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Analyse

Warum jeder Designer mal ein eigenes Projekt machen sollte

Ein guter Designer ist daran zu erkennen, dass er der coolste und kreativste Kopf im Unternehmen ist? Nope. Zu allererst einmal besitzt ein Designer die Fähigkeit, die Ideen von Auftraggebern, Projektmanagern und Konzeptern visuell umzusetzen.

Von Malthe Luda
6 Min.
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(Quelle: Shutterstock | Erstellt von: Redpixel PL)

„Gute Designer arbeiten interdisziplinär“

Ein wirklich guter Designer geht aber noch einen Schritt weiter und adaptiert sein Gegenüber. Das bedeutet, er versteht die Intention des Klienten und die Ideen von Projektmanagern, kann sich aber auch in die Position von Konzeptern hineinversetzen. Er kennt die Motivation jedes einzelnen Kollegen und kann nachvollziehen, wie sie alle gemeinsam als Team funktionieren.

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In diesem Artikel geht es um die kleinen aber feinen Unterschiede, die einen Designer von einem wirklich guten Designer unterscheiden – und so viel vorab: Das ist viel mehr als sein gestalterisches Können.

„Querdenken ist Trumpf“

Ein guter Designer werden, egal auf welchem Gebiet: Damit sind nicht etwa Tools wie Photoshop, Sketch, After Effects, Illustrator oder Flinto gemeint. Vielmehr geht es darum, ein Projekt als die Summe der Arbeit aller Beteiligten zu verstehen. Der Designer ist Teil eines Teams. Es ist nicht seine Arbeit allein, die zum Ziel führt. Ein guter Designer versteht die individuellen Rollen und Bedürfnisse aller Kollegen eines Projekts und geht auf diese ein. Denn nur, wenn Klienten, Projektmanager, Konzepter und Co. gemeinsam an einem Strang ziehen, erzielen sie das bestmögliche Produkt.

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„Ein Designer schafft Visualität. Ein wirklich guter Designer schafft Visualität und schlägt Brücken. Er versteht, was seine Kollegen machen und weiß, welche Ziele sie langfristig verfolgen.“

Um ein guter Designer zu werden, heißt es, von Zeit zu Zeit eigene Projekte zu starten. Schließlich hat jeder Designer etliche Ideen und Konzepte im Kopf, die zum Leben erweckt werden wollen.  Setzt sie um! Egal ob digital oder nicht, solche Projekte fördern die eigene Expertise immens. Wie wäre es zum Beispiel, neue Tools zu testen? Davon können bei zukünftigen Projekten dann auch die Kollegen profitieren!

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Der Hintergrund, solch ein eigenes Projekt zu starten, ist aber ein anderer: Um die vielen einzelnen Aufgaben hinter einem Projekt zu verstehen und deren Nutzen zu erkennen, ist es wichtig, so ein Vorhaben von Stunde null an zu begleiten. Nur so wird deutlich, wie viele verschiedene Teildisziplinen sich hinter einem erfolgreichen Projekt verbergen.

Und nun bitte nicht anfangen mit Fragen wie:

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  • Wie kann ich die Ideen skalieren?
  • Was ist der USP meines Projekts?
  • Gibt es bereits eine ähnliche Idee auf dem Markt?
  • Wie sieht meine Produkt-Strategie aus?

Sondern einfach machen.

Und so kann’s gehen:

1. Ideen sammeln und aufschreiben

Überlegt euch, was ihr machen wollt und wie ihr es machen wollt. Ganz wichtig dabei: Haltet eure Gedanken fest, handschriftlich oder digital. Entwerft zudem Mindmaps. So könnt ihr eure Ideen bis ins kleinste Detail veranschaulichen. An dieser Stelle sei Mindmeister empfohlen. Das Programm hilft euch dabei, eure Ideen von Anfang an sinnvoll zu strukturieren. Die damit entworfenen Mindmaps eignen sich auch super als Ausgangspunkt für anregende Meetings mit eurem Komplizen.

Übrigens: In dieser Phase seid ihr der Klient beziehungsweise  Stakeholder!

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„Ein Projekt ist keine One-Man-Show“

2. Einen Komplizen suchen

Für ein cooles Projekt braucht es einen Komplizen – wirklich! Sucht euch einen. Jeder hat sein persönliches Spezialgebiet. Wenn ihr beide dann eure individuelle Expertise einbringt, profitiert am Ende nicht nur das Projekt. Das Schöne an Teamwork ist nämlich: Jeder lernt vom Anderen und jeder motiviert den Anderen. So wird das Projekt zum Erfolg und ihr zu besseren Designern.

In Phase zwei seid ihr immer noch Klient/Stakeholder. Jetzt heißt es: Partner suchen.

3. Timeline aufsetzen

Natürlich haben eigene Projekte nicht die oberste Priorität, denn Zeit ist Geld. Je mehr es im Job zu tun gibt, desto weniger Zeit und Energie fließen in eigene Projekte. Genau das ist die Zeit, in der Komplizen Gold wert sind, denn sie sind der beste Motivator. Wenn ihr euch gegenseitig antreibt, muss das Projekt nicht leiden. Hier hilft ein guter Zeitplan. Jeder sollte seine Aufgaben immer klar vor Augen haben. Wenn ihr an verschiedenen Orten arbeitet, können auch Google Docs, Dropbox oder Google Drive sinnvolle Helfer sein. Setzt euch Ziele.

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Zum Beispiel:

  • Wann ist Projektbeginn?
  • Bis wann steht die Projektbeschreibung?
  • Wann steht das MVP?
  • Bis wann stehen die ersten Entwürfe?
  • Wann beginnt das Design?
  • Wann geht die Entwicklung los?

In Phase drei seid ihr nicht mehr „nur“ Klient/Stakeholder, sondern zusätzlich Product Owner und Projektmanager.

4. Das MVP definieren

„MVP“ steht für „Minimal Value Product“, also die kleinstmögliche Version eures Produkts. Es enthält hier lediglich dessen Hauptfunktionen und ignoriert dabei jegliche fancy Transitions, Funktionen und so weiter. Je früher diese Produktversion steht, umso früher kommt auch ihr in Produktionslaune.

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Glückwunsch! In Phase vier habt ihr endgültig die Rolle des Product Owners angenommen.

5. Eine klare Aufgabenteilung schaffen

Der Zeitplan steht und das MVP ist definiert. Jetzt heißt es, die Aufgaben klar aufzuteilen. Wer macht in Zukunft was? Konzentriert euch auf eure jeweiligen Stärken und haltet Aufgaben fest wie beispielsweise:

  • eine Kalkulation schreiben (Zeit vs. Budget)
  • einen Server installieren
  • ein Github-Repositorium erstellen
  • Screen X designen
  • Texte schreiben

Für solche Projekte sind Tools wie Trello und Wunderlist sehr hilfreich. Beide sind benutzerfreundlich und leicht zu bedienen. Vor allem Trello eignet sich bestens für die Organisation eures Arbeitsfortschritts. So könnt ihr zum Beispiel Listen erstellen, in denen festgehalten wird, in welcher Phase einzelne Aufgaben gerade stecken.

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In Phase fünf seid ihr noch immer Product Owner.

„Wirtschaftlicher Denken“

6. Sachen anpacken

Jetzt heißt es, konzentriert zu arbeiten. Jeder sollte sich auf seine Aufgaben fokussieren, aber haltet euch dabei immer gegenseitig auf dem Laufenden. Am besten funktioniert das über persönliche Meetings oder das Telefon. So könnt ihr eure Ideen besser beschreiben, Probleme genauer definieren und euren Fortschritt festhalten. E-Mails oder Programme wie Slack sind mühselig und helfen euch nicht weiter. Sie kosten oftmals sogar mehr Zeit und führen leicht zu Missverständnissen, die euren Workflow nur unnötig aufhalten.

Versucht, euer Produkt so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen und stellt dabei sicher, dass es qualitativ hochwertig ist. Auch Familie oder Freunde können dieser Markt sein. Wenn ihr eure Ideen (noch) nicht veröffentlichen wollt, testet sie anderweitig. Fragt zum Beispiel Kollegen und Freunde nach deren ehrlicher Meinung zu eurem Produkt: wie es auf sie wirkt, wie es ihnen optisch zusagt, was es kann. Achtet dabei auch auf Feinheiten: Womit tun sich eure Tester schwer und warum? Was könnt ihr verbessern? In diesem Arbeitsschritt heißt es ausprobieren, Fragen stellen und weiterentwickeln. Aber Achtung: Immer schön Zeit und Budget im Auge behalten.

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Tadaa! Jetzt seid ihr Konzeptdesigner, Copywriter, Designer, Researcher, Product Owner und Projektmanager in einer Person – entsprechend der Aufgabenteilung aus Phase fünf. Klingt gut, oder? Interdisziplinär zu arbeiten rockt!

7. Viele Fragen stellen

Eine enge Zusammenarbeit ist enorm wichtig. Seid stets informiert über die Arbeit eures Komplizen. Was macht er? Wie macht er es? Warum macht er es gerade so und nicht anders? Versucht, seine Arbeit zu verstehen und erklärt ihm eure Arbeitsprozesse. Nur wenn ihr euch gegenseitig einbezieht, entwickelt ihr ein Gespür für all die Arbeitsschritte und Jobs, die hinter einem erfolgreichen Projekt stehen. Macht es euch dabei nicht zu leicht – ein „weil es so schöner aussieht“ reicht nicht aus als Begründung.

„Jeder Pixel, jeder Vektor, jedes Wort – jeder Arbeitsschritt muss nachvollziehbar sein“

Fertig. – Und jetzt?

Fertig? – Kein Produkt ist jemals wirklich fertig. Wenn das MVP erfolgreich auf den Markt gegangen ist, fangt von vorne an. Stellt euch jetzt die Einstiegsfragen: „Kann ich das skalieren?“ oder „Wie kann ich damit Geld verdienen?“.

Warum das alles?

Eigene Projekte sind der beste Weg, seine Fähigkeiten auszubauen. Außerdem schärft es die Sinne. Es zeigt, auf welch vielfältige Weise Menschen aus anderen Disziplinen zu einer erfolgreichen Markteinführung eines Produkts beitragen. In jeder Phase des Prozesses schlüpft ihr in immer andere Rollen und versteht dadurch, Herausforderungen und Probleme zukünftig immer auch aus den Blickwinkeln eurer Kollegen zu betrachten. Das Fazit also – siehe Anfang: Ein Produkt ist die Summe der Arbeit aller Beteiligten. Letztlich bedeutet Produktdesign sehr viel mehr, als ein paar Pixel zu bearbeiten, das sollte jetzt klar sein.

8. Ideenmangel? – Kein Problem!

Es ist so einfach. Für ein kleines digitales Projekt könnt ihr auch Daten von Drittanbietern nutzen. Auf diese Weise sind schon einige meiner Nebenprojekte entstanden.

„Ihr müsst nicht die Welt neu erfinden. Erfindet etwas, das eure Fähigkeiten vertieft.“

Wenn ihr keine Ideen für eigene Projekte habt, macht das Offensichtliche.

Hier sind acht Einstiegsideen:

  • entwerft eine Wetter-App
  • entwickelt einen Ticker für euren Lieblingssport
  • erstellt einen Wecker
  • erarbeitet ein Quiz
  • konzipiert ein System zur Zeiterfassung
  • kreiert einen Chatbot für …
  • gestaltet ein Tagebuch
  • erschafft einen Musikautomaten
  • erfindet einen Smart-Mirror
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