
(Foto: © Sven Hoppe - Fotolia.com)
Bezogen auf die Digitalisierung des Landes bleibt Deutschland Mittelmaß. Im aktuellen „Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft 2018“ (DESI) belegt die Bundesrepublik unter den 28 EU-Mitgliedsstaaten nur Platz 14. Das entspricht der Platzierung vom letzten Jahr. In dem Index erfasst und bewertet die EU den aktuellen Stand in den Bereichen Netzabdeckung, digitale Kompetenzen, Internetnutzung, Digitalisierungsgrad der Wirtschaft sowie elektronischer Behördendienste.
Im Bereich der Netzabdeckung sehen die DESI-Autoren in Deutschland eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr. Die Abdeckung und auch die Preisgestaltung von Internet-Zugängen sind an sich zwar gut, nach wie vor bleibt die digitale Kluft zwischen Städten und ländlichen Regionen jedoch ein Problem. Auch beim Glasfaserausbau bleibt Deutschland zurück: Hier lag der Marktanteil im EU-Durchschnitt 2017 bei 12,9 Prozent. In Deutschland erreichen Glasfaserverbindungen jedoch nur einen Marktanteil von 2,1 Prozent.
Verbesserungen gibt es laut dem Index auch bei der Internetnutzung. Deutschland steigt in diesem Segment von Platz 18 auf Platz 14 auf. Im EU-Ranking zwar gefallen, aber immer noch weit oben, sind die Deutschen im Bereich Onlineshopping. 82 Prozent der deutschen Internetnutzer kaufen im Web ein. EU-weit trifft das nur auf 68 Prozent der Internetnutzer zu.
Obwohl die DESI-Autoren der hiesigen Bevölkerung zwar „überdurchschnittliche digitale Kompetenzen“ attestieren, bestehe nach wie vor „ein signifikanter Kompetenzmangel“. Der Grund: Wie auch in der restlichen EU ist die Nachfrage nach IT-Kräften auch in Deutschland nach wie vor höher als das Angebot.
Auch bei der Integration von Digitaltechniken durch die Wirtschaft geht es langsam aufwärts. Dennoch gibt es laut dem DESI noch viel zu tun. 34,6 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen weisen laut dem Bericht einen nur sehr geringen Digitalisierungsgrad auf. Der Grund dafür liegt laut 67 Prozent der Unternehmen in einem Mangel an Fachkräften.
Am schlechtesten schneidet Deutschland nach wie vor Bereich der digitalen öffentlichen Dienste ab. Im EU-Ranking kommt das Land daher nur auf Platz 21 und ist damit innerhalb der Europäischen Union eines der Länder mit der niedrigsten Online-Interaktionsrate zwischen Behörden und Bürgern.
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