Suizid-Beiträge: Britische Regierung plant hohe Strafen gegen Tech-Konzerne

Jugendliche, die häufig in sozialen Netzwerken sind, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit psychische Probleme zu bekommen, sagt eine Studie. (Foto: carballo / Shutterstock.com)
Social-Media-Konzerne müssen im Rahmen von Gesetzen zum Verbot von suizidfördernden Inhalten mit Geldstrafen in Millionenhöhe rechnen. Die britische Regierung bereitet momentan entsprechende Straftatbestände vor. In der Vergangenheit hatten sich mehrere Vorfälle ereignet, bei denen sich Nutzer nach dem Ansehen von Selbstverletzungsbildern umgebracht haben. Zum Beispiel tötete sich die 14-jährige Molly Russell aus London 2017 nach dem Konsum solcher Postings auf Instagram selbst.
The Sun zitiert ein Regierungsmitglied wie folgt: „Es ist richtig, dass wir darauf reagieren und sicherstellen, dass Technologiefirmen keinen Zweifel hegen, dass solches Material nicht auf ihren Plattformen erscheinen darf.“ Der Entwurf soll zudem vorsehen, gegen weitere toxische Verhaltensweisen wie Online-Missbrauch, Mobbing und Cyberflashing vorzugehen. Zugleich will man jedoch sicherstellen, dass Präventionsmaterial wie Unterstützungsgruppen und Geschichten von überlebenden Selbstverletzern nicht versehentlich Löschaktionen zum Opfer fallen.
Daily Mail führt eine Studie an, die letztes Jahr herauskam. Darin steht, dass Minderjährige, die häufig soziale Medien nutzen, eine 40 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit besitzen, psychische Probleme zu bekommen. Auf der anderen Seite erklärt etwa das Royal College of Psychiatrists die Schwierigkeit, an valide Daten zu kommen: Viele Betreiber weigerten sich, selbst anonymisierte Datensätze herauszugeben.
Facebook brachte 2016 bereits einen „Suizid-Button“ heraus, um Gefährdeten eine Hilfe anzubieten.
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