Anzeige
Anzeige
News

Elektromobilität: Berater der Bundesregierung sehen 410.000 Jobs in Gefahr

Bis 2030 könnte der Umstieg auf Elektromobilität in Deutschland bis zu 410.000 Arbeitsplätze kosten. Zu dieser Prognose kommt ein Bericht der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM).

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Ein Verbrennungsmotor besteht aus rund 1.200 Teilen, ein Elektromotor nur aus rund 200. (Foto: Tesla)

Am morgigen Montag, nur zwei Tage vor dem für kommenden Mittwoch geplanten Autogipfel, legt das NPM-Beratungsgremium der Bundesregierung einen Bericht vor, der soziale Sprengkraft birgt. Dem Handelsblatt liegt das Papier bereits vor. Das Magazin berichtet in seiner Montagsausgabe darüber.

410.000 Jobs in Gefahr, darunter 88.000 in Antriebsfertigung und 240.000 im Fahrzeugbau

Anzeige
Anzeige

Die Kernaussage des Berichts hat es in sich. Bis zu 410.000 Arbeitsplätze, davon allein 88.000 in der Motoren- und Getriebefertigung, könnten danach bis 2030 in der Automobilindustrie verloren gehen.

Das Risiko ist recht einfach zu bestimmen. Ein Verbrennungsmotor ist technisch um das Mehrfache komplexer als ein Elektromotor. Er besteht aus weit mehr Komponenten und bietet schon allein deshalb mehr Fertigungsbedarf. Je weniger Komponenten gebaut werden müssen, desto weniger Mitarbeiter werden benötigt.

Anzeige
Anzeige

Die Einschätzung des Verlustpotenzials beruht zudem wesentlich auf den Zielen aus dem Klimaschutzprogramm der Bundesregierung, wonach bis 2030 sieben bis zehn Millionen E-Autos auf den Straßen sein sollen. Das NPM-Gremium ist für die Berechnung vom Maximum und einer weiteren Steigerung auf 16,7 Millionen E-Autos bis 2035 ausgegangen.

Anzeige
Anzeige

Hinzu kommt das EU-Ziel, den CO2-Ausstoß der Neuwagenflotte bis 2030 um 37,5 Prozent zu senken. Die NPM-Arbeitsgruppe hat dafür einen erforderlichen reinen Stromeranteil von 30 Prozent errechnet.

Über die Fertigung des Antriebsstrangs hinaus sind nach Einschätzung der NPM-Arbeitsgruppe unter Leitung des IG-Metall-Chefs Jörg Hofmann weitere Arbeitsbereiche in der Fahrzeugfertigung und der Zuliefererindustrie bis hinab zur Metallindustrie und dem Maschinenbau betroffen. Allein im Fahrzeugbau könnten 240.000 Jobs wegfallen.

Anzeige
Anzeige

Qualifizierung, lokaler Aufbau wichtiger Bereich der Wertschöpfungskette, neue Geschäftsmodelle

Selbst bei optimistischerer Betrachtung sieht der ehemalige SAP-Chef und jetzige Vorsitzende des NPM-Lenkungskreises Henning Kagermann im Gespräch mit dem Handelsblatt nur dann Möglichkeiten, die Beschäftigung auf dem bisherigen Niveau zu halten, wenn „wichtige Wertschöpfungsnetzwerke für die Antriebstechnik wie Batterien, Leistungselektronik, Brennstoffzellen möglichst vollständig in Deutschland und seinem europäischen Umfeld erhalten beziehungsweise aufgebaut werden.“ Zudem müsse die Branche neue Geschäftsmodelle entwickeln.

Als weitere Gegenmaßnahme schlägt das NPM-Gremium umfassende Qualifizierungsmaßnahmen vor, um die Job-Effekte möglichst klein zu halten und erkennbar gefährdeten Berufsbildern Alternativen entlang der sich neu aufstellenden Wertschöpfungskette zu bieten.

VDA warnt vor Schwarzmalerei

Kurt-Christian Scheel, Chef des Verbands der Automobilindustrie warnt indes vor Schwarzmalerei und weist die Schlussfolgerungen des Berichts als „unrealistisches Extremszenario“ zurück. Die Ersteller seien fälschlicherweise davon ausgegangen, dass bis 2030 kaum Elektro-Autos aus heimischer Fertigung auf den Straßen und wesentliche Teile der Wertschöpfungskette, allen voran die Batteriefertigung, ebenfalls nicht in Deutschland angesiedelt seien. Vielmehr seien die deutschen Hersteller bereits dabei, ihre Produktpaletten umzustellen. Auch an der Ansiedlung von Batteriefertigungsanlagen in Deutschland werde bereits gearbeitet.

Anzeige
Anzeige

Den drohenden Verlust von 88.000 Beschäftigten in der Motoren- und Getriebefertigung sieht der VDA indes auch.

Passend dazu: VW baut an Online-Vertriebsplattform für vernetzte Autos

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige