Ericsson-Studie: Langsamer Start für 5G in Westeuropa

Ein Mobilfunkmast. (Foto: Shutterstock)
In Sachen 5G-Ausbau hängt der westliche Teil Europas ein bisschen hinterher. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Ericsson Mobility Report, der am Mittwoch in Stockholm veröffentlicht wurde. In Nordostasien (inklusive China und Südkorea) seien Ende 2020 bereits neun Prozent aller Mobilfunkverträge auf 5G umgestellt worden. In Westeuropa liege dieser Wert bei einem Prozent.
Bis zum Jahr 2026 sagt die Studie vor allem ein dynamisches Wachstum in Nordamerika voraus. Dort werde der 5G-Anteil von vier Prozent (2020) auf 84 Prozent steigen. In Nordostasien würden dagegen bis 2026 nur zwei Drittel (65 Prozent) aller Mobilfunkverträge 5G nutzen. In absoluten Zahlen liegen die Asiaten mit 1,4 Milliarden 5G-Verträgen allerdings weit vorn. Für Nordamerika erwartet die Studie 340 Millionen 5G-Verträge.
In Westeuropa ist derzeit 4G (LTE) die dominierende Zugangstechnologie und macht 78 Prozent aller Verträge aus. Ericsson prognostiziert, dass 4G im Jahr 2026 auf 27 Prozent wegen des Umstiegs auf 5G zurückgehen wird. Ältere Standards wie UMTS (3G) verschwinden fast komplett. Die Verschiebung von einigen Frequenzversteigerungen habe dabei Auswirkungen auf den Einsatz und die Abdeckung von 5G in der Region. Die 5G-Durchdringung werde aber trotz des Startrückstandes bis Ende 2026 rund 69 Prozent erreichen.
Zielstrebiger als die Europäer sind die arabischen Golf-Staaten. In den Ländern des Golf-Kooperationsrates (GCC) würden digitale Initiativen staatlich gefördert, womit auch die 5G-Einführung beschleunigt werde. Im Jahr 2019 gehörten die GCC-Märkte demnach zu den ersten der Welt, die kommerzielle 5G-Dienste einführten. 2026 würden die Golf-Staaten mit einer 5G-Anteil von 73 Prozent hinter Nordamerika auf Platz zwei liegen.
Der schwedische Netzwerkausrüster prognostiziert, dass die Zahl der kabellosen Festnetzverbindungen (Fixed Wireless Access, FWA) voraussichtlich bis Ende 2026 fast 180 Millionen erreichen wird. Bis zu diesem Zeitpunkt werde der Mobilfunk für die eigenen vier Wände rund 20 Prozent des weltweiten mobilen Netzdatenverkehrs ausmachen.
Die kabellosen Festnetzverbindungen über 4G oder 5G konkurrieren mit klassischen Breitbandverbindungen wie DSL, Kabel-Internet oder Glasfaserverbindungen. Sie sind vor allem in der Bereitstellung auf der „letzten Meile“ günstiger, weil man dafür keine Leitungen vom Verteilerkasten in die Wohnungen oder Büros legen muss. dpa
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