Camping-Startup Roadsurfer erhält 24 Millionen Euro für Expansion

Roadsurfer verkauft und vermietet Camper-Bullis. (Foto: Roadsurfer)
Camping boomt: Von Rekordumsätzen im Jahr 2020 ist die Rede. Dass der Trend anhält, beweisen die Münchner, die Roadsurfer gründeten. Sie starteten 2016 mit einem Bankkredit und nebenberuflichen Engagement. In der Folge verdoppelte das Startup jedes Jahr die Anzahl der Campingmobile. Mit 25 VW-Bullis begann es seine Reise, nun besitzt es Filialen in acht Ländern und rund 2.500 Fahrzeuge. „Die Nachfrage war größer als gedacht, sodass wir nach einem Jahr profitabel waren“, erinnert sich Markus Dickhardt bei Businessinsider. Er, seine Frau und die Freunde der ersten Stunde leiten immer noch die Geschäfte von Roadsurfer.
2019 folgte die erste, echte Finanzierungsrunde. Zwar geschah das nicht öffentlich, aber es waren schon ein paar Profis auf die Campingbus-Vermieter aufmerksam geworden. Business-Angels wie Robert Wuttke, Andreas Etten, Jan Becker und Felix Haas stiegen ein. Und sie brachten einen mittleren siebenstelligen Betrag mit. Seitdem hat das Unternehmen die Anzahl der Mitarbeiter auf 230 erhöht. Mit dem neuen Geld der Series B von HV Capital und Heartcore Capital soll ihre Zahl auf das Doppelte wachsen. Roadsurfer rechnet für das aktuelle Jahr mit Umsätzen im mittleren achtstelligen Bereich.
Neben der Vermietung bieten die Münchner auch den Verkauf der Mobile an. Kunden dürfen zwischen Modellen von VW, Mercedes und Ford wählen. Wahlweise gibt es sie mit aufwendigen Aufbauten – etwa aus den Häusern Westfalia und Bürstner. „Wir sind einer der größten Gebrauchthändler in diesem Bereich“, behauptet Dickhardt. Und fügt hinzu: „Wenn ein Kunde das Fahrzeug haben will, dann bekommt er es auch. Das ist unser Credo.“ Neben der eigenen Seite offeriert er die Gebraucht-Bullis auch auf Verkaufsplattformen. Daneben vermittelt Roadsurfer Stellplätze. Rund 1.000 davon stehen auf Bauernhöfen, Surfschulen und Weingütern. Das Startup verdient sein Geld dabei über eine Provision.
12,5 Milliarden Euro nahmen deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr alleine mit dem Verkauf von Wohnmobilen, Wohnwagen und Zubehör ein. Ein großer Anteil davon: gebrauchte Camper. Auch die Vermittlung und Vermietung boomt. Die Camping-Mobil-Vermittlung Campanda holte in der Series B 2017 noch zehn Millionen Euro, heute hat die Plattform 250.000 Kunden und ist in 42 Ländern aktiv. Dort finden sich auch Roadsurfer-Angebote. Dasselbe gilt für Shareacamper, der französische Wettbewerber Yescapa übernahm kürzlich die deutsche Plattform. Auch der ADAC möchte mit der Stellplätze-App Pincamp einen Teil des Kuchens. An Privatleute untereinander wendet sich Paulcamper, eine Berliner Lösung.
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