Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
MIT Technology Review Fundstück
Verpasse keine News mehr!

Physiker analysieren Youtube-Videos: So meisterst du im Freibad die ultimative Arschbombe

Wer diesen Sommer im Freibad mit imposanten Sprüngen und hohen Wasserfontänen beeindrucken will, sollte es mal mit dieser Sprungtechnik versuchen, die US-Forscher:innen berechnet haben. 

Von Alisa Pankau
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Erzeugt der Springer so den größten Platscher? (Foto: Shutterstock / Marco Taliani de Marchio)

Für die einen Springer:innen ist es einfach eine Arschbombe, für die anderen ist es pure Physik. Klar ist aber: Die Wasserfontäne beim Sprung ins Schwimmbecken soll möglichst imposant sein. Der sogenannte Manu-Sprung stellt sich dafür als besonders effektiv heraus. In einer aktuellen Studie erklären Forschende vom Georgia Institute of Technology nicht nur die physikalischen Hintergründe dieser Sprungtechnik, sondern auch, wie der Manu perfektioniert werden kann.

Anzeige
Anzeige

Den Manu kann man auch als ausgestreckte Form der Arschbombe beschreiben. Springer:innen bilden dabei mit ihrem Körper eine markante V-Form beim Eintauchen: Beim Absprung werden die Beine und der Oberkörper nach oben gestreckt, so dass das Gesäß zuerst auf das Wasser prallt – und einen möglichst großen Platscher erzeugt.

Sprung ins Wasser: eine Frage des Winkels

Konkret untersucht die Studie des Departments Chemie- und Biomolekulartechnik die zugrunde liegende Strömungsdynamik des Manu-Sprungs. Die Schlüsselparameter sind dabei die V-Form sowie der Zeitpunkt der Körperöffnung, also der Streckung des Körpers, unter Wasser.

Anzeige
Anzeige

Mit dieser Formel soll es laut den Forschenden mit den perfekten Spritzern klappen: Die Springer:innen sollen in einem 45-Grad-Winkel eintauchen. Sobald das Wasser mit dem Hinterteil voran erreicht wird, wird der zweite Schritt eingeleitet: eine Rückwärtsrolle, wodurch die Luft unter Wasser eingeschlossen wird. Die anschließende Streckung der Beine sorgt dafür, dass diese Luftblase in sich zusammenfällt. Durch diesen Ablauf soll schließlich die ersehnte Wasserfontäne in die Luft geschossen werden.

Zum Nachmachen: Die Schritte des Manu-Sprungs.

Zum Nachmachen: Die Schritte des Manu-Sprungs. (Gif: Georgia Institute of Technology / College of Engineering)

Echte Springer:innen und Robo-Taucher

Doch wie kommt das Forschungsteam zu ihren Erkenntnissen? Als eine Art Vorabanalyse haben sie 50 Youtube-Videos von Manu-Sprüngen analysiert und die Bewegungsdaten der Springer:innen erfasst. Mit 3D-gedruckten Robotertauchern und Hochgeschwindigkeitskameras führten die Forschenden anschließend sogenannte Spritztests durch. Im ersten Schritt wurde der optimale Eintrittswinkel simuliert und dafür verschiedene V-Winkel (0, 45, 90 und 120 Grad) getestet. Der zweite Robotertaucher, der Manubot, wurde speziell entwickelt, um den vorher festgelegten Eintrittswinkel von 45 Grad sowie die Öffnungsdynamik unter Wasser zu simulieren.

Die Simulationen sowie die Analyse der Bewegungsdaten der Youtube-Videos zeigten zum einen, dass ein möglichst präziser Winkel beim Eintauchen die optimale Bedingung war, um die Luftblase unter Wasser zu bilden. Zum anderen sei den Forschenden zufolge insbesondere der Bewegungsablauf unter Wasser entscheidend für einen erfolgreichen Manu-Sprung. Erfolgt die Streckung zu früh, hat sich der Hohlraum beziehungsweise die Luftblase womöglich noch nicht vollständig ausgebildet. Erfolgt sie wiederum zu spät, ist die Luftblase vielleicht schon in sich zusammengefallen. Die Forschenden stellen fest, dass dabei bereits Millisekunden einen bedeutenden Unterschied machen können.

Woher kommt der Manu-(Ur)sprung?

Was hierzulande die lustigen Arschbomben-Wettbewerbe sind, ist bei den Maori und den Pasifka Communities Neuseelands echter Wettkampfsport. In Neuseeland werden auch die Manu-Weltmeisterschaften ausgetragen. Bei zehn Qualifikationsrunden in acht Städten haben die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, sich für das große Finale in Auckland zu qualifizieren. 

Anzeige
Anzeige

Außerdem wird dem Manu-Sprung in Neuseeland eine besondere kulturelle Bedeutung zugeschrieben. „Es ist wie eine unausgesprochene kulturelle Regel in Neuseeland – wann immer man sich in der Nähe von Wasser befindet und es etwas gibt, von dem man springen kann, macht man einen Manu“, sagt Nikita Hauraki, die seit ihrer Kindheit Manu-Sprünge macht, gegenüber dem Guardian.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren