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Kann man E-Sport studieren? Das solltet ihr unbedingt beachten

E-Sport wächst nicht nur unter wirtschaftlichen Aspekten deutlich exponentiell. Dass sich daraus auch spannende Möglichkeiten für Studium und Beruf ergeben, zeigen wir euch in diesem Artikel.

Von Timo Schöber
5 Min. Lesezeit
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Wer E-Sportler werden will, muss hart arbeiten. (Foto: Gorodenkoff / shutterstock)

Das wettbewerbsorientierte Spielen von Videogames, der sogenannte E-Sport, wird immer wichtiger. Nicht nur im Hinblick auf das wirtschaftliche Wachstum und die gesellschaftliche Relevanz, sondern auch im akademischen Umfeld. Viele junge Menschen wollen oder können keine professionellen E-Sportler werden, möchten aber dennoch in diesem Markt aktiv sein. Eine Eintrittschance sind Forschung, Wissenschaft und Studium. Was das genau bedeutet, was es hier bereits gibt und welche Chancen sich daraus ergeben, zeigen wir euch nachfolgend.

E-Sport an deutschen Hochschulen

Was viele nicht wissen: Auch an Universitäten, Fachhochschulen und Hochschulen hat man das Potenzial von E-Sport erkannt. Wenn man beruflich im E-Sport einsteigen will, dann ist eine akademische Ausbildung also ein guter Start. In der deutschen Hochschullandschaft ist das Thema mittlerweile breit aufgestellt. Wo kann man E-Sport aber studieren, Module belegen oder zu dem Thema forschen?

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An der Hochschule für angewandtes Management (HAM) kann man E-Sport-Management als Studiengang belegen. Es handelt sich dabei um ein spezialisiertes Studium des Sportmanagements – also im Prinzip um Betriebswirtschaftslehre mit zusätzlichen Inhalten hinsichtlich Sport und E-Sport. Die HAM verfügt über einen Hauptstandort im bayerischen Ismaning sowie diverse Zweigstellen im gesamten Bundesgebiet. Dabei solltet ihr aber berücksichtigen, dass die HAM eine private, staatlich anerkannte Fachhochschule ist. Das Studium kostet also einerseits relativ viel Geld, andererseits stehen private Hochschulen teilweise in der Kritik. So heißt es immer wieder, dass derartige Hochschulen schwachen Bewerberinnen und Bewerbern den Zugang zum Studium ermöglichen, die anderenorts nicht studieren könnten. Die HAM bietet aber auch viele Vorteile, etwa ein flexibles und zielgerichtetes Studium, das in dieser Form einmalig im Hinblick auf den E-Sport in Deutschland ist. Wenn ihr also ins Management wollt, dann lohnt sich ein genauer Blick auf die HAM.

An staatlichen Universitäten stechen zwei Projekte heraus. Das Portal esportwissen.de der Sporthochschule Köln verbindet E-Sport mit Wissenschaft. Es wird Grundlagenforschung zum Thema betrieben. Geleitet wird das Ganze vom Sportwissenschaftler Ingo Froböse. Wer mit einem Jurastudium liebäugelt, könnte auch über eine Karriere im E-Sport nachdenken. An der Universität Augsburg ist die Forschungsstelle für E-Sport-Recht entstanden. Beim E-Sport sind einige rechtliche Fragestellungen zu beachten: Ist E-Sport ein Sport? Gehört er in die Abgabenordnung? Was ist bei Arbeitsverträgen zwischen Organisationen und Spielern zu beachten? Wie sieht es mit einer zivilrechtlichen Haftung für Cheater, also Schummelprogramm-Nutzer aus? Wenn ihr euch im juristischen Denken wohlfühlt und in den E-Sport wollt, dann ist ein Blick auf die Website der Forschungsstelle sinnvoll.

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Auch andere Hochschulen bieten Inhalte zum E-Sport. An der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) etwa wird das Modul E-Sports: Economics & Management angeboten. Das Modul ermöglicht Masterstudentinnen und -studenten Einblicke in die Sportökonomie mit einem besonderen Fokus auf den E-Sport. Im September 2020 hat die Universität das deutschlandweit erste Forschungssummit zum E-Sport veranstaltet. Hier konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt ihre Arbeiten zum E-Sport präsentieren. Interessierte an Sportökonomie und Grundlagenforschung zum E-Sport könnten in Frankfurt (Oder) ein passendes Studium finden.

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Weiteres Projekt: Das E-Sport-Netzwerk der Forschenden

Falls ihr euch fragt, was es noch so gibt, dann ist vor allem ein Projekt von hoher Relevanz, wenn es um E-Sport und Studieren geht. Das Esports Research Network (ERN) vernetzt Forschende, die sich mit E-Sport beschäftigen. Initiiert wurde das Projekt von Tobias M. Scholz von der Universität Siegen. Das ERN hat seinen Ursprung also in Deutschland, hat mittlerweile aber Mitglieder auf dem gesamten Globus. Das Spannende: Über das ERN könnt ihr schauen, wo sich E-Sport studieren lässt oder wo Forschung ermöglicht wird. Durch die Vernetzung untereinander schaffen die Mitglieder Möglichkeiten, damit Studierende und Forschende zum Beispiel Auslandssemester absolvieren können. Wenn ihr also international und akademisch im E-Sport unterwegs sein wollt, dann bietet sich ein Kontakt zum ERN an.

Publikationen und Grundlagenwissen

An Veröffentlichungen, Büchern und Studien zum E-Sport existiert inzwischen eine Vielzahl, die vor allem während der letzten zwei bis drei Jahre stetig zugenommen hat. Das ist nicht nur wichtig fürs Studium und die Quellenlage in der Forschung, sondern auch zur Fundierung des Themas insgesamt. So kann sich jeder über E-Sport informieren.

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Falls ihr euch mit dem Gedanken tragt, etwas zum E-Sport zu veröffentlichen: Im September wurde das International Journal of Esports (IJESPORTS) gegründet. Das Journal ist aber nicht nur spannend, wenn man studieren oder selbst publizieren will. Vielmehr lohnt es sich auch für Unternehmen, die etwa überlegen, in den E-Sport zu investieren. Es finden sich dort Fragestellungen zu vielen wirtschaftlichen Themen.

Wer als Studierender grundlegende Zahlen zum E-Sport benötigt, wird schnell auf Fokus E-Sports stoßen. Der Ratgeber von Game, dem Verband der deutschen Games-Branche, ist zwar schon mehr als ein Jahr alt, bietet aber viele Informationen, die sich lohnen. Ist E-Sport ein Sport oder nicht? Wie sieht die Breitensportlandschaft aus? Was gilt in Sachen Jugendschutz?

Was passiert in der Forschung?

Einer der lohnenden Faktoren an einem E-Sport-Studium oder der wissenschaftlichen Arbeit hierzu ist die Vielfältigkeit. E-Sport bietet immens viele Möglichkeiten auf ganz unterschiedlichen Forschungsgebieten.

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Forschungsarbeiten, Thesen und Studienkonzepte existieren zu diversen Disziplinen. In der Wirtschaftswissenschaft finden sich Untersuchungen zu Geschäftsmodellmustern, die aufzeigen, wie etwa Freemium-Titel funktionieren – auch unter E-Sport-Aspekten. Bei den Sozialwissenschaften ist E-Sport interessant, wenn man zum Beispiel über pädagogische Konzepte zur Jugendarbeit nachdenkt. Historiker wiederum betrachten die Geschichte des E-Sports, die mittlerweile mehrere Jahrzehnte umfasst. In den Sprach- und Kulturwissenschaften finden sich Forschungsarbeiten, die sich um die Interaktion der Spielerinnen und Spieler drehen, die oft aus unterschiedlichen Ländern stammen.

Chancen für Arbeitswelt und Unternehmen

E-Sport-Enthusiastinnen und -Enthusiasten sind für Unternehmen als Arbeitskräfte an vielen Stellen interessant. Sie sind zumeist intrinsisch motiviert. Sie machen das, was sie machen, also mit Leidenschaft und Herzblut. Darüber hinaus haben diese Menschen häufig eine hohe Affinität für technische Dinge. Das bringt der E-Sport mit sich, weil er digital erfolgt und auf technischen Geräten ausgetragen wird. Angesichts des Fachkräftemangels sind Menschen mit einem E-Sport-Hintergrund also eine große Chance, um an IT-Fachleute zu kommen, die gleichzeitig ein Studium im Bereich Management oder Jura absolviert haben.

In China hat man die Zeichen der Zeit bereits erkannt. Hier können E-Sport-Talente die Chance nutzen und sich trainieren lassen. Gleichzeitig absolvieren sie an der E-Sport-Akademie eine Ausbildung im IT-Bereich. Diejenigen, die es nicht zum Profi-E-Sportler schaffen, haben so einen Plan B. Sie sind ausgebildete IT-Fachleute, die auch in China händeringend gesucht werden.

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