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Spielentwicklung: „Heute kann jeder sein eigenes Videospiel kreieren“

Mit dem eigenen Videospiel einen Riesenhit zu landen, ­davon träumen nicht nur Nerds. Aber was braucht es dafür? Ein ­Studium? Programmierkenntnisse? „Nein“, sagt Spieleentwickler Tarek Omar.

Von Alexander Schulz
3 Min. Lesezeit
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Videospiel-Entwicklung muss kein Buch mit sieben Siegeln sein. (Foto: Shutterstock/Frame Stock Footage)

Omar ist Gründer und Inhaber von Senet Software mit Sitz in New York. Ein Unternehmen für Unterhaltungstechnologie und Herausgeber von Videospielen. Mit seinem Team entwirft und produziert der gebürtige Ägypter kleinere Spiele und Escape Rooms. Bei der diesjährigen Republica in Berlin war er mit einem Workshop zu Gast.

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Ein Dutzend Teilnehmer:innen sollten innerhalb einer Stunde ihr eigenes, rudimentäres Game erstellen. „Das ist ohne viel Vorwissen möglich. Auch Software und Technik sind heute keine unlösbaren Probleme mehr“, sagt Omar.

Von Engines und Tutorials

Er selbst ist seit 2018 professionell in der Games-Industrie unterwegs. Ideen für eigene Videospiele hatte der Gründer des ersten Hackerspaces in Kairo schon während seines Informatikstudiums vor 15 Jahren. „Die Branche war noch sehr nischig und die Software nicht mainstreamtauglich“, sagt der 33-Jährige. Mit Software meint er vor allem Engines.

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Das sind Frameworks, die mittlerweile fast alles liefern, was es für die Ausgestaltung einer Spielwelt braucht. Sie nehmen Entwickler:innen Aufgaben ab, die vor einigen Jahren noch viel Vorwissen vorausgesetzt hätten. ­Engines gibt es fast wie Sand am Meer und sie sind in der Regel für Privatpersonen kostenfrei – zumindest bis es kommerziell erfolgreich wird.

Auch professionelle Entwickler:innen bedienen sich an dem, was Unreal und Co. anbieten. Für Omar bedeutete der Fortschritt von Engines wie zum Beispiel Unreal oder Unity den Einstieg in die Spieleentwicklung.

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Dies ist ein Teil der Titelgeschichte aus dem t3n Magazin Ausgabe 69. In „Gamechanger: Spielend die Zukunft verändern“ nähern wir uns der Videospielbranche und den vielen Bereichen, in denen Games Arbeit, Technik oder Gesellschaft verändern. Die gesamte Ausgabe könnt ihr hier kaufen.

Der Spieleentwickler setzt auf die Unity-Engine und empfiehlt das auch Anfänger:innen. Unreal sei die bessere Engine, aber Unity habe die größere Community und eine sehr ausführliche Dokumentation. Das macht sie für Neulinge so interessant. „Man kann Spielentwicklung lernen, nur indem man sich an die Dokumentation der großen Engines hält“, sagt Omar.

Im Zusammenspiel mit den großen, aktiven Communitys ließe sich für ­jedes Problem eine Lösung finden. Grundverständnis für Programmiersprachen würde helfen, sagt er. Zwingend nötig sei es aber nicht. Der Entwickler ist begeistert von Youtube-Tutorials: „Die sind oft so gut, dass Anfänger:innen schnell und einfach lernen können.“ Ihn selbst würden die Clips zudem immer wieder auf neue Ideen für seine eigenen Projekte bringen.

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Game Design ist nicht die Optik

Von „Pong“ bis „Elden Ring“ – die Evolution der Videospiele rast nur so. Während es in den 1970ern ausreichte, zwei schmale Balken vertikal hin und her zu bewegen und dabei einen runden Punkt zu treffen, werden Games heute immer komplexer. ­Unterschiede zur Realität? Oft nur noch schwer zu erkennen.

Der AAA-Blockbuster „Elden Ring“ vom japanischen Studio From Software wurde von Hunderten Mitarbeiter:innen designt und entwickelt. Wer zu Hause ein eigenes Spiel entwerfen möchte, sollte kleinere Brötchen backen und sich realistische Ziele ­setzen. „Selbst kleine Videospiele fordern viel Zeit ein und für Game-­Design muss man brennen“, sagt Omar.

Auf der Digitalkonferenz Republica hat Spieleentwickler Tarek Omar einen Gaming-Workshop angeboten. Die Teilnehmer:innen konnten sich hier an einem 3D-Video-spiel  inspiriert vom diesjährigen Motto „Any Way The Wind Blows“ versuchen. (Abbildung: Tarek Omar)

Was oft falsch verstanden wird: Game-Design hat nichts mit der Optik eines Spiels zu tun. Es bezeichnet die Entwicklung ­einer Idee und Konzeption eines Spiels daraus. Aufgaben, die ­Tarek Omar für essenziell hält: „Man muss sich fragen, worum es ­gehen soll. Was ist das Ziel des Spiels? Braucht es eine Story?“ Das sei wie ein Drehbuch für einen Film zu schreiben.

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Sind diese ­Fragen beantwortet, müssen Zielgruppe und Gerät definiert werden. Zwei für die Entwicklung eines Games maßgebliche ­Faktoren, sagt Omar.

Erst danach wird die Optik relevant. 2D oder 3D, realistisch oder Comicstil? Für Anfänger:innen ist es ratsam, sich nicht zu übernehmen. Generell gilt: besser mit 2D starten. Wer zudem keine Vorliebe für Photoshop oder ähnliche Software hat, kann auf vorgefertigte Game-Assets, zum Beispiel Modelle oder Grafiken, zurückgreifen. Auch die Profis erfinden das Rad nicht immer neu.

Neben den Angeboten von Unity und Unreal gibt es im Netz viele weitere kostenfreie Angebote. Und die Hardware? Brauchen ­Anfänger:innen High-End-Geräte? „Für 2D-Games braucht es ­keinen High-End-Rechner mit der neuesten GPU“, sagt Omar. Aber je aufwendiger das Spiel, desto besser sollte die Hardware sein.

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Wer sich nicht zu viel vornimmt, kann laut Omar auf verschiedenen Wegen in Eigenregie oder zu zweit ein eigenes Game entwickeln. Es braucht kein riesiges Studio, kein fettes ­Budget. Nicht mal ein Studium. „Wichtiger sind eine gute Spielidee, ­Leidenschaft für das Projekt und Zeit.“ Viele innovative und erfolgreiche Indie-Games fußen auf diesen drei Säulen.

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