Mit verheerenden Klimafolgen: Forscher entdecken Hinweise auf Saturn-ähnliche Ringe um die Erde
Vor einigen Jahren prognostizierten Wissenschaftler:innen der University of Utah, dass die Erde irgendwann Saturn-ähnliche Ringe bekommen werde. Anders als beim Saturn würden diese aber nicht aus Staub, Eis und Gesteinsbrocken bestehen, sondern aus Weltraumschrott.
Hatte die Erde Ringe?
Vor einigen Hundert Millionen Jahren soll die Erde allerdings schon einmal Ringe gehabt haben, wie ein Forschungsteam der australischen Monash University herausgefunden hat. Die Forscher:innen analysierten dafür die Verteilung von durch Meteoriten verursachten Einschlagskratern.
Der im Fachjournal Earth and Planetary Science Letters veröffentlichten Studie zufolge befinden sich die untersuchten Krater ausnahmslos in der Nähe des Äquators. Eine Anomalie, die sich mit herkömmlichen Theorien nicht erklären lässt, wie es in einer Mitteilung heißt.
Erde begegnete Asteroiden
Die Erklärung des Forschungsteams: Das ungewöhnliche Aufprallmuster entstand nach einer Begegnung der Erde mit einem großen Asteroiden. Dieser sei dabei aufgrund der Gezeitenkräfte auseinander gebrochen – wodurch sich ein Trümmerring um die Erde gebildet haben soll.
„Über Millionen von Jahren fiel Material aus diesem Ring allmählich auf die Erde und verursachte den Anstieg der Meteoriteneinschläge, die in den geologischen Aufzeichnungen beobachtet wurden“, erklärte Hauptautor Andy Tomkins. Die Schichten von Sedimentgestein aus der betreffenden Zeit enthielten „außergewöhnliche Mengen“ an Meteoritenresten.
Konkret geht es um das Erdzeitalter Ordovizium, das vor 485 Millionen Jahren begann und vor 443 Millionen Jahren endete. Das Ringsystem soll sich vor rund 466 Millionen Jahren gebildet haben.
Auslöser für Eiszeit
Den Forscher:innen nach dürften die Ringe auch das Erdklima beeinflusst haben. Demnach haben sie wohl einen riesigen Schatten auf die Erde geworfen – und damit möglicherweise das sogenannte Ordovizische Eiszeitalter ausgelöst haben, das vor rund 460 Millionen Jahren begann und rund 30 Millionen Jahre dauerte.
Diese Periode gilt als eine der kältesten in den vergangenen 500 Millionen Jahren der Erdgeschichte. Zudem dürfte auch der aufgewirbelte Staub seinen Beitrag zur Abkühlung geleistet haben.
Gab es weitere Ringsysteme?
„Die Idee, dass ein Ringsystem die globalen Temperaturen beeinflusst haben könnte, fügt unserem Verständnis davon, wie außerirdische Ereignisse das Klima der Erde geprägt haben könnten, eine neue Komplexitätsebene hinzu“, erklärte Tomkins. Jetzt sei der Weg offen für weitere Untersuchungen, die zeigen könnten, inwieweit mögliche weitere Ringe das Klima und die Verteilung des Lebens beeinflusst haben, so die Forscher:innen.