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Ratgeber

Refurbished-Shops: Wie du beim Elektronikkauf Geld sparst und Gutes tust

Immer mehr Unternehmen werben darum, dass Verbraucher:innen ihre gebrauchten Geräte zurückgeben und dafür noch Geld kassieren. Doch was passiert eigentlich mit den Smartphones, Notebooks und anderen Geräten?

5 Min.
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Geräte generalüberholen und wiederverwenden: Gewerbliche Dienste können hier oft mehr als Laien. (Bild: Fevziie/Shutterstock)

Das Konzept von Refurbished oder Pre-Loved (gebraucht, aber generalüberholt) wird immer beliebter, sowohl bei Verbraucher:innen als auch bei Unternehmen. Denn es lohnt sich in vielerlei Hinsicht, alte Geräte zurückzugeben – für den Geldbeutel einerseits, wenn die Geräte angekauft werden, aber auch im Sinne der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes.

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Klar ist der Fall bei beliebten Elektronikprodukten wie Smartphones, Konsolen, Tablets oder Wearables. Für die gibt es, wenn sie noch in vernünftigen Zustand sind oder einfach in einen solchen gebracht werden können, bares Geld. Wie viel, das kann stark schwanken – sowohl zwischen den unterschiedlichen Anbietern, die ankaufen, aber auch nach zeitlichem Horizont.

Wenn etwa ein Hersteller ein bestimmtes Produkt als Beigabe zu anderen Geräten im Rahmen einer Aktion vergibt, sinken die Ankaufspreise insbesondere für neuwertige oder sehr gut erhaltene Geräte dieser Art sehr schnell, ähnlich wie das bei den Kleinanzeigenportalen der Fall ist. Einen guten Überblick, der allerdings nicht alle Refurbished-Anbieter listet, bietet Wer zahlt mehr. Achte hier vor allem darauf, dass du die richtige Zustandsbeschreibung wählst.

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Wenn du dein Gerät an einen solchen Händler einschickst, hast du allerdings ein (überschaubares) Risiko: Bewertet der:die Händler:in den Zustand ebenso wie du und zahlt er dir folglich den erwarteten Betrag aus? Nahezu sicher ist, dass du bei einem der Gebrauchtwarenankäufer wie Zoxs, Clevertronic, Momox, Myswoop oder Wirkaufens ein gutes Stück weniger erzielen kannst im Vergleich zu eigenen Verkäufen über Kleinanzeigen.de und Co. Aber du hast zum einen nicht den Aufwand des Verkaufsgesprächs und dessen Anbahnung – und du hast auch noch etwas für die Nachhaltigkeit getan.

Refurbished kann viel bedeuten – oder auch wenig

Denn die Geräte werden wieder aufgearbeitet und runderneuert (refurbished) und unterscheiden sich damit gerade für Käufer:innen auch stark von Gebrauchtgeräten. Diese Generalüberholung können verständlicherweise Unternehmen, die darauf spezialisiert sind, besser leisten als Privatnutzer:innen, die das nur ein einziges Mal machen.

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Ein Problem ist dabei, dass du als Käufer:in solcher Geräte genau hinschauen musst, denn jeder Händler und jede Plattform hat ihre eigenen Regeln und Prozesse für die Qualitätssicherung. Während manche Händler:innen die Gebrauchtgeräte wieder vor allem optisch aufpolieren und die Funktionstests auf ein Minimum beschränken, gehen andere sehr viel detaillierter vor.

Oftmals werden auch die Displays auf Fehler und Verfärbungen untersucht und gegebenenfalls ausgetauscht sowie Geräte einem standardisierten Stresstest unterzogen. Auch dabei werden gegebenenfalls defekte Bauteile ausgetauscht, wobei auch weniger offensichtliche Defekte entdeckt werden – anders als dies bei einem oberflächlichen Test wäre, wie man ihn als Käufer:in eines Privatverkaufs machen würde.

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Unterschiedlich ist auch die Definition dessen, was noch an Akkuleistung drin sein muss (oder ab wann ein Akku ersetzt wird). Du solltest hier als Käufer:in genauer hinschauen oder im Zweifelsfall nachfragen. In vielen Fällen werden die Akkus dann ausgetauscht, wenn sie nachweislich eine bestimmte Zahl an Ladezyklen hinter sich haben oder nur noch 75 bis 80 Prozent ihrer Kapazität aufweisen. Nicht zuletzt werden in manchen Fällen noch passende Kabel und andere Zubehörteile, die einem Verschleiß unterliegen erneuert.

Allen gemein ist dagegen, dass die Geräte mindestens ein Jahr Garantie haben, wohingegen manche Händler:innen sogar drei Jahre Garantie als vertrauensbildende Maßnahme spendieren. Vor allem optisch gehst du übrigens ein sehr geringes Risiko als Käufer:in ein, weil du die üblichen 14 Tage Rückgaberecht im Sinne des Fernabsatzes hast. Manche Händler:innen bieten hier sogar 30 Tage Zeitraum zum Prüfen und übernehmen die Versandkosten, wenn’s mal nicht so passt wie erwartet.

Wenn gar nichts mehr geht – Schredder und Metallverhüttung

Doch was ist mit Geräten, die nicht in das Schema der Wiederaufbereitung im Sinne von Refurbished passen, weil sie zu alt oder defekt sind? Auch hier gibt es eine Vielzahl an Anbietern, die Geräte sammeln. Doch nicht immer machen diese genauer klar, was sie mit den Geräten tun werden.

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Etwas transparenter ist hier etwa der Naturschutzbund Deutschland (Nabu), der in Kooperation mit den auf gebrauchte Hardware spezialisierten AFB-Shops Altgeräte sammelt. Hierbei werden die Geräte recycled und an eine Metallhütte zum Schmelzen von Elektroschrott gegeben. Dabei werden sie zunächst per Schredder mechanisch zerstört oder die Daten werden anderweitig zertifiziert zerstört.

In der Metallverhüttung werden Schadstoffe fachgerecht und ökologisch einwandfrei entsorgt, während die noch verwertbaren Rohstoffe wie Gold, Silber, Kupfer und Palladium sowie seltene Erden wieder in die Produktion von neuen Produkten einfließen können. Auch wenn das reichlich wertvoll klingt, haben Endanwender:innen nicht die Möglichkeit, mit diesen Stoffen selbst noch etwas anzufangen, zumal diese in minimalen Mengen darin vorkommen – was unter dem Strich aber durchaus etwas bringt, wenn größere Stückzahlen gewonnen werden können.

Geräte bitte nicht in den Hausmüll werfen

Was viele Nutzer:innen nicht wissen oder nicht wahrhaben wollen: Alte Elektrogeräte gehören nicht in den Hausmüll – und es wäre ohnehin schade um viele der Rohstoffe. Dabei sind ohnehin sowohl Händler:innen vor Ort mit mindestens 400 Quadratmetern Verkaufsfläche als auch Webshops dazu verpflichtet, Altgeräte beim Kauf eines ähnlich gelagerten neuen Gerätes kostenlos mitzunehmen, wenn Kund:innen das wollen (und diese auch aktiv darauf hinzuweisen und gegebenenfalls einen entsprechenden Haken bei der Bestellung setzen.

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Grundlage dafür ist die gesetzliche Regelung, die den Elektroschrott reduzieren und die Wiederverwertung fördern soll – namentlich das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG), das seinerseits auf der EU-Richtlinie WEEE (Waste Electrical and Electronic Equipment Directive) basiert. Neben der „1:1-Rücknahme“ (also wenn du ein neues Gerät ähnlicher Art kaufst), gibt es auch die Annahmepflicht für Kleingeräte bis 25 cm Kantenlänge, also sowas wie Smartphones oder Toaster – übrigens unabhängig davon, ob du gerade ein neues Gerät dort kaufst.

Problem hierbei ist aber ebenfalls, dass schon aufgrund fehlenden Know-hows vieler Händler:innen nicht immer sichergestellt ist, dass die Geräte korrekt recycled werden – und vor allem, dass sich bis zu deren Abholung niemand einen Zugriff auf die möglicherweise noch gespeicherten Daten verschaffen kann. Bedenke daher gerade bei Geräten, die einen Speicher haben, dass du diesen sinnvollerweise löschen musst. Das reine Zurücksetzen etwa bei Drucker-Kopierer-Kombigeräten reicht bei Weitem nicht aus, denn die kopierten oder gedruckten Seiten befinden sich noch im digitalen Gedächtnis des Gerätes.

Ähnliches gilt natürlich umso mehr für Smartphones, Tablets oder PCs. Stelle hier immer sicher, dass du mit einer geeigneten Software die Daten nicht nur oberflächlich löschst, sondern auch so sicher überschreibst, dass sie nicht rekonstruierbar sind. Das geht beispielsweise mit Tools wie der Open-Source-Lösung Bleach Bit, mit Secure Eraser oder Ccleaner.

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Vorher Daten sicher löschen – mit entsprechender Software

Unterm Strich gibt es also eine Vielzahl an guten Gründen, alte Geräte nicht einfach in der Schublade liegen zu haben, sondern diese einem wie auch immer gearteten sinnvollen Zweck zuzuführen. In einigen Fällen hast du damit den Grundstock für das Gerät der nächsten Generation, in vielen Fällen tust du immerhin etwas für die Umwelt und im Sinne der Nachhaltigkeit. Als Käufer:in kannst du beim Kauf eines Refurbished-Gerätes immerhin sicher sein, keine größeren Überraschungen zu erleben (oder diese zumindest vor Ende der Rücksendefrist zu entdecken).

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