Diese 5 Female Networks solltest du kennen
Der Anteil von Frauen in Führungspositionen liegt noch immer bei schlappen 21,3 Prozent. In den Vorständen der Top-200-Unternehmen Deutschlands sieht es sogar noch düsterer aus: Hier liegt die Quote bei gerade einmal neun Prozent. Dabei sind die Männer im Top-Management, die sich bei der nächsten Vakanz vielleicht immer noch lieber für den männlichen Mitarbeiter entscheiden anstatt für seine mindestens ebenso qualifizierte Kollegin, nur ein Teil des Problems. Fakt ist: Viele Frauen trauen sich selbst viel zu wenig zu. Der Wunsch nach einer verantwortungsvollen Position wird dann häufig von Sorgen und Selbstzweifeln erstickt. Female Networks, die es inzwischen für Frauen in allen beruflichen Situationen gibt, haben großes Potenzial, Frauen genau diesen Push zu geben und ihnen Vorbilder zeigen, die diesen Weg bereits erfolgreich gegangen sind.
1. Panda
Für wen? Frauen in Führungspositionen
Was gibt’s? Egal, ob Freitag um acht in Düsseldorf oder Donnerstag um halb neun in Berlin: Beim Panda Breakfast Club geht es darum, andere Frauen in Führungspositionen zu treffen, gemeinsam zu frühstücken und sich auszutauschen. Und dabei sind alle Branchen vertreten – von Recht über Media bis hin zu IT. Getreu dem Motto „Some Leaders are born Women. Get used to it!“ bietet das Netzwerk Panda auch darüber hinaus zahlreiche Event-Formate, in denen die Mitglieder wertvolle Kontakte knüpfen, Impulse und Inspirationen sammeln und in Team-Challenges sogar ihre Führungsqualitäten testen können.
Was bringt’s? Vitamin B! Das Netzwerk verfügt über eine Vielzahl an Partnerunternehmen, darunter beispielsweise die Telekom, Audi oder SAP. Ihnen ist viel daran gelegen, sich aktiv für Female Leadership einsetzen. Für Frauen, die in einer Führungsposition sind oder sich diese für ihre berufliche Zukunft wünschen, werden bei Panda also viele inspirierende Role Models aus den verschiedensten Bereichen geboten, mit denen sie sich direkt vernetzen können. Und: Dass man auf diesem Wege der nächsten Kollegin oder sogar Arbeitgeberin schon einmal die Hand schüttelt, ist nicht unwahrscheinlich.
2. Female Future Force
Für wen? Für alle – vom Trainee über Freelancer bis hin zur Führungskraft
Was gibt’s? Das von dem Business- und Lifestyle-Magazin Edition F ins Leben gerufene Female Network bietet Online-Coachings mit Experten verschiedener Branchen, darunter beispielsweise Autorin und Lifestyle-Coach Laura Malina Seiler oder TLGG-CEO Christoph Bornschein, und eine starke Community für die berufliche und persönliche Weiterentwicklung. Neben Fragestellungen wie „Wie erreiche ich meine Ziele?“ oder „Wie schaffe ich mir eine bessere Work-Life-Balance?“, die für alle Frauen auf jeder Stufe der Karriereleiter relevant sind, liegt der Fokus hier ganz klar auf der beruflichen Weiterentwicklung. Dafür werden sowohl Coachings zu konkreten Themen wie Gehaltsverhandlungen und Wiedereinstieg als auch Crashkurse in Bereichen wie digitales Marketing, Storytelling oder PR angeboten. Wer alles auf einmal will, der findet auf dem Female Future Force Day spannende Talks von Feminismus über Unternehmensgründung bis hin zu New Work.
Was bringt’s? Flexible Arbeitszeiten, ein Top-Gehalt und spannende Aufgaben: Vom absoluten Traumjob haben viele eine ganz konkrete Vorstellung. Die Frage ist nur: Wie komme ich dorthin? Die Female Future Force sorgt mit inspirierenden Denkanstößen dafür, dass jedes der Mitglieder den für sich besten Weg findet – völlig unabhängig von Branche, Karrierelevel und beruflichen Wünschen.
3. Mompreneurs
Für wen? Für Mütter, die gründen wollen oder bereits selbstständig sind
Was gibt’s? Familie und Selbstständigkeit miteinander in Einklang bringen – das ist es, was sich das Netzwerk Mompreneurs auf die Fahne geschrieben hat. Auf die Mitglieder warten hier Webinare, Networking-Treffen und Mastermind-Gruppen, die genau auf Gründerinnen mit Kind zugeschnitten sind. Von E-Commerce bis Schmuckhandwerk erzählen Mütter wie Nadine und Ann Kathrin in den Mompreneurs-Porträts außerdem von ihren eigenen Erfahrungen und zeigen, dass Kind und Karriere sich nicht gegenseitig ausschließen müssen. On top gibt es eine hilfsbereite Community, die ihren Mitgliedern jederzeit mit guten Ratschlägen zur Seite steht.
Was bringt’s? Nichts ist beflügelnder fürs eigene Geschäft als der Austausch mit kreativen Köpfen, die sich mit genau denselben Herausforderungen konfrontiert sehen wie man selbst. Fakt ist aber auch: Die Sorgen und Probleme, die gründende und selbstständige Mütter haben, sind einfach nicht mit denen anderer Frauen zu vergleichen, die bei ihrer Karriere (noch) keine Rücksicht auf Kind und Kegel nehmen müssen. Mompreneurs-Mitglieder können sich deshalb stets auf die Unterstützung der Community verlassen, bei der es nicht um ausgestreckte Ellenbogen, sondern um Teamwork geht.
4. Femtec Alumnae
Für wen? Für (angehende) Expertinnen aus dem MINT-Bereich
Was gibt’s? Egal, ob Teilchenphysik, Biochemie oder Elektromobilität: In technischen und naturwissenschaftlichen Berufsfeldern haben es Frauen beim Erklimmen der Karriereleiter immer noch deutlich schwerer als ihre männlichen Kollegen. Aus diesem Grund setzt das Network Femtec Alumnae in Kooperation mit großen Konzernen wie Airbus, Schott oder Thyssenkrupp darauf, mit gutem Beispiel voranzugehen und Schülerinnen und Studentinnen dafür zu begeistern, eine Karriere im MINT-Bereich einzuschlagen. Auch große Universitäten sind dafür mit im Boot, darunter zum Beispiel die Charité-Universitätsmedizin Berlin, die University of California und die TU München. Im Rahmen von Workshops, Arbeitsgruppen und Mentoring-Programmen werden die Mitglieder ermutigt, Herausforderungen anzunehmen und alternative Wege einzuschlagen, um sich stetig weiterzuentwickeln und das eigene Potenzial voll auszuschöpfen. Langfristiges Ziel ist es, die vorherrschenden Vorbildstrukturen zu verändern, um MINT-Studentinnen dieselbe berufliche Laufbahn zu ermöglichen wie ihren männlichen Kommilitonen.
Was bringt’s? Wer sich für eine Karriere im MINT-Bereich interessiert, profitiert bei Femtec Alumnae neben den guten Kontakten vor allem von der kontinuierlichen Betreuung. Wer wüsste schließlich besser, was wichtig ist und welcher Step als nächstes kommt, als eine Expertin, die genau dieselbe Entwicklung schon hinter sich hat?
5. Women Who Startup
Für wen? Für Gründerinnen und die, die es werden wollen
Was gibt’s? Agil, ambitioniert und international: Unter dem Motto „Startup now and keep climbing“ besteht das Ziel der Women Who Startup darin, so schnell und so viel wie möglich von anderen Gründerinnen zu lernen, die genau dieselben Herausforderungen schon gemeistert haben, die man selbst noch bewältigen muss. Netzwerk-Treffen der Women Who Startup finden bisher zwar nur in den USA statt, lassen sich jedoch überall auf der Welt initiieren. In einem der Basecamps erzählte Emily Schromm beispielsweise, wie sie ihren Weg von der einfachen Fitnesstrainerin bis hin zum Health-and-Wellness-Entrepeneur gemeistert hat. Dank Youtube-Channel und Podcast können sowohl Mitglieder als auch Interessierte stets über aktuelle Events und deren Keynotes auf dem Laufenden bleiben.
Was bringt’s? In keinem anderen Network ist die Kommunikation so einfach wie bei Women Who Startup. Die Mitglieder sind über Slack miteinander verbunden und stehen so täglich miteinander in Kontakt. Wer in seinem Alltag als Gründerin an seine Grenzen stößt, erhält hier quasi in Echtzeit den nötigen Rat, kann dadurch schnell auf auftauchende Probleme reagieren und vielleicht sogar die ein oder andere Sackgasse umschiffen.
Sorry, Leute, aber ich halte reine Frauennetzwerke für genauso schädlich wie reine Männernetzwerke. Frauen, die wirklich das Zeug zum Leadership haben, brauchen so etwas nicht, um nach vorne zu kommen. Frauennetzwerktreffen sind bestenfalls eine interessante Abwechslung, schlimmstenfalls aber schließt man sich dadurch aus und zementiert seine Rolle als Frau und nicht diejenige als Leader. Anstatt durch seinen Lebensstil zu unterstreichen, dass das Geschlecht im Geschäftsleben keine Rolle spielt, lebt man das Bild der benachteiligten Frau, die sich mit anderen Frauen gegen die Männerwelt verbünden muss. Dabei kommt auf zehn anständige Männer, die Frauen fair und mit Respekt behandeln, höchstens ein rückständiger, der sie aufgrund ihres Geschlechts diskriminieren will. Beim Netzwerken gilt es, positiv eingestellte Menschen beliebigen Geschlechts zu finden und negative „toxic people“ zu erkennen und herauszufiltern (und solche „toxic people“ gibt es auch unter Frauen reichlich!). Wer erfolgreich sein will, der netzwerkt deshalb geschlechtsneutral, in gemischten Netzwerken.