KI-Programme wie ChatGPT, Perplexity und Llama versuchen sich in vielen Bereichen gegenseitig zu überbieten. Ein wichtiger Bestandteil dieser künstlichen Intelligenzen ist ihre Fertigkeit, zu coden. Zwar warnen Forscher:innen vor dem Einsatz von ChatGPT und Co. beim Programmieren, doch setzen viele IT-Profis weiterhin auf die Unterstützung der KI.

Für viele angehende IT-Interessierte stellt sich dann die Frage, ob künftig überhaupt noch die nötigen Skills erlernt werden müssen. Oder kann im Grunde jede:r programmieren, wenn wir nur wissen, wie wir bei einer KI die richtigen Knöpfe drücken können? Diese Frage hat Business Insider auch Googles Head of Research Yossi Matias gestellt.

„Ich denke, dass die Vorstellung, die wichtigsten Disziplinen des Programmierens zu erlernen, so wichtig wie zuvor bleibt“, verriet Matias im Interview. Er glaubt, dass sich der Bereich des Codings durch KI weiterentwickelt, aber nicht komplett verändert. KI könne viele Aufgaben übernehmen, die dem Wissensstand einer Person mit Junior-Karrierelevel entsprechen. Weiterhin bräuchte es aber Menschen mit größerer Expertise, um verlässlich zu programmieren.

Matias vergleicht die aktuelle Entwicklung der KI mit Computern. Auch heute braucht es noch Mathematiker:innen, die ihr Handwerk verstehen – auch wenn Computer die meisten Rechenaufgaben übernehmen. Er fügt hinzu: „Ich glaube, Basiswissen im Programmieren ist wie Basiswissen in Mathematik. Man muss verstehen können, was da überhaupt vor sich geht.“

Laut Matias bringt genau dieser aktuelle Stand der KI sogar Probleme mit sich. Viele IT-Interessierte nutzen KI, aber machen dadurch keine eigenen Erfahrungen. Sie bekommen nicht die nötigen Grundkenntnisse, um darauf aufbauen zu können. Google setzt sich deshalb mit einigen Programmen dafür ein, Junior-Mitarbeiter:innen das nötige Wissen für schwierigere Herausforderungen und künftige Aufgaben zu vermitteln.