Die beiden großen deutschen Rivalen im Premiumautosektor präsentieren sich in den letzten Monaten ungewohnt geeint. Im Februar 2019 legten Daimler und BMW die eigenen Mobilitätsdienste zusammen. Anfang März meldeten die Autobauer dann, sie würden bei der Entwicklung autonomer Fahrzeuge gemeinsame Sache machen. Offenbar denken Daimler und BMW aber über eine noch weitreichendere Kooperation nach. Wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Insider berichtet, verhandeln die Autobauer darüber, die Entwicklung von Fahrzeugplattformen zusammenzulegen.
Nach den Recherchen der Süddeutschen steht eine Entscheidung noch aus. Beide Unternehmen könnten auf die Art aber jeweils sieben bis acht Milliarden Euro einsparen. Allerdings gibt es bei beiden Herstellern offenbar auch Kritiker. Sie treibt die Sorge um, die Fahrzeuge würden sich später nicht mehr ausreichend von denen des jeweils anderen Kooperationspartners unterscheiden. Um das zu verhindern, müssten beide Hersteller die sichtbaren Komponenten möglichst unterschiedlich konstruieren. Das kostet Geld und würde das Einsparpotenzial verringern. Die Kosten dafür sollen im Bereich von rund zwei Milliarden Euro liegen.
Gemeinsame Fahrzeugplattformen: So könnten BMW und Daimler die Arbeit aufteilen
Offenbar sollen die Fahrzeugplattformen für kleinere und mittlere Autos von BMW entwickelt werden. Daimler wiederum wäre für die mittleren bis großen Fahrzeugplattformen zuständig. Allerdings ist derzeit noch völlig offen, ob es am Ende zu der Kooperation kommt. Zumal offenbar vorerst auch kein großer Zeitdruck herrscht. Würden sich die Hersteller jedoch bis 2020 einigen, dann könnten die für 2024 und 2025 geplanten Nachfolger der 1er Reihe und der A-Klasse bereits auf eine gemeinsame Fahrzeugplattform setzen.