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Glasfaser-Ausbau: Darum zögern Deutsche beim schnellen Internet

Deutschland investiert massiv in schnelle Internetnetze – doch die Nutzer:innen ziehen zu selten mit. Was steckt hinter dieser Zurückhaltung? Eine neue Studie gibt Einblicke.

3 Min.
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Provider ratlos: Deutsche pfeifen auf Glasfaser. (Bild: Midjourney / t3n)

Laut der Deloitte-Umfrage Broadband Consumer Survey 2025 würde nur knapp ein Drittel der Deutschen auf einen Glasfaseranschluss wechseln, selbst wenn dieser vor Ort verfügbar ist. Stattdessen wollen 39 Prozent der Befragten ihren bestehenden Breitbandzugang behalten – die Zurückhaltung zieht sich durch alle Altersgruppen. Selbst bei den 18- bis 24-Jährigen liegt die Wechselbereitschaft lediglich bei 28 Prozent.

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Glasfaser bleibt Ladenhüter

Insgesamt sind Deutschlands Internetkund:innen erstaunlich genügsam. Rund ein Drittel der Haushalte hat mindestens einmal im Monat Probleme mit dem Anschluss, dennoch erklären sich fast 80 Prozent mit ihrem Anbieter zufrieden. Hohe Download-Geschwindigkeiten stehen für viele nicht an oberster Stelle: Zwar wünscht sich etwa jede:r Fünfte der jüngsten Befragten mehr Tempo, wichtiger sind den meisten aber andere Faktoren.

Dieter Trimmel, Telekommunikationsexperte und Partner bei Deloitte, erläutert: „Die Glasfaser wird hierzulande in erster Linie mit hoher Geschwindigkeit in Verbindung gebracht. Besonders wichtig sind Verbraucherinnen und Verbrauchern aber stabile und möglichst preiswerte Anschlüsse.“ Er rät den Anbietern daher, Glasfaser nicht nur über maximalen Speed zu vermarkten, sondern den Mehrwert jenseits der reinen Bandbreite stärker hervorzuheben.

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Mobilfunk wird besser, aber nicht überall

Auch beim Mobilfunk zeigt sich ein positives Bild: 84 Prozent der Deutschen sind mit ihrem Mobilfunkanbieter zufrieden, etwas mehr als im Vorjahr. Viele typische Netzprobleme treten laut der Deloitte-Erhebung seltener auf. So würden Verbindungsabbrüche, Sprachqualitätsmängel oder fehlender Empfang jeweils um einige Prozentpunkte geringer wahrgenommen als noch anlässlich der 2024er-Studie.

Allerdings gibt es längst nicht überall vollen Empfang. Nach wie vor klagt gut ein Viertel der Befragten regelmäßig über Funklöcher. Besonders problematisch bleibt die Netzabdeckung auf dem Land und unterwegs: In ländlichen Regionen haben rund 30 Prozent häufig keinen Mobilfunkempfang, in der Bahn sind es 28, im Auto 23 Prozent.

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Selbst innerhalb der eigenen vier Wände berichten noch 18 Prozent der Handy-Nutzer:innen von regelmäßigen Empfangsproblemen. Hier zeigt sich, dass der Netzausbau in der Fläche weiterhin nicht hinterherkommt. Es sind weitere Investitionen in die Infrastruktur nötig, um die verbliebenen Funklöcher zu schließen.

Satelliten-Internet weckt Interesse

Neue Alternativen wie Internet über Satellit stoßen derweil auf beachtliches Interesse. 35 Prozent der Deutschen zeigen sich grundsätzlich an satellitenbasiertem Internet interessiert – in der jüngsten Altersgruppe unter 24 Jahren ist es sogar jeder Zweite. Die Umfrageteilnehmer:innen verbinden mit der Technologie ein leistungsfähiges Angebot, das sie als schnell, zukunftssicher und innovativ einschätzen. Tatsächlich übertrifft das positive Image von Satelliten-Internet in mancher Hinsicht sogar das von Glasfaser.

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Experten mahnen jedoch zur Vorsicht: Noch hätten nur wenige Nutzerinnen echte Erfahrungen mit den neuen Satellitendiensten gesammelt. Zudem stoße auch die Satelliten-Technik bei hoher Auslastung an Kapazitätsgrenzen und dürfte in absehbarer Zeit eher eine ergänzende Rolle im Breitband-Mix spielen.

Heimnetzwerke bleiben Baustellen

Auch im heimischen WLAN läuft längst nicht alles rund. 31 Prozent der Befragten haben in den eigenen vier Wänden regelmäßig Probleme mit ihrer Internetverbindung, und in jedem zehnten Haushalt gibt es nicht einmal im Wohn- oder Arbeitszimmer ein stabiles Netz. Nicht einmal ein Viertel der Deutschen (22 Prozent) bezeichnet den WLAN-Empfang zu Hause als „perfekt“. Funklöcher innerhalb der Wohnung sind somit eher die Regel als die Ausnahme.

Oft liegen die Ursachen in baulichen Gegebenheiten: Dicke Wände oder ungünstig platzierte Router schwächen das Signal und führen zu Zimmern ohne Empfang. Technisch ließen sich solche Lücken zwar mit WLAN-Repeatern oder Mesh-Systemen schließen, doch die Preissensibilität ist hoch. Fast jede:r Dritte (28 Prozent) ist nicht bereit, für zusätzliche Hardware auch nur einen weiteren Euro auszugeben.

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Weitere 38 Prozent würden höchstens 100  Euro investieren, um ihr Heimnetz zu verbessern. Entsprechend nehmen viele Nutzer:innen lieber gelegentliche Aussetzer in Kauf, als Geld in ihr Heimnetzwerk zu stecken, was wiederum Provider vor Herausforderungen stellt.

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Kommentare (3)

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Martin Kiel

Aktuell habe ich bei VF Cable 1000down und 50up zu einem Preis von 44,99€. Ein Wechsel auf Glasfaser (bei gleichbleibend 1000down und einer Verbesserung auf 500up) würde mich nach den ersten 12 Monaten 79,99€ – 89,99€ kosten.

Mir ist eine robuste Versorgung und eine schnelle Downloadrate wichtiger als der Preis oder die Uploadrate. Aber mit einer solch verfehlten Preispolitik wird sich Glasfaser defacto nicht durchsetzen können. Zumal in Mietwohnungen die Kosten für Bereitstellung innerhalb der Wohnung teilweise nicht geklärt ist und auch noch neue Modems/Router benötigt werden. Von den Hürden bei der reinen Erschließung (FTTH) möchte ich gar nicht anfangen.

Mark Erler

Ich persönlich habe mich gegen den Glasfaseranschluss entschieden weil ich schlicht den doppelten Preis für die Hälfte der bisherigen Leistung bekommen hätte.
Mit meinem Kabelanschluss habe ich immer eine Geschwindigkeit von 845-1070Mbit, je nach Tageszeit und das für 39,99€ incl Telefon für Glasfaser war das Angebot 84,99€ bei 500Mbit und da ist die Frage was tatsächlich ankommt.
Da ich gerne Xbox spiele lade ich auch öfter mal ein Spiel nur zum testen runter, bei 40-80 GByte die ein Spiel heute hat macht die Geschwindigkeit viel aus.

Eric Lurtz

Wir haben Glasfaser mit 400 MB/s Up und 200 MB/S Down.
Da wir viel im „Smarten“ Umfeld machen und auf die Geschwindigkeiten sowie geringe Latenzen angewiesen sind, kam nur Glasfaser in Frage. Wir zahlen 44,99€ wie beim vorherigen Anbieter. Dort konnte man allerdings ab Freitag nachmittag nicht mehr arbeiten, da das Kupferkabel komplett überlastet war.
WLAN- seitig ist bei uns Ubiquiti Unifi im Einsatz. WiFi7 in EG und OG, WiFi6 auf der Terrasse und WiFi5 in der Garage.

Wir hatten keine Kosten bei der Bereitstellung und der Anschluß, welcher 1 Woche eher kam war in 15 Minuten erledigt.
Ich möchte weder DSL noch Kabel haben. Gerade bei VF Cable habe ich bei einem anderen Vertrag nur Verbindungsprobleme.

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