Von dämlich bis genial: 6 Methoden, deinen Desktop übersichtlich zu halten

Ich erinnere mich noch an den Kommentar einer Psychologiestudentin aus meinem Bekanntenkreis, als wir mal durch die Unibibliothek mit zahlreichen am Notebook arbeitenden Kommilitonen gingen: „So wie der Desktop eines Menschen aussieht, ist sein Denken.“ Ob es für diese Charakterisierung irgendwelche stichhaltigen Beweise gibt, weiß ich nicht (gefunden habe ich keine, freue mich aber über sachdienliche Hinweise). Klar ist aber, dass bei vielen von uns der Desktop ständig übervoll ist – und auch die 4K-Auflösung am angeschlossenen Bildschirm nicht wirklich die geeignete Lösung ist.
Wir haben mal in der Redaktion rumgefragt: Welche Strategien haben die Kollegen, um dem Datenchaos Herr zu werden?
Der Archäologen-Desktop: Wie bei Schliemanns Erben
Er erstellt einen Ordner auf dem eigenen Desktop. Wenn der Desktop voll ist, werden sämtliche Dateien mitsamt dem Ordner in einen gleichnamigen Ordner geschaufelt. Das Ganze wiederholst du bis ans Ende aller Tage. Wenn man Daten sucht, von denen man ungefähr noch weiß, wann man sie erstellt oder genutzt hat, findet man sie so schneller wieder als mit anderen Strategien. Der Nachteil: Systematisch ist das Ganze nicht, aber herrlich einfach. Der Vorteil: Daten, die man über längere Zeit nicht gebraucht hat, kann man frei nach Linus Torvalds auf diese Weise einfach in die ewigen Jagdgründe schicken, indem man die Unterordner löscht. Und es ist mit extrem geringem Aufwand verbunden, wieder für einen freien Desktop zu sorgen.
Der Spießer-Desktop: Strukturiert, aber langweilig
Du handhabst es wie mit dem eigenen physischen Schreibtisch: Regelmäßig einmal im Monat werden die angesammelten Dateien in die Ordnersystematik mit den Dokumenten abgelegt. Dadurch wirst du zwar in den meisten Fällen die Daten auch wiederfinden, musst aber einmal im Monat den inneren Schweinehund überwinden und dich an die Ablage machen.
Der Puristen-Desktop: Tabula rasa auf dem Bildschirm
Auf seinem Desktop findet sich so gut wie nichts. Ein paar Verknüpfungen zu Anwendungen und ein Papierkorb. Dafür arbeitet er mit einem Netzlaufwerk oder einem Cloud-Service zur Datenablage, der von überall her zugreifbar ist. Eine aus der Warte der Datensicherheit tatsächlich sinnvolle Strategie, die vor allem bei Anwendern zum Tragen kommt, die von unterschiedlichen Orten aus arbeiten und somit nicht immer Zugriff auf ihren Desktop haben.
Der Multitasking-Fähige: Ein Desktop ist nicht genug
Er räumt seinen Desktop gar nicht besonders auf, sondern erweitert ihn um zusätzliche Flächen. Virtuelle oder Multi-Page-Desktops sind ein Element, das es seit vielen Jahren unter verschiedenen Linux-Derivaten gibt, das sich im Windows-Umfeld aber nicht wirklich durchgesetzt hat. Am einfachsten lässt sich das mit der Freeware Dexpot realisieren, die unter Windows 7/8/10 läuft und bis zu 20 virtuelle Desktops ermöglicht. So lassen sich entweder Berufliches und Privates trennen oder du sortierst nach Aufgaben oder Kunden.
Der Taskleisten-Desktop: Für Programm-Icons und Daten
Er sortiert und strukturiert seine Dateien, indem er die wichtigsten Elemente und Programme in der Taskleiste fixiert. Dazu ziehst du einfach die Programmverknüpfungen vom Desktop in die Taskleiste und entfernst danach die entsprechende Verknüpfung vom Desktop. Wahlweise kannst du in der Taskleiste auch Ordner definieren, auf die du so schnell zugreifen kannst. Diese Strategie eignet sich beispielsweise für Dokumente, ebenso gut aber auch für Favoritenlisten oder den Zugriff auf Cloud-Services.
Der Wallpaper-Orientierte: Desktop wie ein Kanban-Board
Eine Hilfe, um Inhalte schon strukturierter auf dem Desktop ablegen zu können, leisten Hintergrundbilder/Wallpapers, die nach bestimmten Themen strukturiert sind und schon eine entsprechende Vorsortierung wie an einem schwarzen Brett ermöglichen. Vorlagen dafür gibt’s bei Lifehacker.com. Der Vorteil an dieser Vorgehensweise ist, dass du bereits durch den Hintergrund deines Bildschirms regelmäßig dazu angehalten wirst, Ordnung zu halten. Sofern unter den bei Lifehacker angebotenen Vorlagen keine auf deine Bedürfnisse passt, kannst du auch mit einem Grafikprogramm und etwas Geschick schnell selbst eine passende erstellen.
Und zu welcher Desktop-Ordnung tendierst du? Oder hast du noch andere Tipps und Tricks? Dann einfach in die Kommentare damit!
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Als Linuxer arbeite ich mit einer Mischung aus Quickstartern in der Taskbar und mehreren virtuellen Desktop.
Daher bin ich froh, das auch Win 10 (endlich) virtuelle Desktops eingebaut hat. (Einfach den Task-view anklicken und neue Desktops erstellen)
Redakteur und Psychologe?
Werde T3N als News Aggregator aus meinem Feed nehmen. Leider fallen die Artikel seit geraumer Zeit immer mehr auf sinnfreies Erstsemester-Niveau und dienen bestenfalls noch als Lückenfüller in der Apothekenrundschau. Wofür die Werbewirtschaft bei T3N noch bezahlt, erschließt sich mir beim besten Willen nicht mehr.
Ich nutze seit Jahren Stardocks Fences. Alles ist in seinem Fence und die wenig benutzten Fences lasse ich dauerhaft zugeklappt. Ist super aufgeräumt und ich habe nie verstanden warum MS sowas nicht per default dabei hat.
Ich habe nichts (nicht einmal den Papierkorb) auf meinem Desktop. Der Desktop ist für mich am PC irrelevant, weil ich ihn eigentlich nur sehe, wenn ich den Rechner starte oder herunterfahre. Ansonsten arbeite ich und hab etwas auf dem Bildschirm. Der Nutzen erschließt sich mir selbst nach 30 Jahren PC-Nutzung nicht.
Hinweis: Windows 10 unterstützt virtuelle Desktops von Haus aus. Ein einfaches Tastenkürzel genügt hierfür. Es ist also absolut unnötig zusätzliche Software zu installieren.