Schummeln auf Hightech-Niveau: ChatGPT im Taschenrechner versteckt

Ein Taschenrechner mit ChatGPT? Ein Bastler hat beide Welten miteinander verknüpft. (Foto: Shutterstock / kos1976)
Was kann man nicht alles mit ChatGPT machen? Sehr viel, um nicht zu sagen: fast alles. Ein Bastler namens „ChromaLock“ aber hat sich gedacht: Nicht genug – und hat die KI auf einem, Achtung, Taschenrechner installiert.
Wozu, macht der Titel des Youtube-Videos, in dem er Schritt für Schritt zeigt, wie ihm das gelungen ist, unmissverständlich klar. Der lautet nämlich: „Ich habe das ultimative Schummelgerät hergestellt.“
Bastler entwarf spezielle Platine dafür
Durch seine Modifikation des Taschenrechners können Benutzer:innen mathematische Aufgaben über die Tastatur eingeben und bekommen dank ChatGPT Live-Antworten auf dem Bildschirm.
Wie der Bastler das hinbekommen hat? Er hat sich einige Mühe gemacht. Beispielsweise, indem er eine spezielle Platine namens „TI-32“ entwarf, die einen winzigen Wi-Fi-fähigen Mikrocontroller sowie weitere Komponenten zur Verbindung mit den Systemen des Taschenrechners enthält.
Nicht nur ChatGPT-Schnittstelle auf dem Taschenrechner
Nachdem er einige Herausforderungen, wie Spannungsinkompatibilitäten und Probleme mit der Signalintegrität, bewältigt hatte, gelang es ihm laut dem Technologie-Blog Ars Technica, die spezielle Platine in das Gehäuse des Taschenrechners einbauen, ohne dass man von außen sichtbare Anzeichen von Veränderung erkennen kann.
Ergänzend zur Hardware entwickelte der Bastler eine spezielle Software für den Mikrocontroller und den Taschenrechner, die als Open Source auf GitHub verfügbar ist. Das System ermöglicht es den Benutzer:innen, die bereits bestehenden Befehle „Senden“ und „Abrufen“ des Taschenrechners zum Übertragen von Dateien zu verwenden. So kann nicht nur eine ChatGPT-Schnittstelle angewählt werden, sondern auch andere „Schummeltools“. Ein Bildbrowser etwa ermöglicht den Zugriff auf Spickzettel, die auf dem zentralen Server gespeichert sind.
Startprogramm des Taschenrechners kann modifiziert werden
Laut dem Bastler kann der gepimpte Taschenrechner sogar gängige Anti-Schummel-Maßnahmen umgehen. Das Startprogramm kann demnach so modifiziert werden, dass es nicht erkannt wird, wenn ein Lehrer den Speicher des Taschenrechners vor einer Prüfung überprüft oder löscht.
Technisch gesehen ist dem Bastler fraglos etwas Besonderes gelungen. Sollte der modifizierte Taschenrechner aber bei Prüfungen zum Einsatz kommen und man dabei erwischt werden, dürfte das die Betroffenen in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.
Diese Spiele habt ihr schon heimlich auf der Arbeit gespielt: