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Startups & Economy
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Existenzgründung: 7 Dinge, die ein Gründer wissen sollte

StudiVZ, eBay, Amazon – jeder von uns wäre gerne Inhaber des nächsten großen Online-Startups. Klar, denn das Internet lockt mit niedrigen Eintrittsbarrieren, einem jugendlichem Charme, und riesigen Exits. Die, die es schaffen, sind die Stars – bekannt bei der Presse und hoch gefeiert. Doch dass diese eher die Ausnahme und nicht die Regel sind, das erzählt einem keiner. Auf jeden dieser Erfolge kommen hunderte von gescheiterten Gründungen, zu denen auch die eigene Unternehmung zählen könnte… Eine furchteinflößende Vorstellung. Was also sollte ein Gründer wissen, bevor er sich diesem Kampf stellt?

Von Paul Piper
5 Min. Lesezeit
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1. Reichweite ist der Schlüssel zum Erfolg

Der Erfolg aller bekannten Netzgrößen lässt sich vermutlich auf einen Punkt reduzieren: Reichweite. Technologischer Fortschritt? Vollkommen irrelevant. Ein einzigartiges Konzept? Vermutlich nicht so einzigartig wie man denkt und auch eine gesicherte Finanzierung führt daran nicht vorbei.

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Der Unterschied zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Startups im Internet ist also der folgende: Erfolgreiche Startups haben eine enorme Reichweite, oder besser gesagt: Sie schaffen es mit ihren Mitteln eine enorme Masse von Menschen zu erreichen. Geld kann hier gewiss weiterhelfen, aber falsch investiert ist auch dieses vollkommen unerheblich. Aber leichter gesagt als getan, hat man doch selbst in den wenigsten Fällen das nötige Kapital oder die Relevanz um mal eben im „Spiegel“ zu erscheinen.

Sämtliche Energie in der Startphase sollte also darauf aufgewendet werden sich diese Relevanz zu schaffen und das bedeutet: Klinkenputzen. Jeden Tag sollte man damit verbringen, Websites anzuschreiben, die lokalen Medien anzusprechen (durch seine reine Existenz hat man bei seiner örtlichen Zeitung einen Stein im Brett) und auch selbst zu bloggen. Teilnahme an (Gründer-)Wettbewerben kann zusätzliche Reichweite generieren.

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2. Pflege Deine Netzwerke

Beim Aufbau seiner Reichweite wird man früher oder später an den Punkt gelangen, an dem man selbst keine Erfahrung mehr hat, keinen Fuß in die Tür bekommt oder aber eben nicht Sonderkonditionen erhält. Erfolgreiche Gründer haben hierfür ein mindestens genauso starkes Netzwerk in ihrem Hintergrund. Dies sind Freunde, Kommilitonen und ehemalige Kollegen, die nun helfen, eben diese Hürden zu überwinden. Häufig von einem selbst unbemerkt, werden nur durch das Netzwerk weitere Kunden akquiriert, Gastbeiträge oder Backlinks (zur Suchmaschinenoptimierung) platziert oder Kontakte zu Rate gezogen.

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Daher: Kenne Dein Netzwerk und baue es stetig aus – es wird Dir auf deinem Weg ungemein helfen.

3. Kenne Deine Ängste

Aber selbst ein starkes Netzwerk hilft einem Gründer nicht weiter, wenn er mit seinen eigenen Ängsten konfrontiert wird. Besonders die Angst zu versagen oder schlimmer noch seinen „guten Namen zu verbrennen“ sind branchentypische Ängste, die wohl jeder Gründer erfährt. Und wer sollte es einem verübeln? Die Welt ist voller alter Schulkameraden und voller Kritiker, welche die eigene Idee nicht verstehen, für schwachsinnig erklären oder aber das Versagen von vornherein an die Wand malen. Dies ist nicht immer negativ gemeint, tut jedoch weh und wird erst leiser, je überzeugter man sich selbst von der eigenen Idee gibt.

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Man merke: Sind die Kritiker zu laut, so macht man vermutlich nicht genügend eigenen Lärm.

© Mauro Saivezzo - Fotolia.com

4. Schätze Dein Team, vertraue den Mitgliedern

Egal, wie wenig man es selbst erkennt: Die Online-Welt ist voller Teams, die sich gegenseitig nicht über den Weg trauen. Klar: Man selbst ist hier natürlich nie betroffen. Aber es ist interessant zu sehen, in welchen Unternehmen tatsächlich Vertrauen herrscht und in welchen es an diesem mangelt.

In einem Gewerbe, bei dem die Exit-Strategie, und somit die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, im Vordergrund steht, ist es vollkommen normal, dass sich jeder einmal fragt, ob er selbst beim Erlös besser dasteht als sein Gegenüber.

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Dabei sollten wir es alle besser wissen: In der Schule, wo der finanzielle Anreiz nicht gegeben ist, gewinnt das Team, welches mit der besten Konzentration die aktuelle Situation meistert. Wer sich dies verinnerlicht, ist vermutlich schon einen Schritt näher am Erfolg.

5. Lerne Deine eigene Leistung zu schätzen

Eins ist sicher: Ohne Kapital wird aus der besten Idee nichts, da man es nur schwer schaffen wird, die nötige Reichweite aufzubauen. Aber leider ist auch eine gesicherte Finanzierung kein Garant für Erfolg, da mit steigendem Kapital auch die eigenen Maßstäbe oder die eigene „Faulheit“ steigen.

Da ein externer Investor immer Wert darauf legt, schnelles Wachstum zu erreichen, und man selbst den eigenen Exit schon vor Augen hat, liegt es nahe externe Agenturen mit der eigenen Arbeit zu beauftragen. Logisch: Externe wissen vieles besser und es ist auch wichtig, immer Alternativen zur Verfügung zu haben. Sobald Du aber die Konzeptionierung an Externe übergibst, in der Hoffnung, dass sich dadurch alle Deine Probleme erübrigen, solltest Du Dir ernsthafte Gedanken über Deine eigene Rolle machen. Das Unternehmen kennt nur das Team und nur dieses kann die Marschrichtung vorgeben.

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Stelle also erst ein Konzept auf, bevor Du Dich an Externe wendest, und mache Dir im Vorfeld klar, welche Leistung welchen Wert hat – vermutlich ist es Deine eigene Leistung, die den Unterschied zwischen Misserfolg und Erfolg bringt.

6. Kenne die Bedürfnisse Deines Kunden

Vermutlich nicht weiter erwähnenswert, würde es nicht häufig übersehen: Es gibt im Web massig Angebote, die ihr eigenes Ziel verfehlen und die eigene Plattform für die falsche Zielgruppe machen.

Jeder von uns würde gerne die Studenten an sich binden – die meisten haben auch noch ihren eigenen Freundeskreis im gleichen Alter – dennoch sind nicht alle Angebote für Studenten gedacht. Leider braucht es oft etwas Zeit, die richtige Zielgruppe ausfindig zu machen. Sobald man diese jedoch hat, sollte man sich darauf konzentrieren, das eigene Angebot für diese Zielgruppe zu verbessern. Das bedeutet nicht unbedingt die Plattform aufzublähen, sondern meist einfach nur, das bestehende Angebot stetig zu verbessern. Analytische Tools und Landingpages sind hier deine besten Freunde. Kenne diese und lerne sie einzusetzen – von Anfang an.

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7. Erwarte keinen Big-Bang

Zu guter Letzt: Erwarte kein plötzliches Eintreten von Erfolg! Auch wenn man es oft anderes hört, so gibt es kein mystisches Event, das eintritt und plötzlich einem einzelnen Startup zum Erfolg verhilft. Jeder weiß das, und doch hofft jeder insgeheim darauf.

In Wahrheit stecken hinter jedem Startup ein starkes Netzwerk, ein hingebungsvolles Team, und der eigene Schweiß. Es kann glückliche Ausreißer geben, aber auch diese haben in der Regel zuvor ihre Hausaufgaben gemacht und sich selbst wagemutig der Kritik gestellt.

Ein Webstartup beginnt meist mit schlechten Zahlen – den Aussagen der Pressemitteilungen anderer Mitbewerber würde ich da nicht trauen. Erst durch konsequenten Ausbau der eigenen Leistung werden die Zahlen besser. Haben sich die Zahlen dann verbessert, so ist und bleibt das schönste Gefühl, seine eigenen Hürden überwunden, viele Menschen erreicht und sich auch ein Stückchen selbst verwirklicht zu haben. Was ist dagegen schon finanzieller Erfolg…

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Über den Gastautor

Paul Piper ist Gründer und Geschäftsführer von Bazaaria, einem Basar zum Tauschen, Kaufen und Verkaufen von Gegenständen, und Ilscipio, einer eCommerce-Agentur. Er hat an der European Business School seinen Bachelor gemacht und studiert derzeit an der Universität St. Gallen.

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12 Kommentare
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dolce

Den einzigen Tipp, den man Gründern geben sollte lautet: Fangt an und hört nicht auf Tipps. Sorry aber das ist Muell

Antworten
Paul Piper

Hi Dolce,

das Resume was Du ziehst ist absolut richtig: Unterm Strich sollte immer im Vordergrund stehen, dass man selber aktiv bleibt und vorallem weiter arbeitet. Die Tipps sind daher auch eben genau das: Tipps…

… ich denke keiner von uns glaubt, das nur durch das reine befolgen dieser Ratschläge ein Erfolg einsetzt, hilfreich sollten Sie aber dennoch sein, sobald man mal angefangen hat…

Antworten
dolce

@Paul, ich bin scheinbar schon Tipp-verseucht. In diesem Zusammenhang sehr zu empfehlen ist das Buch Rework von den 37signals.com Gründern. Erfrischend anders auch wenn man dort Tipps bekommt, die man tunlichst nicht zu ernst nehmen sollte.

Schönes WE

Antworten
René

Hallo Paul, ich finde den Artikel super, du sprichst genau die richtige Sichtweise auf ein Web-Startup an. Meist lässt man sich zu sehr von den Musterbeispielen blenden und meint, die eigene Idee ist doch mindestens genau so gut.
Zum Thema Team finde ich es besonders wichtig, die richtigen Partner zu finden. Es kann dabei von Nachteil sein, wenn zwei Programmierer oder zwei Wirtschaftler eine Firma gründen. Jeder sollte eine konkrete Aufgabe haben und diese auch mit aller Motivation tun. Optimal ist es, wenn sich die Aufgaben ergänzen und ein Business Development ermöglichen.
Eine sehr schöne Darstellung dazu findet man auch im Interview mit Mike DcDerment von Freshbooks: http://www.web20show.com.

Gruß, René

Antworten
Jenni

Guter Einwand, René. Ich arbeite mit Paul an Bazaaria und wir haben auch definitiv die Erfahrung gemacht, dass es gut ist, wenn unterschiedliche Wissensgebiete vorhanden sind – auch weil man dadurch Aufgaben leichter verteilt und ein mehr an Wissen im Team hat.
Ist auf jeden Fall eine gute Ergänzung, die leider im Artikel keine Erwähnung gefunden hat.

Antworten
Oliver

Ich habe nur drei Tipps:

1. DENKE AN DIE EINKOMMENSSTEUER!
2. DENKE AN DIE EINKOMMENSSTEUER!
3. DENKE AN DIE EINKOMMENSSTEUER!

Aber das lernen sicher viele in den ersten Jahren :-)

LG
Oliver

Antworten
Winky

Das ist ein guter Artikel über die Anforderungen an die soziale Kompetenz. Ein weiterer Artikel , den ich zu dem Thema empfehlen möchte ist:

http://www.selbstmarketing.de/tipps/artikel/artikel_intro.htm

LG
Winky

Antworten
Regina Haberfellner

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass jeder der Punkte seine Richtigkeit hat, allerdings hätte ich mir vom Titel her nicht erwartet, dass es dabei um Webprojekte geht.
Da wäre vielleicht eher die Frage gerechtfertigt, ob Webprojekte an sich ein geeignetes Instrument für eine Existenzgründung sind, also einmal einen Schritt zurückgehen und diese Entscheidung bzw. Ausrichtung überdenken.
StudiVZ, ebay und Amazon spielen in einer Liga, in der jede Menge Geld (venture capital) steckt und in die eine Menge Geld gesteckt wurde, da reden wir von Börsengrößen.
Mit dem Wort „Existenzgründung“ verbinde ich etwas anderes, das kann aber auch kulturell bedingt sein. In Österreich wird der Begriff auch kaum verwendet, in Deutschland ist er offenbar ein Standard-Synonym für Unternehmensgründung.

Antworten
M. Fernholz

Viele wichtige Punkte, die hier angesprochen werden. Vor allem dem letzten Punkt muss ich zustimmen. Kein Webprojekt kann sofort Erfolge versprechen – es dauert oft, je nach Webprojekt, mehreren Monate bis hin zu zwei Jahren. Viel Internetmarketing ist notwendig, um sein Internet Business voranzubringen.

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