Beruf oder Berufung? Studie zeigt, wie die Lage bei Fachkräften ist

Wer in einer 40-Stunden-Woche Vollzeit arbeitet, verbringt von Montag bis Freitag ein Drittel seiner Zeit im beruflichen Kontext. Da liegt es nahe, dass sich einige Menschen nach einem Sinn in ihrer Arbeit sehnen.
Für wen der Beruf allerdings tatsächlich auch Berufung ist, und wie viele Menschen in erster Linie arbeiten, um ihre Miete zu bezahlen, zeigt eine Umfrage des Kölner Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KoFA) in Zusammenarbeit mit dem Portal meinestadt.de.
Beruf oder Berufung: Wer identifiziert sich besonders mit dem Job?
Für das Whitepaper „Die Zukunft der Arbeit – was Fachkräfte erwarten“ wurden im Juni 2024 insgesamt 3.000 Fachkräfte mit Berufsausbildung branchenübergreifend befragt. 47,4 Prozent von ihnen arbeiteten überwiegend im Büro, 74,8 Prozent waren in Vollzeit angestellt und 64,7 Prozent hatten keine Anleitungs- oder Personalverantwortung.
Die meisten Befragten maßen ihrem Job einen hohen (62,5 Prozent) oder sogar sehr hohen (18 Prozent) Stellenwert bei. Gleichzeitig gaben insgesamt 62,5 Prozent an, dass ihr Job keine Berufung sei.
37,5 Prozent beantworteten die Frage nach der Berufung aber auch mit Ja – für sie ist die Arbeit mehr als nur ein Broterwerb. Besonders interessant: Die Altersstruktur der „Berufenen“.
Branche und Alter entscheidend
Gerade die älteren Befragten gaben nämlich an, dass ihr Beruf ihre Berufung sei. Während die Identifikation mit einem Job bei den 18- bis 24-Jährigen lediglich bei 33 Prozent lag, waren es bei den 45- bis 54-Jährigen schon 37,5 Prozent.
In der Gruppe der 55- bis 64-Jährigen gaben 43,1 Prozent an, dass ihr Job mehr als nur ein Job sei, und den Spitzenwert von 54,7 Prozent räumten die 65- bis 74-Jährigen ein.
Die Studienautor:innen erklären sich das wie folgt: Die älteren Befragten könnten zufriedener mit ihrem Job sein, weil mit der Berufserfahrung auch die Verantwortung und das Gefühl, gebraucht zu werden, zunehmen. Möglicherweise, so heißt es im Paper, würden aber auch Arbeitgeberwechsel oder berufliche Neuorientierung, die im Laufe der Lebensjahre stattfinden, dazu beitragen, dass gerade die älteren Befragten sich besonders angekommen in ihren Jobs fühlen.
Neben dem Alter macht übrigens auch die Branche, in der Menschen arbeiten, einen Unterschied. Während in Branchen wie Handwerk und Bauwesen, im Einzelhandel oder im Öffentlichen Dienst nur gut ein Drittel aller Fachkräfte den eigenen Job als Berufung sehen, sind es im Gesundheits- und Sozialwesen ganze 53,2 Prozent.
Ich glaube, viele spüren: Da müsste beruflich eigentlich mehr drin sein – aber oft fehlt der nächste konkrete Schritt.
Wenn du dich gerade fragst, was dich im Job wirklich erfüllt – jenseits von Erwartungen oder Idealen –
dann hilft dir vielleicht dieses Tool weiter:
https://onelifebaby.com/berufstest
Kein Test mit fixem Ergebnis, sondern eine Einladung, dir selbst mal ehrlich auf den Zahn zu fühlen.
Klarheit beginnt innen.
Beste Grüße, Dirk