Der Fiat Panda soll einen elektrischen Ableger bekommen
Fiat-Chrysler rüstet seine italienischen Werke nach und nach auf Elektromobilität um. Nach dem Fiat 500 BEV soll nun auch das kommende Panda-Modell als elektrische Variante erscheinen. Während der Serienstart des Fiat 500 BEV schon 2020 erfolgen soll, ist der elektrische Panda wohl erst ab 2023 zu erwarten. Das konventionelle Verbrenner-Pendant wird ab 2021 vom Band laufen.
Fiat 500 BEV und E-Panda sind Teil einer neuen Modellstrategie, die nach Informationen des britischen Auto-Magazins Autocar im letzten Monat im Rahmen eines Treffens hochrangiger Manager im Turiner Designzentrum beschlossen worden sein soll. Gegenüber Autocar bestätigte Fiat-Chef Olivier François: „Wir brauchen mehr Elektrofahrzeuge.“
Beststeller: Fiat 500 und Fiat Panda tragen maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei
Die Modelle Panda und 500 gehören in Europa zu den Beststellern des Unternehmens. Laut François will sich Fiat für den europäischen Markt auf Fahrzeuge für den Familientransport fokussieren. Das Design soll dabei nur maßvoll angepasst werden. So verspricht François, dass sich der Panda beim „Aussehen … sehr treu“ bleibe.
Inwieweit weitere angekündigte Fiat-Modelle, etwa der Van 500L oder der kommende Kombi 500 Giardiniera, mit elektrischem Antrieb erscheinen werden, ist derzeit nicht klar. Zumindest der kommende Ersatz für den bisherigen Fiat Tipo, ein SUV auf der Basis des Jeep Renegade, soll zumindest als Hybrid vom Band rollen.
Modulares Batteriekonzept hält Einstiegspreis niedrig
Anders als andere Hersteller setzt Fiat-Chrysler bei seinen Stromern auf ein modulares Batteriekonzept. Dieses sieht vor, die Autos zunächst mit einem Akku auszustatten, der eine Reichweite von 100 Kilometern bietet. Damit bleibt der Einstiegspreis vergleichsweise niedrig.
Kunden mit höherem Reichweitenanspruch sollen dann Batterien individuell nachrüsten können, um so auf eine maximale Reichweite von 500 Kilometern zu kommen. Bis zu vier dieser Akkus sollen auf einer Art Gleitschiene unter dem Fahrzeug befestigt werden, um die Auf- und Umrüstung schnell und einfach abwickeln zu können.
Ebenso soll es einen Akkuplatz unter dem Sitz geben. Diese Batterie könne dann vom Besitzer unkompliziert selbst entnommen und woanders geladen werden. Batterien können gekauft, gemietet oder geleast werden.
Aus Kundensicht geht das doch alles viel zu langsam. Aus Herstellersicht ist es nichts anderes als nachvollziehbar. Wenn sich im Wochenrhythmus Meldungen zu Fortschritten bei der Akkutechnologie gegenseitig überholen, wäre doch jeder Hersteller mit dem Klammerbeutel gepudert, der jetzt schnell und mit alter Technik Fahrzeuge auf den Markt schubst. Auch der Kunde muss sich überlegen, wie klug es ist, einen Haufen Geld in Fahrzeuge zu investieren, deren Hauptkostenfaktor alles andere als eine stabile Investition darstellt.
Dieter Petereit
FIAT scheint sich in der Tat zu lange Zeit gelassen zu haben und die aufkommenden Trends bzw. Technologien in Hybridisierung, Batterie-Mobilität oder Brennstoffzellen zum Teil verpasst zu haben. Jetzt ist nicht nur guter Rat richtig teuer, sondern es kann zu Engpässen bei den entsprechenden Systemlieferanten kommen, man hat ggf. die notwendigen Modell-Plattformen nicht fertig und sieht sich den weiterhin sinkenden EURO-Abgasnormen mit zu wenigen Lösungen konfrontiert. Mir erschließt sich z. B. überhaupt nicht, warum man einen Fiat 500 als E-Variante in den USA anbietet und dieses Auto nicht für Europa anpasst bzw. hier ausliefert. Und ich sage es gerne hier und anderswo: TOYOTA hat bereits seit 1997 Vollhybride im Angebot und hat diese konsequent weiterentwickelt. Viele E-Technologien die man heute dem Kunden als bahnbrechend darstellt, gibt es also eigentlich schon seit mehr als 20 Jahren! Scheint nur irgendwie keiner mitbekommen zu haben (oder gewollt zu haben).
„Mir erschließt sich z. B. überhaupt nicht, warum man einen Fiat 500 als E-Variante in den USA anbietet und dieses Auto nicht für Europa anpasst bzw. hier ausliefert. “
Weil Fiat an jedem verkauften E-500 in Richtung 10.000 Dollar verliert. Die wollen den in den USA schon nicht verkaufen; der ist nur im Angebot, weil sie in Kalifornien ein E-Auto anbieten müssen. Marchionne hat damals die Kunden darum gebeten, das Auto nicht zu kaufen.