- Drucker oder "Mufu"? Beides hat Vor- und Nachteile
- Systemfrage: Tintenstrahler oder Laser?
- Toner im Abo? Meist nur für größeres Druckvolumen
- Wenn eine Patrone leer ist, streikt oft der ganze Drucker
- Drucker für die Zukunft – darauf solltest du achten
- Langlebigkeit: Auf die Druckersprache und die Treiberauswahl kommt es an
Brauche ich 2025 noch einen Drucker – und wenn ja, welchen?

Laut einer Bitkom-Studie haben 82 Prozent aller Unternehmen die Zahl der ausgedruckten Dokumente in den vergangenen fünf Jahren etwas oder sehr verringert. Doch immerhin 42 Prozent erklären, dass sie den Drucker noch immer nutzen – weil sie es so gewohnt sind. 37 Prozent gaben derweil an, dass einige ihrer Arbeitsschritte nach wie vor einen Drucker erfordern.
Auch in Familien und Privathaushalten zeichnet sich dieser Trend ab: Man druckt seltener und weniger, denn insbesondere das Smartphone deckt viele Belange ab, für die man in der Vergangenheit ein Dokument gedruckt, unterschrieben und versendet hat.
Ganz ohne Drucker geht es für viele also weiterhin nicht, auch wenn einige ihren Drucker verfluchen und loswerden wollen. Und auch wenn Privatpersonen immer mehr Dinge digital erledigen können, kommt man manchmal nicht umhin, Dokumente auszudrucken. Seien es auch nur Vorlagen zum Ausmalen für das Kind oder das Formular, das unbedingt von Hand ausgefüllt werden soll. Manche Angestellte können dann im Büro oder in einem der inzwischen weniger gewordenen Kopierläden drucken, doch viele haben auch heute noch einen Drucker zu Hause.
Drucker oder „Mufu“? Beides hat Vor- und Nachteile
Dabei stellt sich die Frage, welcher Drucker für den Hausgebrauch oder das kleine Heimbüro der richtige ist. Zwar ist durch den Homeoffice-Boom der letzten Jahre ist der Verkauf von Druckern zurückgegangen, was aber nicht dazu geführt hat, dass Privatpersonen keine der Geräte mehr kaufen. Ganz im Gegenteil: 2024 wurden 2,9 Millionen Drucker, Scanner und Multifunktionsgeräte auf dem Konsumentenmarkt in Deutschland an Endverbraucher verkauft. Branchenexpert:innen sehen im Druckermarkt zwar kein expandierendes, aber durchaus noch ein solides Geschäftsfeld.
Wer sich für einen Drucker entscheidet, wählt inzwischen oftmals ein Multifunktionsgerät, das einen Scanner, eine Kopierfunktion und manchmal auch ein Fax beinhaltet. Vor allem für die schnelle Fotokopie oder den Scan, um etwas per E-Mail zu versenden, ist ein „Mufu“ besser geeignet als die Fotokamera des Smartphones. Diese Platz sparende Lösung bedeutet aber umgekehrt auch, dass beim Defekt einer Komponente oftmals gleich alles streikt.
Systemfrage: Tintenstrahler oder Laser?
Und damit sind wir schon bei einer weiteren grundlegenden Entscheidung: der für Tintenstrahldruck oder Laserdruck. Ob ein Tintenstrahldrucker oder ein Laserdrucker besser geeignet ist, hängt bei Privatanwender:innen und Familien vor allem vom Einsatzzweck, Druckverhalten und Budget ab. Während Tintenstrahler im Angebot schon für einen zweistelligen Kaufpreis erhältlich sind und gerade bei Bilddruck überzeugen können, hat gerade Letzterer auch seinen Preis. Doch die teurere Anschaffung wird in der Regel mit geringeren laufenden Kosten kompensiert – und mit der geringeren Wahrscheinlichkeit, dass das System bei seltener Nutzung eingetrocknet ist, bis du den Drucker wieder einmal brauchst.
Das nämlich passiert seit Jahren vor allem bei günstigen Tintenstrahlsystemen, bei denen Druckkopf und Tinte einzeln sind. Das wäre zwar im Prinzip nachhaltiger als ein Druckkopf in der Patrone, der jedes Mal bei Patronenwechsel mit entsorgt wird, hat aber eben diesen Nachteil. Hinzu kommt, dass für Fotodruck geeignete Dye-Tinte schneller eintrocknet als die bei vielen Office-Druckern übliche Pigmenttinte.
Inzwischen immer weiter verbreitet sind bei Tintenstrahldruckern aber auch sogenannte Tintentanks, bei denen die Tinte unabhängig vom Rest der Druckeinheit ersetzt wird. Das ist dann nachhaltiger, weil eben nicht die gesamte Druckeinheit entsorgt wird, bedeutet aber auch, dass die Düsen regelmäßig gewartet werden sollten oder entsprechend häufig gedruckt wird. Für kleinere Büros sind diese durchaus eine gute Lösung, weil die Druckkosten pro Seite günstig sind und den höheren Anschaffungspreis bei entsprechender Nutzung schnell wettmachen. Oftmals kommen sie – anders als viele andere Drucker auch schon mit Tinte für ein bis zwei Jahre ab Kauf.
Toner im Abo? Meist nur für größeres Druckvolumen
Neben dem „normalen“ Nachkaufen von Tintenpatronen oder Lasertonerkartuschen gibt es immer öfter auch Abomodelle. Diese sind für den Hausgebrauch jedoch meist ebenso wenig geeignet, insbesondere wenn die Zahl der Drucke niedrig ist. Der Kunde oder die Kundin erhält hier eine regelmäßig feste Zahl an Drucken zu einem Abopreis, kann meist aber nicht verwendetes Kontingent nicht mit in das nächste Quartal oder Halbjahr nehmen. Auch muss man meist vorher wissen, wie umfangreich die Nutzung ausfallen wird (und diese sollte natürlich auch nicht saisonal unterschiedlich sein).
Was dagegen immer weniger eine Rolle spielt, ist die Frage, ob es für ein Modell Fremdtine oder-toner von Drittherstellern gibt. Dazu muss man wissen, dass die Hersteller softwareseitig immer rigider darum kämpfen, dass nur ihre eigenen Verbrauchsmittel eingesetzt werden (können). Das bedeutet, dass bei einigen Herstellern der Dienst mit Fremdprodukten ganz eingestellt werden kann oder dass das Gerät in der Ausgabequalität reduziert wird. Für Kund:innen ist das ärgerlich, für die Hersteller ein jahrelanger Kampf um Einnahmen.
Und Achtung: Auch wer über Jahre hinweg passende Fremdtinte gefunden und verwendet hat, kann von einem auf den anderen Tag auf die herstellereigenen Produkte angewiesen sein – dann nämlich, wenn der Hersteller seine Firmware oder Gerätesoftware anpasst und bestimmte Fremdprodukte ausschließt. Dann hilft selbst das Resetten der in den Patronen integrierten Zählerchips nicht weiter.
Wenn eine Patrone leer ist, streikt oft der ganze Drucker
Doch egal ob einfaches Nachkaufen der Verbrauchsmittel oder Abomodell: Ob man sich für ein Farbgerät oder ein Schwarz-weiß-Gerät entscheidet, hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Während die Farbgeräte natürlich vielseitiger sind, ziehen sie deutlich höhere Verbrauchskosten nach sich. Denn statt der rein schwarzen Tonereinheit sind meist vier Patronen erforderlich – eine für den Schwarzdruck sowie drei für die Farben. Ist eine davon leer, streikt meist das gesamte Gerät, bis diese ersetzt wird.
Bei Tintenstrahldruckern hat dies zumindest den technischen Hintergrund, dass diese in vielen Fällen mit Luft im System nur schwer umgehen können, was bei Lasersystemen aber nicht nachvollziehbar ist. Immerhin haben manche HP-Tintenstrahler inzwischen einen speziellen Ein-Patronen-Druck, der etwa Schwarz-Weiß-Druck erlaubt, wenn es eine extra schwarze Patrone gibt (und der Druck nicht aus den drei Farben kombiniert wird) und kein Farbdruck gewünscht wird.
Drucker für die Zukunft – darauf solltest du achten
Ein paar Dinge haben sich in den letzten Jahren aber dennoch gewandelt und verbessert: Meist werden die Geräte inzwischen selbst im SOHO-Bereich ins Netzwerk eingebunden – entweder über einen LAN-Anschluss oder (immer öfter) auch per WLAN-Ansteuerung. Das ist praktisch, wenn man beispielsweise den Druckauftrag auch von der Couch aus vom Mobilgerät an das Gerät schicken will. Die entsprechende App des Herstellers ist meist schnell installiert und funktioniert ohne große Probleme, in vielen Fällen funktioniert das mobile Drucken auch über AirPrint (Apple) oder Google Cloud Print (Android).
Praktisch ist außerdem eine Duplexfunktion, die dir ohne größeren Aufwand doppelseitiges Drucken ermöglicht (es gibt sie in voll- und halbautomatisch) sowie ein Papiereinzug fürs Scannen, sofern du dich für ein Multifunktionsgerät entscheidest. Weniger relevant ist dagegen insbesondere im familiären Gebrauch oder im Heimbüro die Geschwindigkeit. Hier gelten Laserdrucker als schneller, was aber bei den üblichen Mengen an Audrucken wenig ins Gewicht fallen wird. Dabei kannst du im Zweifelsfall die Angaben in Seiten pro Minute (ppm) beachten, die bei Farb- und Schweiz-weiß-Druck unterschiedlich ausfallen können.
Langlebigkeit: Auf die Druckersprache und die Treiberauswahl kommt es an
Einen weiteren Punkt solltest du, wenn du dich jetzt für ein Modell entscheidest, ebenfalls beachten. Der nachhaltigste Drucker ist der, der über viele Jahre genutzt werden kann. Daher kann es durchaus vernünftig sein, etwas mehr Geld für das Gerät selbst auszugeben und einen Drucker oder ein Multifunktionsgerät zu haben, das jahrelang klaglos seinen Dienst versieht. Möglich wird das meist, wenn man sich für ein Modell entscheidet, das auch mit PCL-Unterstützung kommt und somit keinen druckerspezifischen Treiber benötigt. Viele Betriebssysteme bringen hier generische PCL-Treiber mit. Auch Geräte mit Postscript-Unterstützung sind aufgrund der hohen Kompatibilität beliebt und können jahrelang genutzt werden (meist ist dann eher die Transportmechanik am Ende ihrer Lebensdauer).
GDI-Drucker (Graphics Device Interface) sind dagegen auf Windows selbst angewiesen – und darauf, dass der Hersteller auch bei der (über-) nächsten Version des Betriebssystems einen passenden Treiber bereitstellt. Der PC übernimmt die gesamte Druckaufbereitung – fällt der Treiber weg, wird der Drucker schnell nutzlos und funktioniert bestenfalls als Stand-Alone-Kopierer weiter. Achte daher am Besten auf die PCL 6 oder Postscript-Unterstützung (idealerweise beides).
Sinnvoll ist außerdem, sich damit zu befassen, ob Druckkopf und Toner (bei Tinte), bzw. Trommeleinheit und Toner (bei Laser) einzeln getauscht werden können und was diese mehr oder weniger langlebigen Verbrauchsgüter kosten. Weniger entscheidend ist dagegen der Hersteller – denn dass ein Hersteller den Druckermarkt komplett aufgibt, kann zwar wie im Fall von Samsung vor einigen Jahren passieren, ist aber eher die Ausnahme als die Regel.
Auch wenn der Alltag für viele zunehmend papierlos wird, bleibt der Drucker in bestimmten Lebens- und Arbeitssituationen ein nützliches – manchmal notwendiges – Werkzeug. Wer sich 2025 für ein neues Gerät entscheidet, sollte nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf langfristige Nutzung, Kompatibilität, Verbrauchskosten und Wartungsfreundlichkeit achten. Denn auch in einer zunehmend digitalen Welt gilt: Wer klug wählt, druckt seltener – aber besser.