Während Staaten wie Deutschland oder die USA aktuell mit hohen Inflationsraten von immerhin noch unter 10 Prozent konfrontiert werden, hat es die Türkei deutlich schwerer getroffen. So beläuft sich die Inflationsrate im türkischen Staat auf über 75 Prozent. Daher suchen viele Einwohner Möglichkeiten, um den Kaufkraftverlust ihres Ersparten einzudämmen. Unter anderem suchen vermehrt Menschen die Möglichkeiten, in Kryptowährungen zu investieren. Nun haben sich Binance-CEO Changpeng Zhao und der türkische Finanzminister Nureddin Nebati ausgetauscht. Allerdings haben die Beteiligten keine Einzelheiten des Gespräches veröffentlicht.
Türkei ist wichtiger Markt für Binance
Da Kryptowährungen wie Bitcoin in der Türkei eine immer wichtigere Rolle einnehmen, ist das Land mit über 80 Millionen Einwohnern ein wichtiger Markt für Kryptowährungsbörsen. Binance ist in der Türkei darüber hinaus sehr erfolgreich. Wie die Daten von Similarweb zeigen, ist Türkei die Nummer eins der Traffic-Quellen für Binance.
Erst vor wenigen Monaten hat Binance zudem ein Kundendienstzentrum in der Türkei eröffnet, welches durchgehend für Kunden verfügbar ist. Sollte das Kundencenter erfolgreich anlaufen, plant Binance eine Expansion in anderen Teilen der Welt.
In der Türkei herrscht indes ein implizites Krypto-Verbot. Es ist erlaubt Kryptowährungen zu besitzen und diese zu handeln, allerdings dürfen digitale Währungen nicht als Zahlungsmittel verwendet werden.
Binance hatte regulatorische Schwierigkeiten in der Türkei
Auch wenn die Türkei einen wichtigen Markt für Binance darstellt, hatte die Krypto-Börse in der Vergangenheit auch mit Schwierigkeiten mit den türkischen Behörden zu kämpfen. Im Dezember letzten Jahres verhängten die türkischen Behörden gegen Binance eine Geldstrafe in Höhe des Höchstbetrags von 750.000 US-Dollar, weil das Unternehmen die neuen Vorschriften nicht eingehalten hatte.
Die türkische Aufsichtsbehörde warf Binance vor, es versäumt zu haben, Kundeninformationen im Zusammenhang mit Geldwäsche in Übereinstimmung mit neuen Gesetzen, die Anfang letzten Jahres in Kraft getreten waren, zur Verfügung zu stellen.
Tatsächlich ist es keine Seltenheit, dass Krypto-Unternehmen wie Binance mit regulatorischen Problemen konfrontiert werden. So hatte bereits die Bafin einen begründeten Verdacht für fehlende Werbeprospekte in Bezug auf den Handel mit Wertpapieren.