Microsofts Fluid Framework ist nichts weniger als das Ende des Dokuments wie wir es kennen. Unter Fluid gibt es keine Word-Dokumente, Excel-Dateien oder Powerpoint-PPT mehr. Stattdessen bricht Fluid die Inhalte aus diesen bislang monolithischen Programmen auf Komponenten und Workspaces herunter. So können Excel-Tabellen gleichberechtigt neben Word-Texten als Inhaltskomponenten etwa in einem Teams-Chat existieren, ohne dass die ursprüngliche Software dabei geladen sein müsste.
Fluid-Konzept: Komponenten in Workspaces statt Dateien in Apps
Mit der komponentenbasierten Herangehensweise werden Inhalte quasi automatisch kollaborativ. So dient das Fluid Framework zwei wesentlichen Änderungen im internationalen Team-Workflow. Künftig müssen keine Dokumente mehr hin- und hergemailt oder gemeinsam in einem Office-Produkt bearbeitet werden. Stattdessen erfolgt die Bearbeitung direkt in Kollaborativumgebungen wie Teams, Yammer oder sogar Outlook, den sogenannten Fluid Workspaces. Damit verschwinden sämtliche bisherigen Brüche aus dem Workflow, was zum einen die Produktivität steigern und zum anderen die Teilnahmeschwelle senken dürfte.
Zudem hebt Microsoft mit dem Fluid Framework die Unterteilung in App und Web auf. Die Fluid Components, also die Lego-artigen Inhaltsbausteine, können unabhängig vom Ort ihrer Entstehung in allen Produkten der Microsoft-365-Reihe und sogar auf Websites verwendet werden.
Öffentliche Beta des Fluid Framework startet bald
Microsoft hatte das Fluid Framework als webbasierte Plattform bereits zur Build 2019 vorgestellt und einige beeindruckende Anwendungsfälle, etwa die Simultanübersetzung von Texten über eine Kollaboration zwischen verschiedensprachigen Autoren, gezeigt. Mit der diesjährigen Build geht der Hersteller den nächsten Schritt.
In Kürze soll das Fluid Framework in die Phase der öffentlichen Beta treten, die zunächst Unternehmens- und Bildungskunden von Microsoft 365 zugänglich gemacht werden wird. Die können dann Fluid Components wie Text, Tabellen, Listen und Termine in Outlook für das Web und im webbasierten Office.com nutzen. Das Einsatzspektrum und die Vielfalt verfügbarer Komponenten soll in der Zukunft massiv steigen.
Fluid Framework wird Open Source
Dazu beitragen dürfte vor allem Microsofts Entscheidung, das Fluid Framework unter eine Open-Source-Lizenz zu stellen und so für Drittentwickler zugänglich zu machen. Die können dann ihre eigenen Components entwickeln, sodass über die Zeit immer mehr Komponenten unterschiedlichster Inhalte zur Verfügung stehen werden.
Dazu soll das Fluid Framework ein neues Zuhause als öffentliches GitHub-Repository bekommen. So erhalten Drittentwickler Zugriff auf die JavaScript-API, die den Kern des Frameworks bilden und den Grundstein für die kollaborativen Features legen. Mit der Eröffnung des GitHub-Repository soll innerhalb eines Monats nach Ende der Build 2020 zu rechnen sein.
Und alle so …YAY!
Mir kommen da direkt Zweifel hoch. Es ist ja dann alles auf Webbasis – gibt es auch Informationen zum Rechtemanagement? Wer steuert wer welches Dokument dann sehen darf? Und wie verhällt es sich mit Backups oder wenn Rechte von jemandem übernommen, geklaut oder übergeben werden?
Das ist alles noch nicht zu beurteilen, wird aber, sobald es möglich ist, auch beurteilt werden ;-)
Was könnte man auf dem AniGIF erkennen, wenn das erkannbar wäre?