China versenkt tonnenschweres Rechenzentrum mit einer Kapazität von 6 Millionen PCs im Meer
Vor der Küste von Sanya in der Provinz Hainan baut China derzeit das erste kommerzielle Unterwasser-Rechenzentrum der Welt. Das Ziel ist es, mit diesem avantgardistischen Projekt die Branche zu revolutionieren.
Mit dem Potential, Rechenleistung von etwa sechs Millionen herkömmlichen Computern zu erreichen, könnte das mehrere Tonnen schwere Projekt richtungsweisend sein.
Module verarbeiten alle 30 Sekunden 4 Millionen Bilder
Das Projekt ist das Ergebnis eines Unternehmens, an dem die China Offshore Oil Engineering Co., Ltd. (COOEC) und das private Rechenzentrumsunternehmen Highlander beteiligt sind.
Die Module des chinesischen Unterwasser-Rechenzentrums werden sorgfältig auf dem Meeresboden in einer Tiefe von etwa 35 Metern installiert. Dabei sind sie so konzipiert, dass sie 25 Jahre lang dauerhaft in Betrieb sein können und den rauen Unterwasserbedingungen standhalten sollen.
Also so die Theorie: Denn wie sich das Meereswasser und die Unterwasser-Ökosysteme letztendlich wirklich auf die Konstruktion auswirken werden, ist unbekannt. Wie China Daily berichtet, wiegt jedes wasserdichte Speichermodul – in denen die Computer-Hardware untergebracht ist – 1.300 Tonnen.
Diese Module können alle 30 Sekunden über vier Millionen hochauflösende Bilder verarbeiten.
Vorteile eines Unterwasser-Rechenzentrums
Einer der wichtigsten Vorteile dieses Rechenzentrums ist die Lage unter Wasser – so besteht die Möglichkeit das Meerwasser und seine kühlenden Eigenschaften zu nutzen. Im Vergleich zu seinen Pendants an Land kann die Anlage auf diese Weise schätzungsweise 122 Millionen Kilowattstunden Strom sparen.
Darüber hinaus können mit der Unterwasser-Anlage 68.000 Quadratmeter Land – eine Fläche von fast 13 Fußballfeldern – die für herkömmliche Rechenzentren genutzt worden wären, für andere Zwecke zum Einsatz kommen.
Anlage soll bis 2025 insgesamt 100 Module in Betrieb nehmen
Nach der Fertigstellung soll das Rechenzentrum Unternehmen wie China Telecom und das in Honkong ansässige KI-Unternehmen Sensetime bedienen.
Der ehrgeizige Plan sieht vor bis 2025 insgesamt 100 Module in Betrieb zu nehmen. Mit der Inbetriebnahme eines ersten Speichermoduls im April und dem kürzlich hinzugefügten zweiten Modul ist das Projekt weit fortgeschritten.
Neben Highlander hat auch Microsoft 2015 ein Unterwasser-Rechenzentrum vor der Pazifikküste getestet; ein weiteres stand von 2020 bis 2022 vor der Küste von Orkney, Schottland unter Beobachtung.
Oh man, jetzt heizen wir auch noch die Meere.
warum sollte das nun besser sein?
jetzt heizen wir also noch das Meer auf.. also zumindest um diese Einrichtung herum… zerstören damit den Lebensraum von wer weiß wie viele Arten… warum soll das nun besser sein als an Land?
Angesichts der Tatsache, dass China sich in den letzten Jahren dermaßen entwickelt hat ja eben auch in Sachen Nachhaltigkeit, glaube ich schon, dass sie das Aufheizen der Meere mit bedacht haben.
Dieses geballte unwissen in den Kommentaren vor mir…
Wo geht denn die Wärme in regulären Rechenzentren hin? Erst in die Luft und von dort dann ins Meer.
Mit dem Unterschied, dass man sich so Klimaanlagen (und somit Energie) spart.
Microsoft hat ja bereits genau das gleiche Konzept getestet und dort konnte man keine (nennenswerten) Einflüsse auf das Meer bzw die Umgebung der versenkten RZs feststellen.
Allerdings haben versenkte RZs die Nachteile, das sie zum einen im Laufe der Zeit mit Algen, Pflanzen und Co zuwuchern und so die Kühlleistung beeinträchtigt wird, zum anderen kann man nicht mal eben dort hin um defekte Festplatten, RAM, oder CPUs zu tauschen. Würde mich mal stark interessieren, wie sie das gelöst haben bei geplanten 25jahren Laufzeit