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Bahn baut Service ab – ausgerechnet für Familien und Normalverdienende

Die Deutsche Bahn schafft die Familienreservierung ab, schränkt den Lounge-Zugang weiter ein und erhöht die Preise. Für viele Fahrgäste – besonders Familien – wird Bahnfahren damit nicht nur teurer, sondern auch unbequemer.

Von Kim Hönig
3 Min.
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Weniger Service für mehr Geld? Reisen mit der Deutschen Bahn wird unbequemer. (Foto: Travelview/Shutterstock)

Die Bahn ist ein wichtiger Faktor der Verkehrswende – zumindest in der Theorie. In der Praxis wird es Bahnfahrenden nicht günstiger und bequemer gemacht, das Auto zugunsten der Schiene stehen zu lassen. Eher im Gegenteil.

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Während Bund und Länder den Preis des eigentlich sehr erfolgreichen Deutschlandtickets sukzessive erhöhen, trägt auch die Deutsche Bahn selbst nicht zu einem Image von Erschwinglichkeit, Zuverlässigkeit und Bequemlichkeit bei.

Eine Änderung, die im Laufe dieser Woche bekannt wurde, trifft bahnreisende Familien. Doch auch andere Fahrgäste spüren immer mehr Einschränkungen.

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Ab dem 15. Juni ist die Familienreservierung Geschichte

Pünktlich zum halbjährlichen Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag stellt die Deutsche Bahn die Möglichkeit zur ermäßigten Reservierung für Familien ein, wie erstmals am Dienstag, dem 10. Juni, berichtet wurde. „Die Familienreservierung werden wir ab dem 15. Juni nicht mehr anbieten“, so eine Bahnsprecherin laut Spiegel Online.

Dank dieser gesonderten Form der Reservierung war es Reisenden mit Kindern bislang möglich, für 10,40 Euro eine Familienreservierung in der zweiten Klasse abzuschließen. Künftig fällt diese weg – und zwar ersatzlos.

In der Konsequenz wird es vor allem für Familien deutlich teurer, Sitzplätze für die anstehende Reise und damit gute Reisebedingungen zu sichern: Reisen zwei Erwachsene mit zwei Kindern, sind ab Mitte Juni nun 22 Euro für die vier reservierten Plätze in der zweiten Klasse fällig.

Grund für den Anstieg von rund 111 Prozent ist, dass auch die Reservierung allgemein teurer wird. Statt 5,20 Euro für einen Sitzplatz in der zweiten Klasse zahlen Reisende nun 5,50 Euro, in der ersten Klasse geht es von 6,50 Euro auf 6,90 Euro rauf.

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Kritik an Deutscher Bahn: „Familienfreundliche Angebote stärken, nicht streichen“

Nach Kritik durch den Fahrgastverband Pro Bahn sowie Umweltverband VCD, äußerte sich jetzt auch der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Steffen Bilger, tadelnd: „Wer mehr Menschen für die Bahn begeistern will, muss familienfreundliche Angebote stärken, nicht streichen.“

Mit der angekündigten Änderung treffe die Bahn ausgerechnet „diejenigen, die auf bezahlbare Mobilität angewiesen seien und auf Sitzplatzreservierungen nicht verzichten könnten“, fasst Spiegel Online Bilgers Auffassung zusammen.

Immerhin ein Lichtblick bleibt: Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre, die in Begleitung reisen, sollen auch in Zukunft kostenfrei reisen dürfen.

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Immer teurer bei weniger Komfort: Bahn schließt 2 DB Lounges

Bahnfahren wird also immer teurer – gleichzeitig streicht die Bahn weitere Annehmlichkeiten, wie inside-digital.de berichtet. Zwei von derzeit 15 DB Lounges werden auf absehbare Zeit geschlossen, wie eine Sprecherin der Bahn gegenüber movinc.de bestätigt hat. Es trifft mit Bremen und Essen die beiden kleinsten Lounges, die berechtigten Fahrgästen kostenlos zur Verfügung stehen.

„Mit den DB Lounges möchten wir uns künftig auf die für den Fernverkehr strategisch wichtigsten Knotenbahnhöfe konzentrieren“, begründet die Deutsche Bahn die Entscheidung gegenüber inside-digital.de.

Deutsche Bahn: Weniger Premium für mehr Geld?

Gleichzeitig haben aber auch immer weniger Reisende Zutritt zu den Lounges, die die Bahn als „Premiumprodukt“ versteht. Begleitpersonen dürfen schon seit einigen Jahren nicht mehr mit in die Lounges, zudem ist der Zutritt nur solchen Bahn-Kund:innen gestattet, die über „BahnBonus-Status ab Gold (samt gültiger Fahrkarte) oder aber [ein] 1.-Klasse-Ticket“ verfügen.

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Mit der Reduzierung der DB Lounges schwindet letztlich aber auch das Leistungsversprechen an diejenigen Kund:innen, die bereit sind, mehr für ihre Reise mit der Deutschen Bahn zu bezahlen – während es für Geringverdiener:innen und mittelständische Familien immer schwieriger wird, die Bahn überhaupt noch als attraktive Alternative zum Auto zu sehen.

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