Datenpanne bei Booking.com: Nutzer findet fremde Buchung in seinem Konto – wegen Tippfehler

Booking.com: Buchungspanne wirft Fragen auf. (Foto: Koshiro K/Shutterstock)
Es ist sicher ein beängstigendes Szenario, wenn Buchungen von Reisen im Konto von Dritten auftauchen – und dort eingesehen und bearbeitet werden können. Genau das scheint bei Booking.com aber durchaus hin und wieder vorzukommen.
Nutzer bekommt unerwünscht eine Buchungsinfo
Einem Nutzer namens Alfie ist das Ganze aufgefallen, als ihm eine solche fremde Buchung in die Inbox geflattert ist. Nachdem eine Kontaktaufnahme mit dem Booking.com-Support kein Ergebnis brachte, wendete sich Alfie an Ars Technica.
Die Tech-Redakteur:innen konnten nach mehreren Versuchen schließlich in Erfahrung bringen, was da schiefgelaufen war. Demnach dürfte die Panne auf einen Tippfehler der buchenden Person bei der Eingabe einer alternativen E-Mail-Adresse zurückzuführen sein.
Booking.com, so das Ergebnis der Recherche, führt dabei keine Prüfung dieser zusätzlichen E-Mail-Adressen aus. Ist die Adresse im System, wird die Buchung dem dazugehörigen Konto zugeordnet.
Booking.com: Feature, kein Fehler
Für die Buchungsplattform ist das auch kein Fehler, sondern vielmehr ein Feature, wie sich zeigte. Denn im Normalfall sollen so die Buchungsdaten Mitreisenden zur Verfügung gestellt werden können. Einen Grund, aktiv zu werden, sieht man bei Booking.com entsprechend nicht.
Das Problem: Hat man sich vertippt und die Buchung wird einem nicht erwünschten dritten Konto zugeordnet, gibt es für die buchende Person kein Zurück mehr. Selbst Booking.com kann hier nach eigenen Angaben nicht mehr nachträglich eingreifen.
Im besten Fall löscht die Person, die eine solche fehlgeleitete Buchung in ihrem Konto findet, diese einfach. Allerdings, so erklärt der Standard, besteht hier auch die Möglichkeit für einen missbräuchlichen Umgang mit den Daten.
Identität der buchenden Person enthüllt
Denn der Booking.com-Support ist bei möglichen Nachfragen offenbar recht freigebig – scheint es doch, als habe man es mit der richtigen Person zu tun. Alfie etwa gelang es, private Details herauszufinden und die buchende Person schließlich zu identifizieren.
Eine durch einen einfachen Tippfehler ausgelöste fehlgeleitete Buchung könnte entsprechend Ausgangspunkt für persönliche Angriffe, etwa Stalking oder eine Phishing-Attacke sein. Und selbst, wenn nichts passiert, möchte man sicher nicht, dass Unbekannte über die eigenen Reisepläne informiert sind.