Musks X im Visier: Wie die EU Trumps Autozölle mit gezielten Angriffen kontern will

Die Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump, ab Anfang April Zölle in der Höhe von 25 Prozent auf importierte Autos zu erheben, hat einmal mehr die Finanzmärkte erschüttert. Vor allem die Aktien europäischer und asiatischer Autobauer standen unter Druck.
Scharfe Reaktion: EU-Kommission kontert US-Zölle
Weil die angekündigten Autozölle nur die Spitze des Eisbergs sind und bisherige Verhandlungsversuche nichts genützt haben, überlegt die EU-Kommission jetzt eine schärfere Reaktion. Anders als bisher könnte die neue Antwort auf die US-Zölle auch den Dienstleistungssektor treffen, nicht nur Industriegüter.
Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Insider:innen berichtet, habe sich in Brüssel die Überzeugung durchgesetzt, „dass die US-Regierung nur Stärke respektiert“. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sei entschlossen, die wirtschaftlichen Interessen der EU zu wahren, hieß es.
Digitalabgabe für US-Tech-Konzerne in Diskussion
Konkret sei etwa eine Digitalabgabe für US-Tech-Konzerne wie Google, Apple, Meta und X kommen. Die EU könnte dies mit dem erhöhten Kontrollaufwand begründen, die digitale Plattformen für europäische Behörden bedeuten.
Mit X könnte es die Plattform von Trump-Intimus Elon Musk zudem noch auf eine weitere Art hart treffen. Denn innerhalb der Kommission wird dem Bericht zufolge erwogen, X die personalisierte Werbung zu verbieten. Damit wäre das Geschäftsmodell von X in Europa faktisch zerstört, wie es bei Golem heißt.
Zusätzliche Zölle für viele US-Produkte
Die EU zeigt aber auch über digitale Plattformen hinaus ihre Zähne. Ab Mitte April 2025 sollen – als Reaktion auf Trumps Zollpolitik – eine ganze Reihe von US-Produkten mit zusätzlichen Zöllen belegt werden.
Dazu hat die EU-Kommission eine 99 Seiten lange Auflistung veröffentlicht. Darauf zu finden sind ganz verschiedene Warengruppen, etwa Haushaltsgeräte oder schwere Landwirtschaftsmaschinen.
Angriff auf republikanische Hochburgen
Was auffällt, ist die gezielte Auswahl seitens der EU-Kommission. Denn die Zölle sollen wohl vor allem Unternehmen treffen, deren Standorte sich in republikanischen Hochburgen befinden.
Ziel ist es, damit den innenpolitischen Druck auf Trump zu erhöhen. Ob das allerdings verfängt, ist fraglich. Trump jedenfalls erklärte schon einmal, dass es ihm vollkommen egal sei, wenn internationale Autohersteller wegen der Zölle die Preise für in den USA verkaufte Autos anheben würden.
Trump: Sollen sie doch US-Autos kaufen
Denn in diesem Fall, so Trumps Logik, würden die US-Verbraucher:innen zu US-Fahrzeugen greifen. Davon gebe es ja jede Menge, wie CNBC den US-Präsidenten zitiert.