Mit Bildern: Hier geht ein Esa-Satellit beim Absturz in Flammen auf

Esa-Satellit Aeolus vor dem assistierten Absturz. (Bild: Esa)
Im Sommer 2018 hatte die Esa mit Aeolus einen Wettersatelliten in den Orbit geschickt, der insbesondere Daten zu Windprofilen zur Erde senden sollte. Knapp fünf Jahre verrichtete der Satellit seinen Dienst in 320 Kilometern Höhe und hat laut Esa die Möglichkeiten der Wettervorhersage entscheidend verbessert.
Ende Juli 2023 ist Aeolus kontrolliert zum Absturz gebracht worden. Erstmals wurde dem Satelliten dabei bis zu seinem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre assistiert, wie space.com schreibt. Dabei wurde der Satellit dazu gebracht, seinen verbleibenden Kraftstoff zu verwenden, um seine Umlaufbahn schrittweise zu senken. Anschließend schaltete der Satellit seine Instrumente aus.
Die Technik könnte ein mögliches Vorbild für andere Raumfahrtagenturen sein, wie die Esa meint. Schließlich könnt so die potenzielle Gefahr bei unkontrollierten Wiedereintritten minimiert werden. Laut Esa-Angaben sei das ohnehin schon geringe Risiko von auf die Erde fallenden Trümmern um den Faktor 150 verringert worden.
Angesichts des sich weiter verschärfenden Problems von Weltraumschrott und drohenden Schäden an Satelliten oder Raumstationen werden künftig wohl weitere Satelliten zum kontrollierten Absturz gebracht werden müssen. Allein das Satelliteninternet Starlink von Elon Musks Raumfahrtfirma SpaceX beruht auf dem Einsatz Tausender Satelliten im Erdorbit.
Rund zwei Monate nach dem Absturz von Aeolus hat die Esa jetzt Aufnahmen von dessen letzten Minuten vor dem Verglühen veröffentlicht. Die Bilder, von denen die letzten acht gezeigt werden, hat das deutsche Fraunhofer-Institut FHR über das Weltraumbeobachtungsradar Tira aufgenommen und zu einem GIF zusammengefasst.

Die letzten Bilder des Esa-Satelliten Aeolus. (GIF: Esa)
Die Farben zeigen allerdings nicht die Hitzeentwicklung, sondern die Intensität der Radarsignale. Vier Minuten verfolgte das Radar den Wiedereintritt des Satelliten, nachdem dieser den letzten Befehl zur Senkung seiner Umlaufbahn und zum Ausschalten der Instrumente erhalten hatte.
Absturz des Esa-Satelliten Aeolus aus der Vogelperspektive. (Simulation: Esa/EOGB/HTG/J. Perera)
Schätzungen zufolge sind rund 80 Prozent des 1.360 Kilogramm schweren Satelliten beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über der Antarktis verbrannt. Die restlichen 20 Prozent sollen fern von menschlichen Siedlungen in den Atlantik gefallen sein.
Wie groß die Bedeutung von assistierten Abstürzen ist, zeigen Zahlen der Esa. Demnach fallen etwa einmal pro Woche Satelliten und Raketenteile auf die Erde zurück.
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