E-Mail-Grußformel: Diesen populären Kommafehler solltest du kennen

Kaum etwas wird dermaßen oft gegengecheckt wie eine E-Mail vor dem Versenden. Hab ich den Namen richtig geschrieben? Ist der Anhang enthalten? Ist ein Rechtschreib- oder Grammatikfehler übersehen worden? Auch wenn Patzer schon mal passieren, die Deutschen achten penibel darauf, dass alles stimmt. Dennoch passiert ein Kommafehler immer wieder. Man könnte auch sagen, dass er es den Deutschen besonders angetan hat, jedoch nicht aus Schludrigkeit, sondern vielmehr auf Unwissenheit basierend: Es geht um das Komma hinter der Grußformel am Ende einer E-Mail. Zur Überraschung vieler Leser sei gesagt: Es gehört da gar nicht hin!
Korrekt muss es am Schluss der E-Mail heißen:
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Mustermann
Und nicht etwa: Mit freundlichen Grüßen, Manfred Mustermann.
Der Grund dafür ist schnell erklärt: Laut DIN-Norm wird der Gruß immer als frei stehende Zeile formatiert. Die Grußformel schließt somit nicht an den letzten Satz an, sondern folgt formal mit einer Zeile Abstand zum Text. Im „Handbuch Zeichensetzung“ des Duden-Verlags heißt es dazu: „Das Komma steht in der Regel nicht nach Sätzen, Satzstücken und einzelnen Wörtern, die im Druck- oder Schriftbild in besonderen Zeilen deutlich herausgehoben werden und inhaltlich selbstständig sind.“
Interessant in dem Zusammenhang ist auch, dass, wenn selbst der letzte Satz mit der abschließenden Grußformel verbunden ist, der Duden trotzdem die reguläre Zeichensetzung als Regel etabliert. Sprich:
Auch hier fehlt nach der Grußformel das Komma:
Ich freue mich auf unsere zukünftige Zusammenarbeit und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Manfred Mustermann
Warum die Deutschen diesen Kommafehler häufiger begehen, darüber können wir nur mutmaßen. Ein Grund könnte sein, dass nach der Anrede am Beginn der E-Mail ein Komma gesetzt wird („Liebe Frau Nowottka, vielen Dank für Ihre Nachricht …“). Oder weil wir namentliche Anreden mit Komma vom übrigen Satz trennen („Vielen Dank für Ihre Mühe, Herr Dörner!“). Vergleichen lässt sich das jedoch nicht.
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Den Fehler kannte ich noch gar nicht. Aber dafür schreiben mir immer mehr Menschen
„Lieber Herr X,
Ich freue mich…“
Das „Ich“ nach der einleitenden Grußformel „Lieber Herr X,“ wird nämlich klein geschrieben. Nur nach Rufzeichen schreibt man es groß.
Ich denke das liegt eher daran, dass die meisten Programme den ersten Buchstaben nach einer Leerzeile automatisch korrigieren und groß schreiben.
Au weia, dass man daraus einen ganzen Artikel stricken kann – Respekt! Das sind ja schon Feinheiten, die kaum noch jemanden interessieren. Und ganz ehrlich: Nach einem „mit freundlichen Grüßen“ habe ich noch nie ein Komma gesehen. Woher stammt die Annahme, dass das viele falsch machen?
Worauf bezieht sich eigentlich das „Auch“ in „Auch hier fehlt nach der Grußformel das Komma:“. Bisher hieß es doch, dass „viele“ fälschlicherweise eins zu viel setzen.
Der ganze Artikel ist letztlich nur ein Besserwisser-Ausfluss eines gelangweilten Schreibers, der der Welt mal zeigen muss, was er alles kann. Ganz ehrlich: Auf solche Beiträge kann ich gerne verzichten.
„Vielen Dank für Ihre Mühe, Herr Dörner!“ haha, klasse! :)
Hach, dieser Fehler hält sich selbst in den Kommunikationsabteilungen hartnäckig.
Vielleicht schaut es sich der eine oder andere aus dem Englischen ab. Dort ist das Komma nach der Grußformel oftmals korrekt (vgl. Wikipedia).
Auch die viel zu lesenden „Besten Grüße“ basieren wohl auf „best regards“ oder „best wishes“ und sind kein besonders gelungener oder gar professioneller Abschied, wie ich finde.
Solange es immer noch Mail- und Messengerprogramme gibt, die Zeilenschaltungen ignorieren, MUSS das Komma hin: Mit freundlichen Grüßen, Manfred Mustermann – Nur der Punkt am Schluss muss weg (siehe oben).