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Händler bieten vermeintlichen Corona-Impfstoff im Darknet an

Es war wohl nur eine Frage der Zeit: Im Darknet wird jetzt Impfstoff gegen das Coronavirus angeboten. Ziemlich sicher ist er nicht echt.

2 Min.
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(Bild: 13_Phunkod/Shutterstock)

Das kollektive Aufatmen ging wohl um die ganze Welt, als Anfang November bekannt wurde: Es gibt einen vielversprechenden Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2. Mittlerweile gibt es von mehreren Herstellern Angebote und die Produktion läuft auf Hochtouren. Und in Großbritannien hat heute mit einer 90-Jährigen aus Coventry der erste Mensch weltweit – und nicht im Rahmen einer Studie – den Impfstoff erhalten. Die Nachfrage ist natürlich groß. Das ruft auch Betrüger auf den Plan.

1.300 Dollar für vermeintlichen Corona-Impfstoff

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Das Magazin Vice hat im Darknet jetzt mehrere Anbieter gefunden, die Dosen des begehrten Impfstoffs von Pfizer/Biontech zum Verkauf anbieten. Die Kosten liegen bei bis zu 1.300 US-Dollar oder rund 0,07 Bitcoin, dafür soll in alle Länder geliefert werden.

(Screenshot: Vice/t3n)

Die Händler, mit denen Vice sprechen konnte, gaben an, Pharmazeuten oder Apotheker zu sein. Den Impfstoff hätten sie über die Regierung erhalten und bereits an mehrere Kundinnen und Kunden verkauft. Einer gab an, 560 Dosen auf Lager zu haben. Beweise für ihre berufliche Qualifikation oder dafür, dass sie den Impfstoff wirklich in ihrem Besitz haben, konnten oder wollten sie nicht liefern. Ein Händler habe etwas später ein hochauflösendes Stockfoto von einem Glasfläschchen, auf dem „Coronavirus Impfung“ steht, geschickt, so Vice.

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Die Angebote im Darknet können schon deshalb kaum echt sein, weil der Impfstoff bei minus 70 bis minus 80 Grad Celsius gelagert und transportiert werden muss. Ihn einfach mit der Post zu versenden, ist keine Option.

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Medikamente aus dem Darknet sind nicht vertrauenswürdig

Auch eine Privatdozentin für Pharmazie aus Sydney äußert sich gegenüber Vice höchst skeptisch bezüglich der Echtheit der angebotenen Impfstoffe. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten zudem nicht wissen, was genau enthalten sei und ob sie ein wirklich sicheres Produkt erhielten. Das gelte für Viagra vom Schwarzmarkt genauso wie für Corona-Impfungen aus dem Darknet.

Und selbst wenn die Impfstoffe echt wären – begrenzt erhältliche und potenziell lebensrettende Impfungen hätten auf einem freien Markt nichts verloren. Sie würden dadurch denen, die sie am nötigsten brauchen, genommen und umverteilt an jene, die es sich leisten können.

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„Wenn es zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es vermutlich nicht wahr“, so die Expertin.

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Apotheker

LSD, Ecstasy oder Gras im Darknet zu bestellen mag vielleicht noch funktionieren. Es gibt ja entsprechende Stellen, bei denen man prüfen kann, ob die gelieferte Ware grundsätzlich unbedenklich ist und ob auch das drin ist, was drauf steht. Aber man muss schon ziemlich bescheuert sein, um einen Impfstoff der bei -70 °C gelagert werden muss im Darknet zu bestellen. Wie immer kennt hier die Raffgier der Menschen keine Grenzen.

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