200 Milliarden für die Zukunft: Gates‘ Spendenplan und die Kontroverse mit Elon Musk

Bill Gates: Der Microsoft-Gründer spendet Milliarden. (Foto: photosince/Shutterstock)
Bill Gates ist mit seinem Softwarekonzern Microsoft zum Multimilliardär aufgestiegen, hat aber einen guten Teil seines Vermögens gespendet – etwa über die Gates-Stiftung, die sich der Bekämpfung von Armut und Krankheiten verschrieben hat. Jetzt hat Gates angekündigt, bis 2045 praktisch sein gesamtes Vermögen zu spenden.
Gates will 99 Prozent des Vermögens spenden
Konkret sollen 99 Prozent seines laut Forbes 108 Milliarden US-Dollar umfassenden Vermögens über die private Stiftung gespendet werde. Am 31. Dezember 2045, so Gates in seinem Blog, werde die Stiftung dann endgültig ihre Pforten schließen.
Die Gates-Stiftung (bis Januar 2025 Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung) hat laut dem Microsoft-Gründer in den vergangenen 25 Jahren rund 100 Milliarden Dollar gespendet – zum Teil aufgrund einer Spende von Investmentprofi Warren Buffett.
Microsoft-Gründer will nicht „reich sterben“
In den kommenden 20 Jahren sollen es dann noch einmal 200 Milliarden Dollar sein, darunter die gut 100 Milliarden Dollar aus seinem eigenen Vermögen sowie der Restbetrag der Stiftung, wie Gates schreibt. Hintergrund der Entscheidung sei die Vorstellung gewesen, dass in seinen Nachrufen nicht nur stehen solle, er sei „reich gestorben“.
Die Aufgabe der Gates-Stiftung bis 2045 beschreibt Gates so: versuchen, möglichst viele Leben zu retten und zu verbessern. Insbesondere sollen vermeidbare Todesfälle von Müttern und Babys verhindert und „Millionen von Menschen aus der Armut“ befreit werden.
Kritik an Musk wegen USAID-Kahlschlag
Bei diesem Thema kann sich Gates offenbar einer heftigen Kritik an Tech-Multimilliardär Elon Musk nicht erwehren. Aufgrund der von der Musk-Behörde Doge angeordneten Kürzungen des Hilfsprogramms USAID um 80 Prozent würden rund zwei Millionen Kinder sterben, die ohne die Kürzungen überleben hätten können, so Gates gegenüber der New York Times.
Musk sei der reichste Mensch der Welt, aber „er spendet nicht viel, wenn überhaupt etwas, für die Bedürfnisse der Armen in der Welt“, so Gates. Zwar habe sich auch Musk der Spendeninitiative The Giving Pledge verpflichtet, aber Gates habe bis jetzt keine Beweise gesehen, dass er sich in dieser Richtung engagiere.
Hassliebe zwischen Gates und Musk
Der Tesla- und SpaceX-Chef wehrte sich über seine Plattform X gewohnt patzig: „Gates ist ein riesiger Lügner“, hieß es dort zu den Vorwürfen. Im Zusammenhang mit den Kürzungen seiner Doge-Behörde hatte Musk derweil Anfang Februar 2025, ebenfalls über X, erklärt, USAID „in den Häcksler“ zu werfen.
Gates und Musk verbindet seit Jahren eine Art Hassliebe. Musk verzeiht Gates offenbar nicht, dass der Microsoft-Gründer mit sogenannten Leerverkäufen auf sinkende Tesla-Kurse gewettet hatte. Gates wiederum nannte Musks Mars-Pläne „bizarr“. Und auch beim Thema Wasserstoff kommen die Multimilliardäre nicht auf einen Nenner.
Aber: Gates ist offenbar noch optimistisch, was Musks Spendenbereitschaft angeht – allerdings nicht ohne auf einen weiteren Seitenhieb zu verzichten. Denn für The Giving Pledge könne man auch posthum spenden. „Wer weiß? Er könnte noch zu einem großen Philanthropen werden“, so Gates über Musk.