Checkliste: Das neue Onpage-SEO für Texte
Artikel ursprünglich erschienen im SEO Book
Während es im klassischen Onpage-SEO darum ging, möglichst lange Texte möglichst ausführlich mit dem Keyword zu versehen und vielleicht ein wenig über Nebenkeywords nachzudenken (aktuelle Checkliste weiter unten) geht es heute mehr um die Aufnahmefähigkeit des Users statt um den Robot. Im Grund lassen sich alle Punkte auf die Frage reduzieren: Wie bekomme ich den User auf meine Seite und halte ihn dort? Am besten erledigt man das mit interessanten Inhalten und einer guten Strukturierung der Seite.
Die neuen Onpage-Faktoren für Texte
- Zum Keyword passender Title-Tag (für die SERPs)
- teaserartige Description (für die SERPs)
- Top-Headline, die zum Lesen auffordert
- Dachzeile (wenn das Keyword nicht in der Headline ist)
- viel sichtbarer Inhalt “above the fold”
- hervorgehobener Vorspann (Zusammenfassung des Beitrags)
- Zwischenüberschriften (zur Strukturierung des Beitrags)
- Verständliche Sprache:
– eine Aussage pro Satz
– keine Schachtelsätze
– keine Worthülsen
– aktiv, informativ, auf Sprachniveau der Zielgruppe - Fazit mit Zusammenfassung
- Handlungsaufforderung
– Related Content
– Social Media
Das klingt nach Arbeit? Richtig, das IST Arbeit. Allerdings notwendige Arbeit. Denn zum Beispiel die Zusammenfassung des Beitrags im Vorspann gibt einem Kurzbesucher eurer Webseite die Möglichkeit zu entscheiden, ob er den Beitrag gerne lesen möchte. Allerdings wird er diesen Vorspann gar nicht lesen – wenn ihn nicht schon die Headline fesselt. Deshalb sind Überschriften nach dem Muster “Keyword!” wenig hilfreich. Und so kommt eines zum anderen.
Die klassischen SEO-Faktoren
Bei aller Begeisterung für diese Webseiten-Leser-Bindung darf man aber auch die klassischen Faktoren nicht aus dem Blick verlieren. Denn immer noch ist der Google-Robot ein wichtiger Teil der Zielgruppe. Und damit er verstehen kann, was auf der Webseite passiert, müssen wir auch für Ihn ein wenig mitdenken:
- Keyword in der Headline (oder Dachzeile)
- Keyword im Title-Tag
- Keyword im Description-Tag
- Keyword im ALT-Tag der Bilder und ggf. in der Bildunterschrift
- Keyword im Vorspann
- Zwischenüberschriften mit Nebenkeywords
- Korrekte Keyword-Verteilung im Text
- Variationen des Keywords
- Nebenkeywords
- Keyword nicht im Anchor-Text von Links verwenden
Und was fehlt? Genau: Die Keyword-Density. Wer heute noch mit einer Keyword-Dichte von um die fünf Prozent arbeitet, sollte mal seine Sensoren neu justieren. Ebenso ist es unsinnig, möglichst viel Text über die Seite auszugießen. Kategorie-Text zu “Cowboystiefeln” über 400 Wörter? Wahnsinn! Also, merke: Weder Keyword-Density noch die Länge der Texte ist wichtig. So lange man nicht wesentlich weniger Inhalt hat als die direkte Keyword-Konkurrenz, kann man ganz locker bleiben.
…und immer an den User denken
Es ist banal, aber wahr: So lange man die Basis (siehe hier die Liste der klassischen Faktoren) ordentlich im Griff hat, sollte man sich nur noch um die Frage kümmern, was der User eigentlich von dieser Seite hat. Denn Google hat es geschafft, dass dieser ins Zentrum der Onpage-Maßnahmen rückt.
Natürlich gibt es Ausnahmen, also Seiten, die trotz Vorkriegs-Optimierung gut ranken. Doch die setzen auf einen Bug bei Google. Und angesicht der Entwicklungsgeschwindigkeit der Suchmaschine würde ICH mein Geschäftsmodell NICHT auf Google-Bugs aufbauen.
Über den Autor
Eric Kubitz (Twitter) ist Geschäftsführer der Contentmanufaktur GmbH, einem Dienstleister im Bereich SEO- und Content-Optimierung. Im SEO Book bloggt er über diese Themen.
Was ist eigentlich, wenn man beispielsweise als Blogger und WordPressnutzer nicht direkt verlinkt. Der Standard ist, dass in einem Satz das XY mit einem Themenrelavanten Link versehen wird (z.B. habe ich bei XY gefunden). Was ist nun, wenn man anstatt dieser Art von Verlinkung eher wie bei der Wikipedia vorgeht und in einem Satz schreibt „habe ich bei XY[1] gefunden“ und die Übersicht der verwendeten Links am Ende des Textes unter „Quellen und Verweise“ aufführt. Könnte dies evtl. negativ von Google bewertet werden?
Der Artikel fast kurz und zackig zusammen, worauf es ankommt. Für den Textprofi sind die beschriebenen Anforderungen an die Schreibe nicht wirklich neu. Ein Problem mit professionell gutem Text haben leider oft die SEOs. Nicht alle, klar- aber viele. ;-)
Meine Erfahrung nach über 10.000 gelesenen und geprüften (!) Pressemitteilungen bei Pressehof.de: 80 bis 90 Prozent aller mit SEO befassten Leute können nicht wirklich gut schreiben. Haarsträubend schlechte und von vorne bis hinten vermurkste Textproben belegen das online wunderbar.
Keine Ahnung, wie das weitergeht bei Google. Den Wert mehr auf die Qualität der Texte zu legen, finde ich gut. Gleichzeitig bedeutet das, sich selbst oder seine Dienstleister noch mehr zu hinterfragen.
Wie oben geschrieben steht: Das ist richtig Arbeit.
Bei den Tipps frage ich mich, wer hier im Mittelpunkt stehen soll: der User oder die Suchmaschine? Ich bin mir sicher, dass die Tipps soweit korrekt sind und ihre Wirkung nicht verfehlen. Aber es kann nicht Sinn und Zweck einer Website sein, dass hauptsächlich Google sie versteht.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mehr oder weniger automatisch gute Texte schreibt, wenn man für die User schreibt und nicht mit der Fixierung auf Suchmaschinen. Natürlich muss das Ganze sprachlich und grammatikalisch gut sein und ein paar Mal das jeweilige Keyword enthalten, aber mehr muss man eigentlich für den reinen Text nicht optimieren. Der Rest mit Titel, Headline etc. ist ja eher SEO-Allgemeingut…
SEO optimiert geschrieben. Da ist nur das inhaltliche Lesen interessant :)
Hallo zusammen,
vielen Dank für den Artikel, sehr gute Übersicht. IMHO der Punkt „Keyword nicht im Anchor-Text von Links verwenden“ sollte besser erklärt werden. Es gibt Beispiele, wenn der Keyword in den Anker-Text platziert wurde und die Website bekam für den Suchbegriff wesentlich besseren Positionen.
Hallo zusammen!
Erst mal vielen Dank für inhaltlich gute Zusammenfassung.
Ich bin auch nicht sicher, dass man heutzutage keine Keyword-Linktexte verwenden darf. Google mag natürliche Links und das ist ganz normal, denke ich einen Jura Forum mit dem entsprechenden Keyword zu verlinken. Das ist doch klar, dass man nicht übertreiben muss, aber „Alles in Maßen!“ betrifft doch nicht nur SEO. ))
Schöne Diskussion hier!. Ich schalte mich als Autor mal ein. Bin unterwegs und kann deshalb nicht auf alles eingehen. Aber eines wäre mir ein Anliegen: Ronny findet, dass man auch mal komplizierte Sätze braucht. Und, ja, damit hast du recht: In wissenschaftlichen Arbeiten stehen die manchmal zu recht. Und es gibt Menschen, die erwarten einen komplexe Sprache – wenn ich diese Leute erreichen möchte, muss ich wohl kompliziert schreiben.
Allerdings nicht, weil es nicht auch anders ginge. Immerhin haben sich die größten Autoren der Zeitgeschichte damit hervor getan, eine sehr einfache Sprache zu schreiben. Und deren Lesern vorzuwerfen, sie wären auf niedrigem Sprachniveau oder den Autoren, sie hätten eine Hardselling-Sprache. Puh, das mag ich nicht stehen lassen. Es ist immer die Frage, wie sehr man sich mit der Materie beschäftigt. Liefere mir einen Satz, der unbedingt so komplex sein muss – ich haute ihn dir trotzdem auseinander und der Inhalt wird nachher verständlicher sein. Denn ich rede hier nicht von der 7-Wörter-Bild-Sprache bei Springer sondern von „1 Gedanke pro Satz“ – und wenn ein Gedanke tief ist, darf der Satz auch mal länger sein – aber trotzdem einfach und verständlich.
Ach ja: Und für Schachtelsätze gibt es gar keine Entschuldigung. Außer mangelnde Zeit. Da baut ja wohl jeder mal was nicht so leicht verständliches zusammen ;-)
Das mit dem Anchor-Text: Das ist tatsächlich ein SEO-Reflex. Aber wenn ich mit meiner Seite für ein Keyword gut ranken will, ist es halt ein seltsames Signal, wenn ich eben mit diesem Begriff auf eine andere Seite verlinke. Aber ich gebe zu, dass mal alle diese Punkte nicht als Gesetz sondern als Anregung verwenden sollte. Wichtig ist doch, dass wir für den User und nicht für den Robot schreiben. Ich denke, da sind wir uns alle einig. Und auf dem Weg dorthin gibt es auch Variationen. Meiner Erfahrung nach, haben sich oben genannten Tipps gut bewährt.
grüße
eric
Beim Anchor-Text bin auch ich nicht richtig einverstanden. Ich glaube man sollte differenzieren zwischen interner Verlinkung und Linkbuilding. Ich glaube nicht, dass es zielführend ist, hunderte von „Erfahren Sie mehr“ links auf den Seiten zu haben. So sind die wichtigsten internen Links einer Website im Hauptmenü zu finden, welche alle Keywords beinhalten und den meisten link-juice abwerfen. Außerdem ist die Link-Location immer wichtiger – verweisende Links innerhalb des Textes sollten Keywords beinhalten. Aber ich gebe Eric völlig recht, dass bei Inlinks der Anchor-Text nicht immer das Keyword beinhalten sollte – das ist dann schon sehr verdächtig.
Ich hätte noch eine Frage. Was versteht google unter „above the fold“?! Mir ist der Begriff schon klar – nur von wie vielen Pixeln höhe sprechen wir hier; gibt es doch unzählige Bildschirmauflösungen.
@matteo: Hier zeigt Google, wer was sehen kann. Aber du kannst auch in der Web-Analyse schauen, wie deine Zielgruppe unterwegs ist. Eine harte Grenze gibt es aber nicht..
http://browsersize.googlelabs.com/
Gut zu wissen!
Interessanter Artikel. Danke.
Ich denke das ganze SEO hat sich erledigt, wenn man mal zu den Ursprüngen zurückkehrt und einfach mal nur an den Besucher denkt. Der Besucher ist ensprechend mit Inhalten zu begeistern, dann stimmt auch das Ranking ;-)
Ich finde den Text sehr hilfreich, da er einfach mal klar und übersichtlich wichtige Punkte zusammenfasst. Nämlich genau das, was alle SEOs predigen (Qualität für den Leser, etc) können die meisten in ihrem eigenen Artikel nicht umsetzen. Und Anchor hin oder her: über alles „Konkrete“ kann man streiten, aber genau das bringt dann auch wertvolle Diskussionen.
Schöner Artikel, danke!
@ Martin: Da geb ich Dir völlig Recht. Ich bin aktuell auch noch sehr hin- und hergerissen, wem ich mehr Aufmerksamkeit schenken sollte: Dem Ranking oder den Usern. Irgendwie muss beides unter einen Hut, auf einen Fall darf einer auf der Strecke bleiben!
@ Matteo Ender: Ich denke, man sollte immer im Blick haben, was aktuell so die übliche Monitorauflösung ist. Ich würde derzeit etwas auf Sicherheit gehen und so ca. 1086 x 768 einplanen, evtl. noch eine Stufe höher. Damit auch jeder auf seine Kosten kommt :-)
Ein sehr guter Artikel! Kurz, knackig, bringt das Wesentliche auf den Punkt! Aus meiner Sicht keine Hinzufügung!
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http://blog.webfox01.de/das-panda-update-googles-kampf-gegen-schlechte-inhalte/
Als MAXXmarketing – Internet und Onlinemarketing Agentur haben wir im SEO schon vor Jahren begonnen unsere Kunden auf “ SEO ist Tod “ eingeschworen.
Es gibt kein SEO mehr, da Suchmaschinen Optimierung bisher immer noch als Manipulation gesehen wird. http://www.webdesigner-profi.de , wir gehen den Ansatz, Ehrlichkeit wehrt am längsten und das gilt für SEO besonders.
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