Douglas übernimmt Parfumdreams und nimmt online Fahrt auf

Douglas übernimmt den erfolgreichen Onlineshop Parfumdreams und den Betreiber Parfümerie Akzente. (Screenshot: Parfumdreams)
Nach der Genehmigung durch die Kartellbehörden wird Douglas jetzt mit Parfumdreams einen Onlineshop hinzugewinnen, der vor allem junge Kunden anzieht. Ein Klientel, das Parfumdreams deutlich besser bedient, als die jetzt neue Konzernmutter. Obwohl Douglas online deutlich mehr Umsatz macht als Parfumdreams, hat der Zukauf ein größeres Potential als Douglas selbst. Und das bringt strategische Vorteile.
Douglas übernimmt Parfumdreams
Das Familienunternehmen Akzente gehört zukünftig mehrheitlich Douglas. Die 28 Filialen der Parfümerie Akzente dürften für Douglas eher eine Dreingabe sein. Einer ungewissen Zukunft sehen die Filialen vermutlich trotzdem nicht entgegen. Sie sind modern und gut eingeführt, teilweise durch Nachfolgeübernahmen an jahrezehntealten Standorten.
Das wichtigste an diesem Deal für Douglas ist aber der Onlineshop Parfumdreams, den Juniorchef Kai Renchen 2004 eingeführt und seitdem konstant ausgebaut hat. Zuletzt hat der Shop 75 Millionen Euro Umsatz weltweit gemacht und wächst kontinuierlich. Die Unternehmerfamilie Renchen behält einen Minderheitsanteil und Kai Renchen führt zukünftig nicht nur Parfumdreams weiter, sondern soll auch den E-Commerce-Vorstand von Douglas verstärken, so schreibt das Handelsblatt.
Parfumdreams soll bei Douglas der Shop für junge Kunden werden
Die Marke wird dementsprechend erhalten bleiben. Auch Douglas-Chefin Tina Müller twittert „In Zukunft gemeinsam stark mit @parfumdreams!“. Damit gewinnt Douglas in gleich elf Ländern einen Onlineshop hinzu, der in Belgien, Tschechien, Dänemark, Deutschland, Spanien, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Finnland, Schweden und Großbritannien vertreten ist.
Parfumdreams versendet mit 180 Tagen Rückgaberecht, legt jeder Sendung Proben bei und liefert ab 20 Euro versandkostenfrei. Der Anbieter wirbt mit einer kurzen Antwortzeit von 2,5 Stunden während der Geschäftszeiten und ist auch im technologischen Bereich recht schnell.
Auch wenn Douglas mit rund 380 Millionen Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2016/17 größer war als Parfumdreams, hat dessen Onlineshop seine Vorzüge: Mindestens einmal wöchentlich aktualisiert Parfumdreams seinen Onlineshop technisch und führt neue Features ein, wie Zahlarten oder neue Filter, um Produkte schneller zu finden, schraubt am Bestellprozess oder verändert die Seitenstruktur. Auch dieser Punkt dürfte Kai Renchen und seiner Familie zu dem Deal verholfen haben.
Marktplätze sind jetzt indirekt im Douglas-Verkaufskanal-Mix

Parfumdreams Händlershop bei Amazon. Jetzt auch indirekt möglicherweise ein Kanal für Douglas. (Screenshot: Amazon)
Neben der Möglichkeit mit Parfumdreams agressiver in den Preiskampf einzusteigen, hat sich auch ein weiterer Bereich für Douglas aufgetan: Parfumdreams verkauft aktiv auf dem Marktplatz von Amazon. Dort ist von Douglas bisher eher nichts zu finden. Über die neue Tochter könnte das Unternehmen jetzt auch dort präsenter werden und Käuferschichten ansprechen, die sonst für das Unternehmen verloren wären. Wer sein Parfüm bei Amazon kauft, ist eher nicht in einer Douglas-Filiale zu finden.