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Bluesky: Warum die X-Alternative ihren guten Ruf verlieren könnte

Bluesky präsentiert sich als freundliche Alternative zum immer toxischer werdenden Elon-Musk-Netzwerk X. Negative Folgen des Ansturms von Hunderttausenden Nutzer:innen sowie ein spezieller neuer Investor werfen aber Fragen auf.

Von Jörn Brien
2 Min.
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Ex-X-Nutzer:innen fliehen in Scharen zu Bluesky – aber sind sie hier auch richtig?(Foto: Koshiro K/Shutterstock)

Mehrmals in den vergangenen Monaten haben strittige Entscheidungen oder schlicht das immer toxischer werdende Umfeld von X (früher: Twitter) dazu geführt, dass viele Nutzer:innen zu Alternativen wie Threads oder Bluesky abgewandert sind. Speziell seit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten ist ein neuer „X-odus“ zu verzeichnen.

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Weg von X: Nutzer stürmen Bluesky

So hatte Bluesky Mitte November 2024 innerhalb nur einer Woche drei Millionen neue Nutzer:innen gewinnen und die Gesamtzahl der Nutzer:innen auf 16 Millionen ausbauen können. Das führte allerdings auch zu einigen negativen Begleiterscheinungen.

So erklärte Bluesky, dass mit den Nutzer:innenzahlen auch die Zahl der Beschwerden explodiert sei. Allein am 15. November sei mit mehr als 42.000 Beschwerden innerhalb von 24 Stunden ein unrühmlicher neuer Rekord aufgestellt worden. Offenbar wird die sich bisher als freundliche X-Alternative präsentierende Plattform von Spam- und Scam-Inhalten, Trollen und Verbreiter:innen von Kinderpornographie überschwemmt.

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Renommierte Journalistin warnt vor Bluesky-Investor

Für weitere Unsicherheit sorgt jetzt ein Hinweis der britischen Aufdeckerjournalistin Carole Cadwalladr, die in der Vergangenheit etwa Verbindungen zwischen Brexit-Plattformen, Cambridge Analytica und russischen Geldgeber:innen aufgezeigt hat. Cadwalladr schreibt bei Bluesky über einen neuen Investor bei der Plattform.

Gemeint ist Blockchain Capital. Das Problem ist aber nicht die Firma an sich, sondern einer ihrer Mitgründer:innen. Bei diesem handelt es sich nämlich um den Kryptoentrepreneur Brock Pierce, der ein enger Freund des Rechtsaußen-Strippenziehers Steve Bannon sein soll. Ein Problem, wie Cadwalladr suggeriert.

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Bannon hatte unter anderem den Wahlkampf von Pierce im Jahr 2020 unterstützt, als dieser als unabhängiger Kandidat für das Amt des US-Präsidenten kandidierte. Letztlich bekam Pierce aber nur 0,03 Prozent der Stimmen.

Rechtsaußen Steve Bannon im Boot?

Zwei Jahre später wollte sich Pierce, ebenfalls mit Bannons Support, für den US-Bundesstaat Vermont in den Senat wählen lassen. Dieses Unterfangen soll er aber aufgegeben haben, als klar wurde, dass er damit seinen Status als puertoricanischer Staatsbürger verlieren würde – und damit künftig Steuern zahlen müsste.

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Die renommierte Journalistin Cadwalladr wies zudem auf Verbindungen von Pierce zu Cambridge Analytica und dem mittlerweile zum designierten US-Gesundheitsminister im Trump-Kabinett aufgestiegenen Verschwörungserzähler und Impfgegner Robert Kennedy Jr. hin.

Bluesky dementiert möglichen Bannon-Einfluss

Nur: Die Vorwürfe stehen auf wackligen Füßen. Denn Bluesky hat mittlerweile erklärt, dass Blockchain Capital keine Verbindungen zu Pierce mehr habe. Zudem sei die Firma nur einer von vielen Investor:innen von Bluesky.

Immerhin wird Blockchain Capital aber als führender Investor einer Series-A-Finanzierungsrunde im Oktober 2024 genannt, die mindestens 15 Millionen US-Dollar auf die Bluesky-Konten gespült haben soll. Für viele Nutzer:innen, so lesen sich zumindest die Kommentare bei dem Netzwerk, ist es überhaupt ein Dorn im Auge, dass Bluesky keine Non-Profit-Organisation ist.

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Bluesky geht Content-Herausforderungen an

Hier sind also wohl eine deutliche Positionierung und mehr Aufklärungsarbeit notwendig. Das oben geschilderte Problem mit der rasanten Zunahme unerwünschter Inhalte will Bluesky jedenfalls mit dem Ausbau seines Moderationsteams in den Griff bekommen.

Lost Places im Internet – diese Seiten waren mal richtig groß Quelle:

Aktuell muss das Netzwerk eigenen Angaben zufolge noch zur sogenannten Triage greifen. Heißt: Besonders schlimme Vergehen und Inhalte in der langen Beschwerdeschlange zuerst löschen – und sich erst dann um den Rest kümmern.

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Kommentare (1)

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Julia Birkefeld

Inwiefern soll das Umfeld von X bitte „toxisch“ sein? Seit Musk dort das Sagen hat, ist das Netzwerk doch erst wieder erträglich geworden. Vorher herrschte dort links-grüner Terror, das war für intelligente und feinfühlige Menschen nicht zu etragen. Heute darf auf X jeder offen seine Meinung sagen, egal aus welcher politischen Richtung man kommt.

Und es interessiert auch keinen Menschen mit einem Anflug von Geist und Ehrgefühl, mit wem ein Investor eines neuen sozialen Netzwerks über 6 Ecken bekannt war. Vor allem ist es vollkommen Wurscht, ob er mit einem Rechts- oder mit einem Linksaußen bekannt war. Rechts hat genauso eine Daseinsberechtigung wie Links.

Hört auf mit der woken Scheiße. Niemand will so etwas lesen. Und hört auf zu gendern. Es nervt.

Gruß
Julia

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