Die Idee ist simpel: Wer sich nicht für mehrere Tausend Euro ein neues E-Bike anschaffen will, kann seinen herkömmlichen Drahtesel für vergleichbar kleines Geld aufrüsten. Das Gerät lässt sich mit wenigen Handgriffen am Vorderrad befestigen und trägt einen 450-Watt-Motor. Die Batterie soll für über 16 Kilometer reichen und innerhalb von 40 Minuten von Null auf 100 Prozent aufgeladen werden können.
Entwickler Somnath Ray sieht noch einen Vorteil: Das drei Kilogramm schwere Gerät lässt sich in Sekundenschnelle abmontieren und so die Gefahr eines Diebstahls minimieren. Ray nennt den Arbeitsweg als möglichen Einsatzbereich. „Bei der Arbeit kann man das Gerät zum Aufladen am Schreibtisch einstecken und dann für die Heimfahrt wieder anbringen“, sagt er.
Bisher dürfen Interessenten den „Clip“ für 50 US-Dollar reservieren. Der Anbieter verrechnet die Gebühr mit dem Kaufpreis von 400 Dollar, wenn die Hilfsmotoren im Sommer ausgeliefert werden. Zum Vergleich: Viele Aufrüst-Kits, die mit Spezialwerkzeug und am besten von Fachpersonal installiert werden, liegen bei 600 bis 1.500 Euro. Allerdings ist Clip vorerst nur in den USA erhältlich.
Verkaufsstart mehrfach verschoben
Ray begann bereits 2019, den Clip mit einer Kickstarter-Kampagne auf den Markt zu bringen. Nach eigenen Angaben sollten die Backer sozusagen Beta-Versionen der Lösung erhalten, bevor die endgültige Produktion anläuft. Es war die Rede von über 50 Clips. Eine Studie des Rochester Institute of Technology bescheinigt der Technologie das Potenzial, Stadtbewohner zum Umstieg vom Auto zu bewegen und so zur CO2-Reduktion beizutragen. In der Studie wird als kommerzieller Starttermin der Sommer 2020 genannt, der offensichtlich nicht eingehalten werden konnte. Dieser Tage hat das Online-Magazin Fast Company über die Innovation berichtet und verweist auf die aktuelle Angabe zum Verkaufsstart auf der Homepage von Clip: Sommer 2021.
In der Vergangenheit hat es schon mehrere andere Anläufe gegeben, mit denen Fahrräder zu E-Bikes werden sollten.
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