Durch Conversion Lift sollen Unternehmen erkennen können, welchen Einfluss ihre Werbeanzeigen auf Facebook und Instagram auf ihre Konversionsrate haben. Zumindest theoretisch, denn offenbar erhielten mehrere Tausend Werber mehr als ein Jahr lang falsche Daten von dem Tool. Das berichtet das Branchenblatt Adexchanger und wurde gegenüber t3n von einem Facebook-Sprecher bestätigt. Nach Angaben des Social-Media-Konzerns war nur eine kleine Anzahl von Werbetreibenden betroffen.
„Während wir Verbesserungen an unseren Messprodukten vorgenommen haben, haben wir ein technisches Problem entdeckt, das einige Conversion-Lift-Tests beeinflusst hat. Wir haben dies inzwischen behoben und befinden uns mit Werbetreibenden, deren Tests betroffen waren, im Austausch“, erklärt ein Facebook-Sprecher.
Bei dem Problem handelte es sich offenbar um einen Code-Fehler, durch den die Anzahl der Conversions fehlerhaft gezählt wurde. Das wiederum ist aber eine Schlüsselkennzahl, auf deren Basis am Ende auch der Conversion-Lift-Prozentsatz berechnet wird. Die Angabe besagt, wie groß der Unterschied in der Konversionsrate zwischen Menschen ist, die eine Anzeige gesehen oder nicht gesehen haben.
Facebook: Wer „bedeutsam betroffen“ ist, der bekommt einen Werbegutschein
Zur Wiedergutmachung vergibt Facebook nach Informationen von Adexchanger Werbegutscheine an Unternehmen, die Conversion Lift genutzt haben. Allerdings bekommen die nur ausgewählte Werber, die von dem Fehler „bedeutsam betroffen“ sind. Wer nach Ansicht von Facebook nicht darunter fällt, der geht offenbar leer aus.
Kritiker monieren, dass Facebook ohne Rücksprache mit einem Werber gar nicht wissen könne, wie stark ein Unternehmen von dem Fehler betroffen sei. Denn dazu müsste der Social-Media-Konzern die Werbestrategie des Unternehmens kennen.
Facebook hatte schon früher Probleme mit fehlerhaften Daten
Es ist nicht das erste Mal, dass Facebook bei der Erfassung von Daten Probleme hat. 2016 hatte der Social-Media-Konzern wichtige Videokennzahlen falsch erfasst. Daraufhin startete das Unternehmen ein Audit sämtlicher Metriken und stellte dabei fest, dass auch die Seitenreichweite fehlerhaft ausgewiesen wurde.