Doubleclick: Warum Google die erfolgreiche Werbemarke jetzt beerdigen will
Google hat ein umfassendes Rebranding seiner Werbemarken und -produkte angekündigt. Dabei wird das Unternehmen seine Services zukünftig in drei Kategorien aufteilen: Google Ads, Google-Marketing-Plattform und Google-Ad-Manager. Diese drei Marken fassen eine Vielzahl von Produkten, Markennamen und Akquisitionen zusammen, die Google in den letzten rund zehn Jahren seit dem Start des Adwords-Programms und der Übernahme von Doubleclick entwickelt hat.
Mit Google Ads wird das Unternehmen sein Adwords-Produkt umbenennen. Die Google-Marketing-Plattform vereint Googles Doubleclick für Werbetreibende und Google Analytics in derselben Kategorie. Und Google-Ad-Manager fasst wiederum Doubleclick für Publisher und Doubleclick-Ad-Exchange zusammen. Das sind vor allem äußerliche Veränderungen, wobei Google das Branding mit dem eigenen Namen noch ausdehnt und in diesem Zusammenhang den alten Namen Doubleclick einstampft. Die Funktionen, so erklärt das Unternehmen, sollen weitgehend dieselben bleiben.
Mit Doubleclick verschwindet eine Traditionsmarke
Online-Werber, die schon länger in der Branche sind, mag das wehmütig stimmen, für alle anderen wird es in erster Linie ein Stück übersichtlicher und verständlicher, weil die Werbe- und Marketing-Services für Werbetreibende, Marketer und Publisher in Zukunft mehr mit der Marke Google in Zusammenhang stehen werden. Wie Googles Senior Vice President für das Anzeigengeschäft Sridhar Ramaswamy ausführt, bedeute dieser Schritt „eine Art bittersüßen Moment“ für das Unternehmen. Google hatte Doubleclick 2008 für 3,1 Milliarden US-Dollar übernommen – der Deal mit der etablierten Marke hatte damals viel Staub aufgewirbelt und der Branche gezeigt, wie ernst Google es mit dem Thema Werbung meinte. Spannend war damals die Bewertung der EU-Wettbewerbshüter, die darüber entscheiden mussten, ob der Übernahme von Doubleclick durch Google zuzustimmen sei. Man sah die beiden Unternehmen damals nicht als Konkurrenz – und selbst wenn, ging die EU-Kommission davon aus, dass weitere Werbevermarkter den Wettbewerb aufrecht erhalten können.
Bis heute überlässt Google beim Werbegeschäft wenig dem Zufall. Denn diese Sparte ist mit 40 Milliarden Dollar Umsatz eine der wichtigsten – und unterm Strich sind es vor allem Google, Facebook (und in bestimmten Bereichen auf deutlich anderem Niveau Amazon), die auf diesem Sektor zulegen können. Bis 2020 wird laut einer Prognose von Zenith die Onlinewerbung knapp 40 Prozent am Gesamtvolumen der Werbung in Deutschland ausmachen.
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