Bill Gates ist auf Werbetournee für sein neues Buch „Wie wir die Klimakatastrophe verhindern“. Nachdem er bei Bloomberg vorstellig wurde und mit Emily Chang über Themen wie Desinformation in sozialen Medien, Bitcoins und die jüngsten Entwicklungen in der Corona-Pandemie gesprochen hatte, trieb es ihn auf die neue Hype-App Clubhouse, wo er mit dem Journalisten Andrew Ross Sorkin einen Plausch hielt. Da Clubhouse exklusiv für iPhones angeboten wird, kam die Frage auf, welche Mobilplattform Gates bevorzugt.
Sorkin: „Also Android vs. Apple – ist das eine religiöse Sache?“
Für Gates scheint die Sache klar zu sein:„Ich benutze eigentlich ein Android-Telefon.“ Er spiele aber auch mit iPhones herum, weil er gerne alles im Blick behalten wolle. Er bevorzuge Googles mobiles Betriebssystem, da Microsofts Dienste am besten integriert seien:„Einige der Android-Hersteller installieren Microsoft-Software auf eine Weise vor, die es mir leicht macht“, antwortete Gates (via Macrumors).
Weiter erläuterte er, dass das System flexibler sei, wenn es darum ginge, wie sich die Software mit dem Betriebssystem verbindet. „Das ist es, woran ich mich letztlich gewöhnt habe“, erklärt Gates. Viele seiner Freunde seien aber iPhone-Besitzer – es gebe keine „Reinheit“ (Gates im Original: „There ist no purity.“).
Clubhouse-Mitgründer Paul Davison, der kurz im Clubhouse-Raum anwesend war, klärte Gates und Sorkin auf, dass eine Android-Version der App in der Mache sei. Es sei das „Top-Feature“, auf das das Unternehmen derzeit hinarbeite und von dem es am meisten begeistert sei.
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Android hat Windows Mobile gekillt
Gates hat mit Android und Google also offenbar Frieden geschlossen. In einem Interview aus dem Jahr 2019 gab der Microsoft-Mitgründer zu, dass es für das Redmonder Unternehmen „einer der größten Fehler aller Zeiten“ war, dass Microsoft gegen Android als Standard-Plattform für Nicht-Apple-Telefone verlor.
Dass Microsoft sich auf dem Mobilsektor Google mit Android geschlagen geben musste, war jedoch letztlich nicht Gates’ Versagen, sondern das des damaligen Microsoft CEO Steve Ballmer, der alles auf Windows Phone respektive Windows 10 Mobile setzte und dafür sogar für über sieben Milliarden US-Dollar die Hardwaresparte des einstigen Handyriesen Nokia übernahm.
Mit Ballmers Nachfolger Satya Nadella, der von Anfang an gegen den Kauf von Nokia war, erfolgte der Neuanfang. Nadella ging weniger getrieben von Idealismus und dem Fokus auf die eigenen Plattformen an Unternehmensentscheidungen heran. Stattdessen bewegte der Konzern nun dorthin, wo die Nutzer tatsächlich waren, und entwickelte Lösungen speziell für iOS und Android. Mit dem Surface Duo (Test) hat Microsoft letztlich sogar das erste eigene Android-Produkt auf den Markt gebracht. Unter der Führung von Steve Ballmer wäre so etwa undenkbar gewesen. Unklar ist, ob Bill Gates auch eines der schlanken Duo-Geräte besitzt.
Was eine Neuigkeit. Das hätte man ja kaum ahnen können. Ich dagegen bin froh, wenn ich Microsoft und seine Dienste so weit wie möglich von mir fernhalten kann, und finde es toll, dass sich unter iOS nicht jede App wie Krebsgeschwür im System einnistet.