So schreibst du die perfekte E-Mail an einen Investor
Kurz und sachlich doch lang und emotional?
Die Zeit von Investoren ist knapp bemessen – Gründer auf der Suche nach Finanzierungen überschütten sie mit E-Mails. Schon der erste Satz einer E-Mail entscheidet daher binnen Sekunden darüber, ob es zu einem späteren Treffen oder überhaupt zu einer Rückmeldung kommt. Umso mehr stellt sich für Gründer die Frage: Die E-Mail kurz und sachlich formulieren? Oder doch lieber ausführlich und emotional? Und welchen Fauxpas sollte man sich keinesfalls erlauben?
Zum Glück gibt es Leute wie Michael Seibel, die darauf eine Antwort haben. Seibel gehört zu den begehrtesten Frühphasen-Investoren der Welt und ist Partner bei Y-Combinator. Nicht weniger als 250 E-Mails erhält er täglich. 50 von ihnen beantwortet er, sofern sie richtig aufgesetzt sind. Auf dem Hausblog der legendären Startup-Schmiede, die Airbnb und Dropbox entdeckte, hat der 33-Jährige jetzt verraten, wie Gründer die perfekte E-Mail an einen Investor schreiben.
Auf diese 3 Sätze kommt es an
Demnach umfasst diese nicht mehr als drei Sätze. Im ersten sollten Gründer deutlich machen, wer sie sind und an was für einer Idee sie genau arbeiten. Folgen sollte ein Satz, der den Investor aus den Socken haut. Dies könne ein besonders großes Marktpotenzial, ein neu veröffentlichtes Produkt oder auch ein massives Wachstum sein. In jedem Fall seien hier „nur die besten Sachen herauszustellen“, schreibt Seibel. „Ich bin nicht interessiert an deinem Lebenslauf, den Preisen, die du vielleicht gewonnen hast oder deiner persönlichen Lebensgeschichte.“ Im dritten Satz sollten Gründer dann den Grund ihrer Anfrage mitteilen. Ist es ein Ratschlag? Ein konkretes Investment? Oder bloß der Wunsch nach einer Empfehlung?„Ich bin nicht interessiert an deinem Lebenslauf oder den Preisen, die du vielleicht gewonnen hast.“
Darüber hinaus wird Gründern geraten, in der E-Mail nicht sofort mit der Tür ins Haus zu fallen und zum Beispiel nach einem Telefongespräch oder einem Termin zum gemeinsamen Kaffee zu fragen. „Das Ziel von Gründern sollte sein, mit der E-Mail lediglich ein Gespräch in Gang zu bringen“, schreibt Seibel. Ebenfalls zu vermeiden seien Anfragen über Linkedin.
So sieht die perfekte E-Mail aus
Abschließend liefert Seibel noch ein konkretes Beispiel für eine perfekte E-Mail an den Investor.
Hey Michael,
My name is Tim and I’m building Twitch for cooking. I previously ran programming at the Food Network and my technical co-founder is a college friend. We’re working on our mvp and were wondering whether we should build out private messaging in addition to group chat or just group chat alone.
Thanks,
Tim
Komisch, dass das Beispiel nicht wirklich zum Ratschlag passt. Oder übersehe ich im zweiten Satz „I previously ran programming at the Food Network and my technical co-founder is a college friend“, den Punkt, der den Investor aus den Socken haut?
;-) aber wirklich!