
Wissen, wo's rausgeht: Die passende Exit-Strategie ist für viele Betreiber von Online-Shops erst ein Thema, wenn's eigentlich schon zu spät ist. (Foto: Jay Kim / Shutterstock)
Das Portal Shopanbieter.de hat in den vergangenen sieben Jahren rund 500 Shopbetreibern dabei geholfen, ihren Online-Shop zu verkaufen. Dabei haben die Betreiber auf diese Weise umfassenden Einblick in die wirtschaftliche Verfassung der Shops bekommen. Peter Höschl, Betreiber von Shopanbieter.de, zieht aus seinen Erfahrungen den Schluss, dass der überwiegende Teil der Shops zu spät verkauft werde: „ Die Besitzer haben ihrem eigenen wirtschaftlichen Niedergang in den meisten Fällen zu lange zugesehen, ohne etwas zu unternehmen. Oder sie waren einfach ausgelaugt und wollten am liebsten sofort verkaufen.“
Exit-Strategie: Nicht erst nachdenken, wenn’s brennt
Als Folge davon sei der Preis, der für die jeweiligen Online-Shops erzielt wurde, oftmals niedriger als nötig ausgefallen. Dass die Käufer eines Online-Shops dann möglicherweise ein Schnäppchen machen können, ist aber nicht selbstverständlich. Denn ein Shop, der über längere Zeit nicht optimal betrieben wurde oder sogar einen schlechten Leumund im Netz hat, ist nur mit viel Aufwand wieder in die Spur zu bringen.
Aus dieser Überlegung heraus hat Höschl einen Zukunfts-Check genannten Test entwickelt, der aus 15 Fragen besteht und dem Shopbetreiber eine erste Ahnung davon vermitteln soll, wann der passende Zeitpunkt für den Ausstieg gegeben ist. Dabei geht es neben der Branche auch um den Alleinstellungscharakter des Shops sowie um die Einschätzung der Ist-Situation und der Zukunft.
Gefragt wird beispielsweise, wie unverwechselbar das Angebot ist oder ob es zahlreiche Mitbewerber gibt, wie eng der Spielraum bei der Preisgestaltung ist und wie individuell der Betreiber die jeweiligen Angebote liefern kann. Auch nach den Umsatzchancen in den nächsten Jahren und nach der Qualität des Controllings wird gefragt.
In einem weiteren Fragenteil geht es um Kennzahlen wie Jahresumsatz, Umsatzwachstum, Rohertrag und Klumpenrisiken durch einzelne Zulieferer. Der Shopbetreiber erhält so zwar einen kostenlosen Report, der auf seine Geschäftstätigkeit zugeschnitten ist – dafür bezahlt er aber auch mit sehr vertraulichen Daten, die wohl nicht einmal jeder Mitarbeiter kennen wird. Immerhin brauchen die Betreiber dafür lediglich den Vor- und Nachnamen sowie eine E-Mail-Adresse. Wenn also zwischen Versand und Adword-Kampagnen die Zeit fehlt, das eigene Geschäftsmodell zu hinterfragen, kann ein solcher Test erste Anhaltspunkte liefern.
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Dein t3n-Team
Vielen Dank für den Artikel.Eine Korrektur habe ich jedoch: Der Händler bezahlt nicht mit vertraulichen Daten!
Wir fragen weder den Firmennamen, noch die Shopdomain ab. Er kann den Zukunfts-Check auch als Micky Maus, Donald Duck oder Mark Twain mit einer anonymen Mailadresse (GMX, Trash-Mail etc.) nutzen.
Ehrlich gesagt, ist es uns auch egal welcher Shop dahintersteckt, Hauptsache er gibt eine realistische Einschätzung ab. Sonst kann er sich und uns die Mühe sparen.
Wir fragen auch keine absoluten Zahlen ab, sondern nur Bandbreiten (Umsatz < 250 TSD, 250 – 500 TSD etc.) ab.