
Autonome Autos oder Busse mögen bislang noch eine Seltenheit sein, entsprechende Tests laufen aber bereits seit Jahren in vielen Regionen der Erde. In Peachtree Corners, einem Vorort von Atlanta, müssen sich die Einwohner allerdings an den Anblick ganz anderer selbstfahrender Gefährte gewöhnen: Wie Cnet berichtet, soll dort eine Flotte von rund 100 autonomen E-Scootern getestet werden.
Im Gegensatz zu autonomen Autos fahren Elektrotretroller allerdings nur zu den Kundinnen und Kunden. Während der eigentlichen Fahrt behalten diese demnach die Kontrolle. Nach der Fahrt wiederum sollen die E-Scooter dann von alleine die nächstgelegene Ladestation ansteuern. Dort soll dann ein Angestellter warten, der den Scooter auf etwaige Schäden überprüft und das Gefährt – aufgrund der Corona-Pandemie – desinfiziert.
Autonome E-Scooter: Diese Startups stecken hinter dem Pilotprojekt
Die Technik für die zumindest teilweise selbstfahrenden E-Tretroller stammt von dem US-Startup Tortoise. Die Firma wurde von dem ehemaligen Uber-Manager Dmitry Shevelenko mitgegründet. Der hatte in früheren Interviews erklärt, dass die E-Scooter zwar auf freien Flächen autonom unterwegs sein soll, in komplizierteren Verkehrslagen aber auch von Menschen ferngesteuert werden könnten. Es ist daher unklar, wie autonom die Flotte, die im US-Bundesstaat Georgia getestet wird, wirklich ist.
Tortoise stellt allerdings nur die Technik zur Verfügung. Die eigentliche Vermietung der E-Scooter wird von dem Startup Go X übernommen. Dass auch andere Unternehmen Interesse an einer solchen Technologie haben, zeigt beispielsweise Uber. Der Ride-Hailing-Dienst hatte 2019 angekündigt, sich mit autonomen Rollern und Fahrrädern zu beschäftigen. Kritiker wie der Mobilitätsexperte Eric Paul Dennis hatten schon damals eingeworfen, dass solche Lösungen unnötig komplex seien. Außerdem steigt natürlich der Stromverbrauch enorm, wenn die E-Scooter selbstständig zu den Kundinnen und Kunden rollen.
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