Die Enquete-Kommission des Bundestages fordert einen eigenen Digitalpakt für Berufsschulen. Das geht aus dem Abschlussbericht „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“ hervor, der am 23. Juni im Parlament beraten werden soll. Dem Handelsblatt lag das Papier im Vorhinein vor. Die Kommission hat fast drei Jahre lang an dem 600 Seiten starken Dokument gearbeitet.
Extra-Pakt soll Schulen fit machen
Mit Blick auf den schwächelnden Ausbildungsmarkt sollen ausbildende Firmen und die Berufsschulen gefördert werden. Man wolle zudem die jungen Menschen stärker auf die weitreichenden Chancen der beruflichen Bildung hinweisen, die gleichwertig zu einer akademischen Qualifizierung seien, schreibt das überparteiliche Gremium. In den Berufsschulen und Betrieben will die Kommission die Digitalisierung vorantreiben. Der bisherige Digitalpakt für Schulen reiche nicht aus, konstatieren die Verfasser. Daher müsse es einen eigenen Förderdeal für die Berufsschulen geben. Darüber soll die öffentliche Hand mobile Endgeräte finanzieren, um jedem Azubi einen Laptop zur Verfügung zu stellen.
Lehrerkompetenz und Auszubildendenförderung ausbauen
Zudem sollen Berufsschullehrer mehr Kompetenz in diesem Bereich erhalten. Um das zu erreichen, wünscht sich das Gremium einen Ausbau der Weiterbildungsangebote im Gebiet Computernutzung. Es sei zudem nötig, die Mobilität der Azubis zu erhöhen, indem man etwa einheitliche Nahverkehrstickets ausgibt. Viele Ausbildungsverträge kämen nicht zustande, weil die Interessenten die Fahrtkosten nicht aufbringen könnten. Die Kommission regt Ausbildungswohnheime analog zu Studentenwohnheimen an, die entsprechend zeitgemäß ausgestattet sind. Außerdem schlägt sie den Ausbau der Berufsausbildungshilfen vor. Sie sollen auf das Niveau der Bafög-Förderung steigen und der Zielgruppe ermöglichen, etwa eine eigene Wohnung zu unterhalten. Man komme nicht umhin, mehr Geld in die berufliche Bildung zu stecken, resümiert der Bericht.
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