Die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen auf Homeoffice und -entertainment hat das Datenvolumen hochgejagt. In Deutschland stieg auch die Anzahl der Telefonate. Das berichtet die Bundesnetzagentur in ihrem Bericht, den sie am Mittwoch vorstellte. Der Chef der Regulierungsbehörde, Jochen Homann, zeigte sich zufrieden: „Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass die Netze den gestiegenen Anforderungen gewachsen sind. Das ist ein Erfolg.“
76 Milliarden Gigabyte flossen durchs Festnetz
Das Volumen im Festnetz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 16 Milliarden Gigabyte auf 76 Milliarden Gigabyte. Das entspricht einem monatlichen Datenverbrauch von 176 Gigabyte pro Nutzer und Monat. Das sind rund 24 Prozent mehr als 2019. Noch stärker fällt die Steigerungsrate im Mobilfunk aus: Dort stieg das Jahresvolumen von 2,76 auf 3,97 Millionen Gigabyte. Der Verbrauch pro SIM-Karte erreichte mit rund drei Gigabyte im Monat einen neuen Höchststand. Im Vorjahr waren es noch 2,14 Gigabyte, rund 44 Prozent weniger.
Bandbreite steigt – Glasfaser auf dem Vormarsch
Die Behörde weist für rund zehn Millionen der 36 Millionen Anschlüsse eine nominelle Bandbreite von mindestens 100 Megabit pro Sekunde aus. In 2019 waren es noch neun Millionen. Der Unterschied bei den Breitbandzugängen mit nominellen einem Gigabit pro Sekunde fällt noch höher aus: Die Anzahl hat sich innerhalb eines Jahres verfünffacht. Auch die Verfügbarkeit von Glasfaseranschlüssen stieg: von 5,5 Millionen auf 6,6 Millionen Haushalte.
Menschen telefonieren wieder mehr
Nach sinkenden Zahlen seit 2016 ist die Anzahl von Festnetztelefonaten fast wieder auf das Niveau von 2018 geklettert. Die Behörde zählte 2018 106 Milliarden Minuten, aktuell sind es 104. Der Betrag war 2019 auf 94 Milliarden abgesackt. Auch die Anzahl der Beschwerden über unerwünschte Telefonwerbung gelangte wieder auf das Level von 2018. Seinerzeit waren es 62.247, für 2020 zählte die Bundesnetzagentur 63.273. Im Jahr 2019 fiel die Zahl auf 57.648. Die Höhe für daraufhin verhängte Bußgelder hingegen blieb nahezu konstant: Sie stieg um lediglich 43.000 Euro auf 1.351.500 Euro. Aufgrund von rund 92.000 Beschwerden über Rufnummernmissbrauch schaltete das Amt 1.745 Nummern ab.