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Im Jahr 2018 startete Finnland einen kostenlosen Online-Crashkurs, der den Themenbereich der künstlichen Intelligenz behandelte. So sollten die Bürger des nordeuropäischen Staates über die Technologie aufgeklärt werden. Jetzt stellen die Finnen das Programm jedem Interessierten zur Verfügung.
In Finnland hat sich der Kurs bereits bewährt und kann aktuell mehr als 55.000 Teilnehmer verzeichnen. Im Vergleich zu einigen anderen Websites, die Grundlagen von künstlicher Intelligenz vermitteln wollen, scheint die finnische Version auch dank ihrer ansprechenden Gestaltung ihre Zeit wert zu sein.
Es werden eine Reihe von Themen abgedeckt: Von philosophischen Implikationen bis hin zu technischen Themen wird ein breites Spektrum bedient. Am Ende jedes Abschnitts gibt es dazu noch einen kurzen Test, der das Gelernte noch einmal abfragt. Wer den kompletten Crashkurs absolvieren will, sollte aber ein bisschen Zeit mitbringen. Jeder Abschnitt dauert im Durchschnitt zwischen fünf und zehn Stunden. Insgesamt wird die Bearbeitungszeit mit sechs Wochen angegeben.
Künstliche Intelligenz für jeden
Ursprünglich wurde der KI-Kurs entwickelt, um den finnischen Bürgern einen Vorteil beim Verständnis von Künstlicher Intelligenz zu verschaffen. Technologie und Bildung waren schon immer Bereiche, in die die finnische Regierung viele Ressourcen steckt, da sie daran interessiert ist, möglichst alle Bürger mit ins Boot zu holen. Dazu passen auch die Aussagen von Megan Schaible von der Beratungsfirma Reaktor, die bei der Entwicklung des Crashkurses mitwirkte. Schaible sagte, dass eine der Hauptmotivationen darin bestand, zu beweisen, dass KI nicht nur in den Händen einiger Elite-Programmierer liegen muss und darf.
Wie The Verge berichtet, ist diese Aktion eine Art kleines Weihnachtsgeschenk an die Europäische Union. Zum Ende des Jahres gibt Finnland seinen Vorsitz im Rat der Europäischen Union auf und beschloss in diesem Zuge, den Kurs in jede aktuelle EU-Sprache zu übersetzen. Es können allerdings auch Bürger aus Staaten, die nicht zur EU gehören, am Kurs teilnehmen. Geografische Einschränkungen bei der Nutzung gibt es also nicht.