
ChatGPT erstellt jetzt ein Bild von sich als Mensch. (Symbolbild: NMStudio789/Shutterstock)
Hochgeladene Bilder bearbeiten, fotorealistische Darstellungen erstellen und Bilder im Stil bekannter Künstler:innen generieren – das verspricht 4o Image Generation. Mit dem hauseigenen Bildbearbeitungstool für ChatGPT hat OpenAI Ende März 2025 Dall-E ersetzt – und einigen Wirbel ausgelöst.
Neuer ChatGPT-Bildgenerator löst Hype aus
Seitdem kursieren im Netz vor allem Bilder von Memes, Personen und Situationen im Stil des bekannten Ghibli-Studios – nicht unumstritten und mögliche Urheber- und Persönlichkeitsrechtsverletzungen sind wohl einkalkuliert. Aber wie sieht sich ChatGPT selbst?
Fordert man den KI-Chatbot auf, ein Bild von sich als Person zu generieren, dann gibt ChatGPT das Bild eines weißen Mannes mit dunkelbraunen Haaren und Brille aus. Das Interessante: Wie der KI-Forscher Daniel Paleka durchexerziert hat, bleibt dieses Bild von einem Menschen in allen ausprobierten Genres gleich – egal ob Comic oder Tarot-Kartenversion oder im Ghibli-Stil.
„Selbstbild“ des durchschnittlichen Programmierers?
Auf den ersten Blick erscheint es einmal mehr so, als dass die KI-Systeme vor Stereotypen nur so strotzen. Denn es ging nicht darum, dass ChatGPT sich als weißen Mann darstellt, sondern als universelle menschliche Person. Möglich also, dass durch dieses „Selbstbild“ der durchschnittliche Programmierer durchscheint.

Dieses Bild als Mann oder Frau hat ChatGPT von sich selbst. (Bild: ChatGPT/t3n)
Ein ähnliches Bild, nämlich weiß, dunkelhaarig, mit grauem Pullover und Brille, macht sich ChatGPT aber auch von sich selbst, als wir die KI auffordern, sich als Frau darzustellen. Insgesamt soll das Bild auf westliche Beobachter:innen wohl vor allem nicht bedrohlich wirken.
Was hinter den Bildern stecken könnte
Paleka hat mehrere Theorien, warum ChatGPT ein solches menschliches Bild von sich hat. So könnte OpenAI bewusst entschieden haben, eine Standardperson ausgeben zu lassen, um die Erzeugung von Bildern realer Personen zu verhindern.
Oder ist es ein Insider:innen-Witz bei OpenAI und die Person entspricht Entwickler:innen im Team des ChatGPT-Erfinders. Möglich auch, dass es sich um eine Synthese aus den Trainingsdaten handelt. Wahrscheinlich, so der KI-Forscher, werden wir es nie erfahren.
ChatGPT sieht sich als Leonardo da Vinci
Von uns gefragt, wie sich die KI als historische Persönlichkeit sehen würde, zeigt, dass ChatGPT sich mit Leonardo da Vinci – „echter Universalgelehrter mit unerschöpflicher Neugier und einem Talent für Kunst, Wissenschaft und Technik“ – wohlfühlen könnte.
Auch als Marie Curie, die „mit Beharrlichkeit und Intelligenz bahnbrechende Entdeckungen gemacht“ habe, kann sich die KI offenbar anfreunden. Ebenso mit Sokrates, „der endlose Fragen stellt“.
Grok: Galileo Galilei auf Wahrheitssuche
Der aktuell gegen Elon Musk rebellierende X-Chatbot Grok sieht sich selbst übrigens als Galileo Galilei, einen neugierigen Wahrheitssucher, der geltende Normen hinterfrag. Dies entspreche seinem Drang, das Universum zu verstehen, so Grok.