800 Watt treiben den 175 Kilogramm leichten Vierräder namens E-Pod an. Seit Ende Mai stellt der Anbieter Enuu die Fahrzeuge in der Berliner Innenstadt auf. Die Kabinenroller lassen sich ab sofort per App finden, buchen und fahren. Neben der Software (iOS, Android) braucht man eine Kreditkarte und mindestens einen Moped-Führerschein (Klasse M). Bis zum 8. Juni dürfen Interessenten das Gefährt jeden Tag eine Stunde lang kostenlos verwenden. Wer 15 Minuten länger fährt, zahlt 2,79 Euro. Bei zwei Stunden werden rund zehn Euro fällig. Vier Stunden kosten 16 und acht Stunden 32 Euro. Für einen ganzen Tag berechnet die App 50 Euro.
E-Pod: Ein Mix aus Roller und Auto
Der Betreiber betont die Vorteile seiner Fahrzeuge: Nutzer seien vor schlechtem Wetter geschützt und könnten Gepäck oder einen Mitfahrer unterbringen. Dennoch nehmen die 1.920 mal 930 mal 1.550 Millimeter großen Roller kaum öffentlichen Platz weg. Zudem böten sie bessere Sicherheit bei Unfällen und vor Straßenkriminalität. Das Startup sieht seine Lösung als gute Alternative zu öffentlichen Verkehrsmitteln, da man großen Menschenansammlungen aus dem Weg gehen könne. Die umgebauten Roller dürfen maximal 28 Kilometer pro Stunde fahren – und zwar nur auf Autofahrstreifen. Die Reichweite gibt der Verleiher mit 40 Kilometern an. Rund 50 E-Pods stehen in Berlin bereit (Stand: 1. Juni).
Enuu – Startup von Ex-Angestellten der deutschen Automobilindustrie
2017 startete Enuu, eine Wortkreation zwischen „efficient“ und „new“. Sie stammt von den Gründern Yoann Loetscher und Luca Placi, die sich an der Fachhochschule Bern kennenlernten. Loetscher arbeitete in der Folge für Porsche, Placi für die Daimler AG. In der Schweiz stehen ihre E-Pods in den drei Städten Biel, Zürich und Basel. Bis 2030 will Enuu der meistgenutzte Mikromobilitätsdienst der Welt sein.