
Im ersten Schritt, womöglich in vier bis fünf Jahren, könne eine erste Version, die P2P- sowie Online-Zahlungen unterstützt, eingeführt werden, sagte Burkhard Balz während einer Rede in Wien. Er ist bei der Bundesbank als Vorstand für das Thema zuständig. „Im zweiten Schritt könnte die Funktionalität dann um Zahlungen an der Ladenkasse erweitert werden“, sagte er. Das würde Händlern mehr Zeit für mögliche Anpassungen ihrer System geben.
Der Digitale Euro soll den Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels erhalten und auch Offline-Zahlungen ermöglichen. In seinen Grundfunktionen soll er zudem für die Bürger kostenlos sein. Balz betont in seiner Rede den Vorteil einer stufenweisen Einführung: Sie sorge für mehr Flexibilität und minimiere die Risiken.
Der Nachteil einer solcher Regelung könnte allerdings darin liegen, dass die Akzeptanz des neuen Zentralbankgeldes in der Bevölkerung erstmal nicht besonders hoch wäre. Schon jetzt wird der Digitale Euro auch skeptisch gesehen, insbesondere was die Anonymität seiner möglichen Nutzer:innen angeht.
Die Euro-Währungshüter betonen daher immer wieder, dass ein digitaler Euro nur eine Ergänzung zu Scheinen und Münzen wäre und nicht das Bargeld ersetzen soll.
Noch hält sich das Interesse der Bürger ohnehin in Grenzen. Eine Befragung der Bundesbank aus dem Jahr 2021 zeigt, dass lediglich 23 Prozent überhaupt schon mal etwas vom Digitalen Euro gehört hatten. Dagegen waren Kryptotoken wie der Bitcoin bei 60 Prozent der Befragten bekannt. Mehr als die Hälfte befürwortete die Einführung des E-Euro nicht, etwa ein Drittel war damals noch unentschlossen.