Verena Pausder: Eine Antreiberin mit hohem Wirkungsgrad

Jetzt also auch noch Fußball-Managerin. Wer nach der passenden Berufsbezeichnung für Verena Pausder sucht, sollte sich dafür etwas Zeit nehmen. Gründerin, Investorin, Autorin, Podcasterin, Aktivistin, Aufsichtsrätin, Expertin für Digitale Bildung. Und jetzt eben auch noch Fußball-Managerin.
„Die Antreiberin“ hat die FAZ sie einmal genannt und die vielleicht bekannteste Gründerin Deutschlands damit ziemlich gut beschrieben. Still halten, sich auch mal auf dem Erreichten ausruhen – das ist nicht gerade eine Stärke der 43-Jährigen. Wenn sie etwas sieht, das ihrer Ansicht nach verändert, verbessert werden muss, dann macht sich Verena Pausder an die Arbeit.
Schon lange bevor uns die Coronapandemie schmerzlich aufgezeigt hat, wie schlecht das deutsche Schulsystem diesbezüglich aufgestellt ist, hat sich die als Mutter auch direkt Betroffene mit dem Thema Digitale Bildung beschäftigt. In ihrem Fall bedeutet beschäftigt stets, sie hat konkret etwas unternommen.
Schon 2012 gründete sie Fox and Sheep, entwickelte mit ihrem Unternehmen Apps für Kinder im Vorschulalter. Daraus wurde später gemeinsam mit dem bekannten Spielwarenhersteller die Haba Digitalwerkstatt. Im Alter von 40 zog sie sich geplantermaßen aus den Unternehmen zurück, wollte sich – Überraschung – etwas Neuem widmen.
Dieses Neue war zunächst einmal ein Buch. „Das neue Land“ heißt das Werk, es geht darin natürlich auch um digitale Bildung, Klimaschutz, Gleichberechtigung und New Work. Die Autorin wollte eine Art Rede schreiben, für Kritiker wurde es die „Grundsatzerklärung einer Generation“. Verena Pausder entwirft eine Arbeitswelt, in der Jobs sinnhaft sind und Vorgesetzte ihren Mitarbeitern vertrauen. In der sich Menschen aussuchen können, wann und wo sie arbeiten. In der Beruf und Familie besser zu vereinbaren sind.
Das Buch ist 2020 erschienen, seitdem hat Verena Pausder natürlich schon jede Menge Neues unternommen. In ihrem Podcast „FAST & CURIOUS“ spricht sie beispielsweise mit Co-Host Lea-Sophie Cramer, selbst prominente Gründerin, über aktuelle Trends und Entwicklungen in der Startup-Szene.
Seit Mitte des Jahres ist Fußball-Fan Pausder auch Fußball-Managerin. Zusammen mit anderen bekannten Akteurinnen aus Sport und Wirtschaft hat sie das Frauenteam des FC Viktoria Berlin übernommen. Die Mannschaft bleibt zwar Teil des Gesamtvereins FC Viktoria 1889 Berlin, aber agiert als ausgegliederte GmbH eigenverantwortlich, soll als innovatives Startup geführt werden.
Die Ambitionen sind dabei klar definiert: Ziel ist, die Mannschaft innerhalb von fünf Jahren aus der Regionalliga in die 1. Bundesliga zu führen sowie den Frauen-Fußball in Deutschland nachhaltig zu verändern und nach vorne zu bringen.
Was Verena Pausder in Zukunft noch alles machen wird? Vielleicht zieht es sie ja doch noch in die Politik. Wichtige Themen hätte sie ausreichend im Angebot, am inneren Antrieb fehlt es sicher auch nicht. Abgesehen davon hätte sie auch noch eine Art doppelte familiäre Vorbelastung: Gustav Heinemann, dritter Bundespräsident der Republik war ihr Urgroßvater, einer seiner Nachfolger Johannes Rau der durch eine Tante angeheiratete Onkel.
Über all jene Themen, die sie bewegen und alle Dinge, die sie bewegt, wird Verena Pausder am 16. November ab 17 Uhr bei unserem Open Pro Talk sprechen.
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