Ist die Luft raus? Nvidia verliert halbe Billion Dollar in 3 Tagen und CEO Huang verkauft
Über Monate hinweg schien der Kurs der Nvidia-Aktie nur eine Richtung zu kennen: nach oben. Der Chipkonzern, der über alle Maßen vom KI-Hype profitiert, stieg zwischenzeitlich sogar zum wertvollsten Unternehmen der Welt auf.
Börsenparty für Nvidia schon vorbei?
Doch jetzt scheint die Börsenparty vorbei zu sein – zumindest vorübergehend. Innerhalb von drei Handelstagen hat Nvidia rund 16 Prozent an Wert verloren, wie das Handelsblatt schreibt. Das bedeutet, dass in diesem Zeitraum rund 550 Milliarden – über eine halbe Billion – US-Dollar an Börsenwert vernichtet worden sind.
Ein möglicher Auslöser des heftigen Kursrutsches könnte die Information darüber gewesen sein, dass Konzernchef Jen Hsun Huang am 19. Juni 2024 insgesamt 240.000 Nvidia-Aktien verkauft hat. Das brachte Huang laut dem Antrag an die US-Wertpapieraufsicht SEC gut 31,5 Millionen Dollar ein.
Huangs Aktienverkäufe als Auslöser des Crashs
In der Folge setzte der heftige Rücksetzer des Kurses der Nvidia-Aktie ein. Manche Beobachter:innen sehen da einen Zusammenhang und stellen die Frage, ob Huang das – möglicherweise zwischenzeitliche – Ende des Aufwärtskurses ahnt und deswegen noch Kasse machen will.
Dagegen spricht allerdings, dass der Nvidia-Chef nach dem Verkauf noch knapp 262 Millionen Anteile hält, wie wallstreet-online.de berichtet. Klingt also eher nach einem Griff in die Portokasse.
Nvidia zeigt sich erholt
Außerdem hat sich die Nvidia-Aktie nach dem Einbruch am Dienstag (25. Juni) wieder etwas erholt und kletterte um sechs Prozent nach oben. Damit könnte es sich bei dem zwischenzeitlichen Absturz auch einfach nur um einen Korrektur gehandelt haben – nicht sonderlich abwegig nach dem Hype der vergangenen Monate.
Allerdings mehren sich unter den Analyst:innen auch vorsichtige Stimmen, was die Marktsituation im Tech- und KI-Bereich angeht. Schließlich gilt die Nvidia-Aktie als einer der wesentlichen Treiber der positiven Entwicklung der vergangenen Monate.
Steuern wir auf eine KI-Blase zu?
So warnt Barry Bannister, Chef-Aktienstratege bei Stifel, vor einer KI-Blase und vergleicht die aktuelle Situation mit dem Dotcom-Boom der Jahrtausendwende. Damals habe die Nasdaq innerhalb von zwei Jahren 78 Prozent ihres Wertes verloren.
„Es war ein Desaster, und wir sollten vorsichtig sein. Im Sommer könnten negative Nachrichten folgen“, zitiert wallstreet-online.de den Experten. Demgegenüber sieht etwa Wedbush-Analyst Dan Ives ein weiteres Anhalten der KI-Party und der allgemeinen Tech-Rallye bis Ende 2025.
Wer wird erste 4-Billionen-Dollar-Firma?
Entsprechend sei das Rennen um eine Marktkapitalisierung von vier Billionen Dollar noch im vollen Gange. Neben Nvidia hätten auch Microsoft und Apple gut Chancen, diese Marke als erste zu erreichen, so Ives. Diese drei Konzerne sind auch jene, die an der Börse aktuell schon über drei Billionen Dollar wert sind.