Wie der aktuelle Nielsen-Survey zur Mediennutzung in Deutschland ergeben hat, nutzen die Deutschen in Coronazeiten Medien generell stärker. Egal, ob es um Hören, Schauen, Lesen oder Spielen geht – der deutsche Verbraucher legt unabhängig von Alter und Geschlecht eine Schippe drauf.
TV, Smartphone und PC teilen sich das Siegertreppchen
Dabei fallen Spielekonsolen mit einem Nutzungsplus um 52 Prozent, Smart Speaker mit einem Plus von sehr starken 129 Prozent und die guten alten Bluray-/DVD-Player mit guten 40 Prozent besonders auf. Auch das Tablet kann seine Nutzungsanteile um 16 Prozentpunkte steigern. Und sogar klassische Printmedien dürfen sich über ein Plus von 24 Prozent freuen.
Ganz oben bleiben, inzwischen nahezu gleichauf, das Fernsehen, das Smartphone und der Computer, wobei sich das Smartphone noch mal um sechs und das Smartphone um sieben Prozent verbessern konnte. Die Zahlen sind dabei so zu lesen, dass etwa 129 Prozent mehr Deutsche mindestens einmal pro Woche einen Smart Speaker nutzen als zuvor. Damit nutzen inzwischen fast ein Drittel aller Deutschen nach dieser Definition der Regelmäßigkeit einen Smart Speaker.
Fernsehen und Streaming erleben regelrechten Boom
Betrachten wir die Entwicklung der Mediennutzung über einen Zeitraum von einem halben Jahr, werden die Veränderungen im Verbraucherverhalten noch deutlicher. So zeigt etwa das klassische lineare Fernsehen Zuwachsraten von bis zu 25 Prozent täglich im Vergleich zwischen Oktober 2019 und März 2020. Private Sender profitieren davon stärker als der öffentlich-rechtliche Bereich. Pay-TV hingegen wird sogar weniger genutzt.
Ähnliche Zuwachsraten zeigen die Streamingdienste, während Mediatheken und Video-Plattformen weniger deutliche Zuwächse zeigen oder sogar stagnieren. Über alle Angebote zeigt sich eine auf durchschnittlich zwei Stunden täglich gesteigerte Nutzungsdauer.
Online-Nutzung: Konsumverhalten gleicht sich demografisch an
Mit Blick auf das Online-Surfverhalten stellt Nielsen eine Angleichung zwischen den demografischen Gruppen fest. So nutzen seit dem Lockdown Personen über 50 Jahren ähnlich umfangreich Angebote des Online-Shoppings wie jüngere Zielgruppen es zuvor schon taten.
Von der gesteigerten Online-Nutzung profitieren vor allem Nachrichten- und Gesundheitsangebote, sowie Themen rund um Haus und Garten. Websites wie jene des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen einen Besucheranstieg von 500 Prozent im Vormonatsvergleich. Dabei ist auffällig, dass besonders Frauen überproportional stärker an Gesundheitsthemen interessiert sind. Vor der Coronakrise hatte sich das etwa die Waage gehalten.
Tourismus-Websites abgeschlagen
Die größten Verlierer der Coronakrise sind naheliegenderweise die Anbieter von Websites rund um Tourismusthemen. Bei unklarer Perspektive, wann die nächste Reise infrage kommen könnte, sparen sich die Menschen das durch das Besuchen entsprechender Seiten entstehende Fernweh. Touristische Websites wie TUI, Booking oder Airbnb versuchen derweil, sich mit Tipps für den Urlaub daheim wenigstens in Erinnerung zu halten.
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